Duisburg. Der Zoo Duisburg hat eine neue Tieranlage eröffnet. Mit der Investition sind ab sofort beliebte Tiere wieder für Besucher am Kaiserberg zu sehen.

Der Zoo Duisburg hat eine neue Anlage für Brillenpinguine eröffnet. Nach einer Bauzeit von 15 Monaten hat die schüchterne Kolonie das Areal bereits bezogen. Besucher können die Tiere ab sofort wieder am Kaiserberg beobachten.

Neue Heimat der flugunfähigen Seevögel ist das seit 2021 verwaiste Seehund-Becken. Nach dem Tod der Seehündin Oma, die mit stolzen 46 Jahren eingeschläfert werden musste, hatte der Tierpark die Haltung der Art beendet. Das Gehege galt als veraltet, wurde nur noch genutzt, damit das blinde und taube Tier in seiner gewohnten Umgebung alt werden konnte. Die triste Anlage ist jetzt nach dem Umbau und bei der Präsentation am Donnerstag nicht mehr wiederzuerkennen.

Zoo Duisburg: Mehr Themen aus dem Tierpark

Zoo Duisburg: Neue Anlage für Pinguine ab sofort eröffnet

Das Gehege ist den felsigen Küsten Südafrikas nachempfunden. Es gibt große Felsblöcke, niedrig wachsende Pflanzen und einen Sandstrand. Von einem hohen Felsaufbau rauscht Wasser in die Tiefe und schlängelt sich in einem kleinen Bach durch die Landschaft, um schließlich in das 100 Quadratmeter große Wasserareal zu fließen. Die Landfläche hat rund 200 Quadratmeter, mit dieser Verteilung folgt der Zoo der Empfehlung für die Haltung der südafrikanischen Tiere, die sich hauptsächlich an Land aufhalten.

Bei der Präsentation der neuen Anlage holen sich die schüchternen Pinguine ihre Fische bei Tierpflegerin Sophie Hacken ab.
Bei der Präsentation der neuen Anlage holen sich die schüchternen Pinguine ihre Fische bei Tierpflegerin Sophie Hacken ab. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

Im Wasser gibt es für die Vögel eine Gegenstromanlage. Tauchversuche können von einer Unterwasserscheibe aus beobachtet werden. An der Rückwand des Geheges sind elf Bruthöhlen entstanden. Sie dienen der Aufzucht der Jungtiere, die Höhlen sind aber auch ein Rückzugsort für die 20 Tiere der Kolonie.

Zoo Duisburg: Pinguine haben neue Anlage bezogen

Die Nachzucht ist für den Zoo Duisburg ein wichtiges Thema: Der Bestand der Brillenpinguine in freier Wildbahn gilt als „stark gefährdet“, erklärt der Tierpark. Lebensraumverlust und Überfischung setzen den Tieren immer weiter zu. Experten befürchten, so der Zoo, dass die Tierart in 30 Jahren an den Küstengebieten Afrikas ausgestorben sein könnte. Schätzungen gehen demnach davon aus, dass lediglich noch etwa 20.000 wildlebende Brutpaare in weniger als 30 Kolonien vorkommen. Für die Realisierung der Maßnahme hat die Sparkasse Duisburg insgesamt 450.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Zur Kolonie gehören 20 Pinguine, an unterschiedlich farblichen Markierungen am Flügel können die Brutpaare unterschieden werden.
Zur Kolonie gehören 20 Pinguine, an unterschiedlich farblichen Markierungen am Flügel können die Brutpaare unterschieden werden. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

In den vergangenen Monaten haben die Pinguine in einem Bereich hinter den Kulissen gelebt, Besucher konnten die Kolonie deshalb nicht beobachten. Das alte Gehege der Tiere wurde gleichzeitig abgerissen, da das Areal in das neue Seelöwen-Revier integriert wird und der Umbau parallel fortschreitet. Die Eröffnung der neuen Anlage ist somit auch für die Besucher und Besucherinnen ein Wiedersehen mit den watschelnden Vögeln.

Beide Maßnahmen sind Bestandteil des Masterplans, dem Zukunftskonzept des Zoos. Der Plan gibt die Leitlinie für die Entwicklung des Tierparks in den nächsten Jahrzehnten vor. Zu den bereits abgeschlossenen Veränderungen zählen beispielsweise die australische Outback-Voliere sowie die karibische Leguaninsel im Aquarium. Spannend ist das, was noch kommt: So plant der Zoo etwa ein neues Restaurant in den alten Zooterrassen sowie eine große Savannen-Anlage.

So sah die neue Pinguin-Anlage früher aus. Das alte Areal der Seehunde ist nach dem Umbau nicht mehr wiederzuerkennen. (Archivfoto)
So sah die neue Pinguin-Anlage früher aus. Das alte Areal der Seehunde ist nach dem Umbau nicht mehr wiederzuerkennen. (Archivfoto) © Zoo Duisburg | Zoo Duisburg