Duisburg. Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg haben in Rahm einen massiven Grünschnitt durchgeführt. Anwohner über radikalen Eingriff in die Natur entsetzt.
Was im ersten Moment noch aussah wie der übliche Rückschnitt im Bereich der Parkanlage in Duisburg-Rahm, entwickelte sich zu einem „kleinen Massaker“. Fassungslos mussten Anwohner der Rapsstraße in Rahm-West mit ansehen, wie ein vier bis fünf Meter hoher, mit Sträuchern und Büschen dicht bewachsener Grünstreifen von Mitarbeitern der Wirtschaftsbetriebe Duisburg auf rund 30 Zentimeter abgeholzt wurde.
„Es ist einfach nichts mehr da, keine Sträucher, kein Vogelgezwitscher“, sind Anwohner entsetzt. „Die umgebende Hecke war ein schöner Lärm- und Sichtschutz für uns Bewohner und außerdem war sie auch ein Lebensraum für viele Rotkehlchen, Amseln, Meisen, Baumläufer und ganz viele andere Vögel. Jetzt ist hier Totenstille.“ Mit Naturschutz und gesunder Umwelt habe diese Abholzung nichts mehr zu tun, sind sich Bewohner sicher.
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Mehrfach hatten die Anwohner die Mitarbeiter der WBD angesprochen und nach Gründen für die massive Abholzaktion gefragt. „Es würde ein Bürgerbegehren geben, Bewohner hätten durch die dichte Bewachsung Angst um ihre Sicherheit“, berichtet eine Rahmerin, die dafür aber nur müdes Kopfschütteln übrig hat. „Das ist doch Quatsch. Genauso wie die Aussage, dass Fahrzeuge verkratzt werden können. Mitten im Grünstreifen? Da hätte doch auch die Pflege zur Straße hin ausgereicht.“
Wirtschaftsbetriebe Duisburg erklären den massiven Rückschnitt
„In der Vergangenheit erreichten uns Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern, die das Sicherheitsgefühl im Park betreffen“, sagt Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe. „Daher haben wir im Rahmen des turnusmäßigen Rückschnitts nicht nur den Bewuchs auf seine übliche Weise gepflegt.“ Es wurde deutlich mehr zurückgeschnitten.
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Die Mitarbeiter hätten bei ihrer Arbeit zudem abgestorbenes Gehölz vorgefunden. „Um die Situation grundlegend zu verbessern, haben wir uns entschieden, eine umfassende Verjüngung des gesamten Grünstreifens durchzuführen“, erklärt Kersten. Dieses trage zur Pflege und Verschönerung des Parks bei und stärke das Sicherheitsgefühl für die Parkbesucher.
Von Verschönerung könne im Bereich der Rapsstraße nach getaner Arbeit allerdings nicht die Rede sein. „Es sieht einfach nur schrecklich aus“, so die Anwohner.