Duisburg. Nach acht Jahren ist die erste Reparatur-Etappe an der Grillo-Gesamtschule in Duisburg-Marxloh geschafft. Worauf sich Schüler und Lehrer freuen.

Am Ende von sechs Jahren Wartezeit auf die Sanierung und zwei Jahren stressiger Bauphase steht bei Schülern und Lehrern der Herbert-Grillo-Gesamtschule Freude und Erleichterung. „Das ist für uns ein sehr schöner Tag“, sagt Markus Bernhard, der stellvertretende Leiter der Marxloher Schule, bei der offiziellen Übergabe am Freitag.

Vier Millionen Euro für Duisburger Schule aus Berliner Förderprogramm

Mit 4,5 Millionen Euro, davon vier Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ sind die wichtigsten Defizite an der Sporthalle und den 100-jährigen Altbauten beseitigt worden.

Schon vor zwei Jahren ist die kernsanierte und energetisch erneute Sporthalle in Betrieb genommen worden, dafür war ein Großteil der Summe erforderlich. Beim Altbestand wurden die undichten Dächer saniert, Fenster und Außentüren aus der Gründerzeit ersetzt und die denkmalgeschützten Ziegelfassaden instandgesetzt.

Erste Ausbau-Etappe geschafft: Projektleiterin Petra Lüdtke (r.) und der stellvertretende Schulleiter der Herbert-Grillo-Gesamtschule, Markus Bernhard, vor der sanierten Sporthalle der Marxloher Schule, die bereits seit zwei Jahren genutzt werden kann.
Erste Ausbau-Etappe geschafft: Projektleiterin Petra Lüdtke (r.) und der stellvertretende Schulleiter der Herbert-Grillo-Gesamtschule, Markus Bernhard, vor der sanierten Sporthalle der Marxloher Schule, die bereits seit zwei Jahren genutzt werden kann. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Neue Akustikdecken „ganz wichtig“ für Schüler und Lehrer

„Ganz wichtig“ nennt Markus Bernhard den Einbau von Akustikdecken in Fluren und Klassenräumen des ebenfalls historischen A-Gebäudes. „Wenn sich zwei Menschen auf dem Flur unterhalten haben, hat man es in den Klassen gehört“, berichtet der Vize-Schulleiter, „das war vor allem für unsere Schüler mit Autismus ein großes Problem.“

Erleichtert ist auch Petra Lüdtke über das Ergebnis. Die Projektleiterin beim Immobilien-Bereich der Wirtschaftsbetriebe (WBD), übernahm das Vorhaben 2019. Da sollte es eigentlich bereits abgeschlossen sein, stattdessen gab es ein neues Konzept. „Die ursprüngliche Strategie mit Dachgeschoss-Ausbau und dem Einbau von Aufzügen war aus statischen Gründen nicht umsetzbar“, erinnert sie. Obwohl die innere Umgestaltung der Altbauten vorerst ausgeklammert wurde, sagt sie nun: „Die Qualität hat sich um 100 Prozent verbessert.“

WBD: „Campus Marxloh“ bis zum Ende des Jahres fertig

„Wir sind noch lange nicht fertig, es ist ein Etappensieg“, sagt OB Sören Link mit Blick auf einen Erweiterungsbau für drei Jahrgänge der fünfzigen Grillo-Gesamtschule (758 Schüler, 85 Lehrkräfte), der im kommenden Jahr beginnen soll.

Schon deutlich früher wird gleich neben der Schule das neue Bildungsgebäude „Campus Marxloh“ auch für schulische Zwecke nutzbar sein. WBD-Chef Thomas Patermann kündigt die Fertigstellung bis Ende des Jahres an. „Das Haus wird jeden Tag bespielt“, verspricht Thomas Bernhard, „wir werden davon sehr profitieren.“

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Die Investitionen in die Modernisierung habe für viele seiner Schülerinnen und Schüler, die in prekären Wohnverhältnissen leben, einen ganz besonderen Stellenwert, betont der stellvertretende Schulleiter: „Diese Schulen brauchen besonders Fürsorge. Dazu gehören Räume, die gut aussehen.“

>> RAT: WEITERE INVESTITIONEN IN MARXLOHER SCHULEN

  • „Die modernisierten Gebäude schaffen die Voraussetzung für Bildungserfolge“, sagt auch WBD-Vorstandssprecher Thomas Patermann. Die Sanierung werde den Bildungsstandort Marxloh nachhaltig stärken.
  • Patermann verweist außerdem auf ein 95-Millionen-Euro-Paket, das der Rat in seiner Sitzung am 21. September für die Sanierung und den Ausbau der drei Marxloher Grundschulen auf den Weg bringen wird.
  • Bereits im vergangenen Jahr beschloss der Rat auch den Bau einer neuen Grundschule im Ortsteil. Seither läuft die Suche nach einem geeigneten Standort.
  • Das sei wegen der zahlreichen Störfallbetriebe in der Nachbarschaft nicht einfach, so der OB am Freitag. Nunmehr prüfe die Verwaltung ein geeignetes Areal. Der Standort sei allerdings „noch nicht spruchreif“.