Duisburg. Im Zoo Duisburg hat es am Dienstag einen Tiertransport gegeben. Der Abschied erfolgt mit einer klaren Mission. Wer den Kaiserberg verlassen hat.
Im Zoo Duisburg hat es am Dienstag einen tierischen Abschied gegeben. Zunächst hatte sich der Tierpark am Kaiserberg noch mit Informationen bedeckt gehalten. Doch wer am Morgen im Tierpark unterwegs war, konnte vor dem Raubtierhaus einen weißen Transporter mit der Aufschrift „Crossborder Animal Services“ entdecken.
Das niederländische Unternehmen ist ein internationaler Spezialist für den Transport von Zootieren, sowohl in der Luftfracht als auch auf der Straße. Zum Fuhrpark zählen etwa ein spezieller Giraffentransportanhänger oder ein Tieflader, mit dem drei Nashörner oder eine Gruppe Bisons transportiert werden können. Auch Elefanten hat das Unternehmen schon befördert.
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Leiser Abschied im Zoo Duisburg: Tiertransporter gesichtet
Doch nicht nur Giganten der Tierwelt werden verladen und an einen anderen Ort gebracht, sondern auch kleine Lebewesen werden in Boxen auf der Ladefläche des beheizten Fahrzeugs transportiert, so wie am Dienstag im Zoo Duisburg. Mit Keschern in der Hand haben Pfleger versucht, das Tier zunächst einzufangen. Das hat gleich mehrere Anläufe gedauert. In einer großen grünen Box mit reichlich Luftlöchern kam es dann letztlich auf den Transporter.
Tiertransport im Zoo Duisburg: Fischkatzen wohl im Fokus
Im Mittelpunkt des Tiertransports stehen die Fischkatzen: Weibchen Kumi ist im Auftrag des Artenschutzes in den Tiergarten Nürnberg gereist, teilt der Zoo Duisburg dann am Mittwochmittag mit. Noch am Dienstag wollte ein Zoo-Sprecher keine Einzelheiten zum Transport nennen und verwies auf eine geplante Publikation nach Ankunft des Tieres im aufnehmenden Tierpark.
Ihre Mission: Nachwuchs, denn Kumi gilt als erfahrene Mutter. Am Kaiserberg zog die Fischkatze bereits sieben Mal erfolgreich Jungtiere auf. Nachdem ihr Partner im Frühjahr dieses Jahres an Blasenkrebs verstorben war, machte sich das Zoo-Team gemeinsam mit dem zuständigen Erhaltungszuchtprogramm für Fischkatzen auf die Suche nach einem passenden Partner. „Ziel war und ist es, dass Kumi als erfahrene Mutter Nachwuchs bekommt“, erklärt Kuratorin Taissa Faust.
In Zoos werden Fischkatzen nur selten gehalten: Derzeit gibt es nur 80 Tiere in zoologischen Gärten. In Nürnberg trifft Kumi auf Thaler, einen neuen, passenden Partner. „Auch wenn wir uns an dieser Stelle von Kumi verabschieden müssen, so ist das übergeordnete Ziel, dass wir unseren Beitrag zum Erhalt dieser Tierart leisten“, sagt Faust.
Zoo Duisburg: Altes Gehege der Fischkatzen wird jetzt saniert
Den Weg in den rund 460 Kilometer entfernten Tiergarten Nürnberg hat Kumi wohlbehalten überstanden, informiert der Zoo Duisburg. Das Tier kam am Dienstagabend an und erkundet in den kommenden Tagen sein neues Zuhause. Die Zusammenführung der Tiere steht dann bevor.
Fischkatzen sind besondere Tiere: Die Katzen haben kurze Schwimmhäute zwischen ihren Zehen, so können sie selbst Fische fangen und sind perfekt an das Leben im und am Wasser angepasst. Ihr Fell ist besonders dicht und wasserundurchlässig. Sie leben ursprünglich in Wäldern in Gewässernähe in Südostasien und werden bis zu 20 Jahre alt.
Auf ihrer Suche nach Beute lauern sie nicht nur am Ufer und schlagen Fische gezielt aus dem Wasser, sondern waten auch häufig auf der Suche nach Krabben und anderem Wassergetier in seichten Gewässern umher. Fische werden von ihnen auch tauchend und schwimmend erbeutet, auf dem Speiseplan stehen aber auch kleine Säugetiere.
Der Abschied hat auch Auswirkungen in Duisburg: Nach der Abgabe von Kumi wird der Tierpark die bestehende Fischkatzenanlage in der nächsten Zeit sanieren. Dabei hat die Haltung am Kaiserberg Tradition: Bereits seit 2012 werden die Tiere gehalten.