Duisburg. Über 40 Jahre war sie bei der Awo aktiv, jetzt ist Gisela Döntgen mit 89 Jahren gestorben. Womit ein ganzer Stadtteil ihren Namen verbindet.
Sie war ein echtes Urgestein der Arbeiterwohlfahrt (Awo) und in der ganzen Stadt bekannt und beliebt, vor allem in Rheinhausen: Duisburg trauert um Gisela Döntgen. In der vergangenen Woche ist sie im Alter von 89 Jahren im Heim der Awo verstorben.
Viele kennen sie durch ihr riesiges Engagement bei der Awo. 1980 trat sie in den Rheinhauser Ortsverein des Wohlfahrtsverbands ein und machte direkt im Vorstand mit. 1986 übernahm sie den Vorsitz und führte den Ortsverein fast 40 Jahre lang. Erst vor einem Monat gab sie ihr Amt aus gesundheitlichen Gründen ab.
Gisela Döntgen engagierte sich bei der Awo in Rheinhausen und Duisburg
Gisela Döntgen stemmte maßgeblich den beliebten Seniorentreff im Haus der Awo an der Ringstraße in Friemersheim. Sie organisierte Spieleabende, Spaziergänge und Ausflüge und engagierte sich im „AWOcura-Seniorenzentrum“.
„Tief traurig nehmen wir Abschied von einer beeindruckenden Frau, die sich über fast vier Jahrzehnte ehrenamtlich und unermüdlich für die Werte unserer AWO eingesetzt hat.“
Auch im Vorstand des Duisburger Awo-Kreisverbands wirkte sie über 30 Jahre lang tatkräftig mit, unter anderem im Kreisausschuss und von 1999 bis 2011 als stellvertretende Vorsitzende. Der Kreisverband ernannte sie 2015 zum Ehrenmitglied und drei Jahre später zur ersten Ehrenvorsitzenden überhaupt.
Awo-Duisburg: Anerkennung „für ihr Wirken und ihre große Menschlichkeit“
Diese Geste war ein „Ausdruck der großen Anerkennung, die wir für ihr Wirken und ihre große Menschlichkeit hatten und immer haben werden“, schreibt die Awo-Duisburg. „Tief traurig nehmen wir Abschied von einer beeindruckenden Frau, die sich über fast vier Jahrzehnte ehrenamtlich und unermüdlich für die Werte unserer AWO eingesetzt hat.“
Der Kreisverband bedankt sich für die „unerschütterliche Tatkraft“ der Rheinhauserin und teilt mit: „Es war uns eine Ehre, dich an unserer Seite zu haben und wir fühlen uns verbunden mit all den Menschen, denen du ebenso viel bedeutet hast wie uns.“
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SPD, Kirche, Gewerkschaft und Schule: In Rheinhausen war Gisela Döntgen besonders bekannt
Im Duisburger Westen verbinden viele Menschen den Namen Gisela Döntgen aber längst nicht nur mit der Awo. Aktiv war sie ebenso im SPD-Ortsverein Friemersheim und in der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen. Sie organisierte Kindergottesdienste im evangelischen Gemeindehaus „Auf dem Wege“. Auch beim Rheinhauser Arbeitskampf mischte sie mit – als Mitglied in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).
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Einige Rheinhauser kennen sie zudem aus Schulzeiten als Lehrerin oder Schulleiterin. Die gebürtige Wuppertalerin kam nach dem Studium als Lehrerin nach Rheinhausen. Zunächst arbeitete sie an der Gemeinschaftshauptschule Lange Straße, die vor über zehn Jahren aufgelöst wurde. In den 1960ern wechselte sie zur Grundschule Auf dem Berg. Dort stieg sie bis zur Rektorin auf.
„Sicherlich sind in Rheinhausen nur wenige Menschen so bekannt wie Gisela Döntgen“, weiß auch die Rheinhauser SPD. In einer Mitteilung schreiben der Ortsverein Rheinhausen-Mitte und der Bezirksverband: „Rheinhausen verliert mit Giesela Döntgen eine engagierte und herausragende Persönlichkeit, und wir zudem eine besonders liebe Freundin und Weggefährtin.“