Duisburg. Angriff an einer Tankstelle in Duisburg: Ein 49-Jähriger verletzt einen 32-Jährigen mit einem Messer. Die Anklage wirft ihm versuchten Mord vor.

Ein im Gesicht blutender Mann flüchtet am 15. Februar in die Jet-Tankstelle an der Friedrich-Ebert-Straße in Beeck. Ein Mann mit einem Messer verfolgt ihn, versucht weiter, auf ihn einzustechen. Kunden der Tankstelle gehen dazwischen. Nun steht ein 49-Jähriger wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz.

Laut Anklage soll der 49-Jährige den Geschädigten um 13 Uhr telefonisch um ein Treffen gebeten haben. Eine halbe Stunde später begegnen sich die beiden syrischen Staatsangehörigen am vereinbarten Treffpunkt an der Friedrich-Ebert-Straße. Doch friedlich verläuft das Gespräch nicht. Es kommt zu einem Streitgespräch, bei dem der in Beeck wohnende Angeklagte dem anderen Mann vorgeworfen haben soll, dieser habe Kontakt zu seiner Ex-Frau.

Messerangriff in Duisburg: Verletzter flüchtet in Tankstelle

Unmittelbar danach soll der 49-Jährige ein Messer gezogen haben. Mit der Waffe sticht er in Richtung des Kopfes des 32-Jährigen. Die Klinge verletzt den Geschädigten an der Wange. Der flieht zu der nahen Tankstelle. Verzweifelt soll der 32-Jährige versucht haben, die Tür des Verkaufsraums von innen zuzuhalten. Vergeblich.

Die Jet-Tankstelle in Duisburg, auf die sich der Mann nach dem Messerangriff flüchtete. (Archiv)
Die Jet-Tankstelle in Duisburg, auf die sich der Mann nach dem Messerangriff flüchtete. (Archiv) © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Der Angeklagte kann in die Tankstelle eindringen, versucht ihn erneut zu verletzen. Stiche in Richtung Kopf und Brust treffen jedoch nicht, sondern beschädigen nur die Kleidung des 32-Jährigen. Kunden greifen schließlich ein, verhindern Schlimmeres. Der Täter flüchtet.

Staatsanwaltschaft: Messerangriff in Duisburg war versuchter Mord

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 49-Jährige bei der ersten Attacke heimtückisch handelte. Die Begründung: Der Geschädigte rechnete nicht mit einem Angriff und war deshalb wehrlos. Mit dem Stich Richtung Kopf habe der Angeklagte den möglichen Tod des Geschädigten zumindest billigend in Kauf genommen.

Der Angeklagte, dem ein Dolmetscher half, das Gesagte vor Gericht zu verstehen, ließ seinen Verteidiger Yücel Arslan zu Beginn eine kurze Erklärung vortragen.
Der Angeklagte, dem ein Dolmetscher half, das Gesagte vor Gericht zu verstehen, ließ seinen Verteidiger Yücel Arslan zu Beginn eine kurze Erklärung vortragen. © WAZ | Bodo Malsch

Der Angeklagte ließ durch seinen Verteidiger zu Beginn der Hauptverhandlung erklären, dass er das äußere Tatgeschehen einräume. „Er ist derjenige, der den Geschädigten mit einem Messer verletzt, ihn zu der Tankstelle verfolgt und dort weitere Stichbewegungen ausgeführt hat.“ Der recht kurzen Erklärung sollen im Laufe des Prozesses, für den bis Ende November sieben weitere Termine geplant sind, noch ausführlichere Angaben folgen.