Duisburg. DB-Zukunft, Klimaschutz, Mobilität: Die Konferenz der Verkehrsminister in einem Duisburger Hotel wird von Demonstrationen begleitet.

Ob der Protest die Beratungen der Verkehrsministerinnen und Minister störte, ist nicht überliefert. Laut genug waren die Demonstrationen verschiedener Organisationen, Verbände und Gewerkschaften, die am Mittwoch schon zu Beginn der Konferenz vor dem Mercure-Hotel auf der Landfermannstraße in Duisburg ihren Anliegen Gehör verschafften.

Die Zukunft der Deutschen Bahn, Verteuerung des 49-Euro-Tickets, Mobilitätswende und Klimakrise brachten Eisenbahnergewerkschaft, DVG-Beschäftigte, Naturschützer und Sozialverbände ebenso auf die Straße wie Fridays for Future, mit deren Rave ein langer Protesttag bei Einbruch der Dunkelheit endete.

Demo in Duisburg für erschwingliches ÖPNV-Sozialticket

Früh auf den Beinen waren die Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und des Bundes für die Umwelt und Naturschutz (BUND), um ihre gemeinsame Position zum Erhalt des Deutschlandtickets an den NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) zu übergeben. Er hatte als Vorsitzender der Konferenz seine Länderkollegen und Bundesminister Volker Wissing (FDP) nach Duisburg eingeladen.

Ein gemeinsames Positionspapier übergaben Vertreter von BUND und Paritätischem Wohlfahrtsverband vor der Konferenz in Duisburg an den Gastgeber, NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne, vorn r.)
Ein gemeinsames Positionspapier übergaben Vertreter von BUND und Paritätischem Wohlfahrtsverband vor der Konferenz in Duisburg an den Gastgeber, NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne, vorn r.) © BUND/Paritätischer | Tim Dreyer

Ihre Forderung nach bezahlbarer Mobilität durch ein Sozialticket für alle unterstrichen die Verbände mit einem großen symbolischen Ticket. „Klimaverträgliche Mobilität darf kein Luxus sein, sondern muss für alle bezahlbar bleiben“, sagt Andrea Büngeler, Vorständin des Paritätischen NRW und die Duisburgerin Kerstin Ciesla, stellv. Landesvorsitzende des BUND betont:  „Wir brauchen günstige Tickets, die Verbesserung des Angebots und bessere Planbarkeit durch eine langfristige preisstabile Finanzierung. Die Milliarden Euro für Straßenneubau müssen für Bus und Bahn genutzt werden.“

Die Eisenbahner-Gewerkschaft EVG demonstrierte am Dienstag lautstark vor dem Mercure gegen die Zerschlagung des DB-Konzerns
Die Eisenbahner-Gewerkschaft EVG demonstrierte am Dienstag lautstark vor dem Mercure gegen die Zerschlagung des DB-Konzerns © FUNKE Foto Services | Martin Ahlers

Eisenbahner protestieren gegen Zerschlagung des DB-Konzerns

Die Zerschlagung des Konzerns Deutsche Bahn befürchtet die Eisenbahner-Gewerkschaft EVG. „Alle Beispiele zeigen, dass es den Kunden und Kunden und auch der Allgemeinheit schadet“, sagte der EVG-Landesvorsitzende Neithard von Böhlen vor rund 100 Beschäftigten, die sich lautstark bemerkbar machten.

Mit dem bereits beschlossenen Verkauf ihrer profitablen Logistik-Tochter DB Schenker an den dänischen DSV-Konzern „verscherbelt die DB das Tafelsilber und fährt den Schienen-Güterverkehr vor die Wand“, kritisierte von Böhlen. Vertreter der größten europäischen Eisenbahner-Gewerkschaft kündigten an, „um jeden Arbeitsplatz im Konzern zu kämpfen.“