Duisburg. Ungewöhnlich massiv hat sich ein Gewitter über Duisburg entladen. Meteorologin erklärt, wie es dazu kam und warum das nicht vorhersehbar war.

Ein starkes Unwetter ist am Dienstagabend über Duisburg hinweggezogen. Bilder und Videos zeigen das ganze Ausmaß. Umliegende Städte waren nicht annähernd so stark betroffen. Warum also ausgerechnet Duisburg?

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Wenig Wind und hohe Luftfeuchtigkeit verstärken Unwetter

Einfach erklärt: Die Luft war am Dienstag besonders heiß und feucht – die optimale Voraussetzung für starke Gewitter. Auch über umliegenden Städten haben sich Gewitterzellen gebildet, die sich am Ende mit der über Duisburg verbunden haben. Wenig Wind sorgte zusätzlich dafür, dass die Gewitterwolken nur langsam weiterzogen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) erklärt.

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Demnach kamen allein in Homberg 43 Liter Niederschlag pro Quadratmeter runter – in nur einer Stunde. Das ist über die Hälfte des Niederschlags, der insgesamt in den letzten zwölf Stunden gefallen ist. Dass die Kanalisation in der dicht bebauten Stadt solche Mengen nicht aufnehmen kann, zeigen Bilder und Videos.

Zeitweise standen Teile der Duisburger Innenstadt am Dienstagabend komplett unter Wasser.
Zeitweise standen Teile der Duisburger Innenstadt am Dienstagabend komplett unter Wasser. © WAZ Duisburg | Oliver Kühn

Extremes Unwetter: Die Warnung für Duisburg kam spät

Bereits um 18.15 Uhr waren bei der Feuerwehr Duisburg etwa 1400 Notrufe eingegangen. Die Warnung vor Unwetter gab der DWD dann kurzfristig gegen 18.30 Uhr raus. Warum die so spät kam, erklärt eine Meteorologin des DWD: „Es ist nicht immer einfach, solche starken Gewitter vorherzusehen.“

Zwar versuche man, eine Warnung immer rechtzeitig auszugeben – dafür habe man die Gewitterzellen stets über Satellit und Radar im Blick. Auch die Blitzrate gibt Auskunft über die Stärke eines Gewitters – daher sei das tatsächliche Ausmaß oft erst während des Unwetters klar. Die Warnstufe werde dann angepasst.