Duisburg. Marco Peters wurde mit der Currywurst im Glas in der „Höhle der Löwen“ bei Vox berühmt. Es folgte ein Absturz, doch jetzt hat er einen neuen Job.

Die Vox-Sendungen „Die Höhle der Löwen“ hat Marco Peters zum Currywurst-König gemacht. Mit seiner Erfindung, Currywurst im Glas, und seiner berührenden Geschichte hatte er die Herzen der Investoren und Zuschauer erobert. Doch es folgte ein tiefer Fall und eine Insolvenz für die „Iss doch Wurscht GmbH“. Jetzt hat der Duisburger eine neue Aufgabe – und Gründer können von seinen Fehlern in der Selbstständigkeit lernen.

Ab dem 1. September wird Marco Peters bei der Wirtschaftsförderung Duisburg Business & Innovation (DBI) sein Wissen als Gründungsberater an Start-ups in Duisburg weitergeben. „Ich hatte von der Ausschreibung für die Stelle gehört und habe mich beworben, so sind wir jetzt zusammen gekommen“, sagt Peters. Der 52-Jährige ist zuvor schon als Speaker für die DBI aufgetreten, kannte deshalb viele aus dem Team. „Ich glaube, dass ich Gründern helfen kann. Ich bin ja schließlich einer von ihnen.“

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Vor allem kennt seine Gründer-Biografie auch Niederlagen, Probleme und Fehler, vor denen er warnen kann. Schließlich hat der Homberger mit seiner Currywurst im Glas eine Achterbahn erlebt: Zunächst war „Die Höhle der Löwen“ für den Duisburger wie ein Turbo und hatte einen sympathischen Nobody in kurzer Zeit populär gemacht. Nach der ersten Ausstrahlung und innerhalb von nur sechs Monaten hatte Peters schon 1,1 Millionen Gläser mit der Currywurst verkauft. Er lebte in dieser Zeit seinen Traum.

Doch dann gibt es plötzlich Schwierigkeiten, der Angriffskrieg auf die Ukraine lässt die Preise explodieren, die Currywurst verschwindet aus den Supermarktregalen. Es folgen Lieferprobleme und der Currywurst-König steht über Monate ohne Wurst da. Ganz am Ende steht die Insolvenz. Vom Markt ist sein Produkt aber nicht verschwunden: Markenrechte und Rezepte wurden verkauft.

Während Carsten Maschmeyer, Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel in der Vox-Erfolgssendung immer wieder nach neuen Gründern und Ideen suchen, stand Marco Peters plötzlich alleine da. „Viele, die sich mit mir gesonnt haben, haben sich im Schatten weggedreht“, sagte Peters dieser Zeitung. Um sein Scheitern zu verarbeiten, hatte der Duisburger auch ein Buch geschrieben. In „Aus der Hölle und in die Höhle und zurück“ spricht der Unternehmer auf 192 Seiten über seinen Aufstieg und den Fall.

Jungunternehmer sollen von seiner Expertise profitieren

In Zukunft sollen nun Gründer von seiner Expertise profitieren. Vor seiner Selbstständigkeit war der Betriebswirt zwölf Jahre als Berater in der Prozessoptimierung tätig. Und er ist ein echter Kreativgeist: Vor der Currywurst im Glas hatte er sich auch schon die Currywurst am Spieß und einen Currywurstburger ausgedacht und gewinnbringend vermarktet.

„Marco Peters verfügt als Gründer über große Erfahrung und Authentizität. Er wird im Team Duisburg der neue Ansprechpartner für Start-ups und Gründungswillige sein. Ich bin froh, dass wir ihn für uns gewinnen konnten“, sagt DBI-Geschäftsführer Rasmus C. Beck über die Zusammenarbeit. „Ich habe die Erfahrung, um Start-ups gezielt zu unterstützen und ihre Entwicklung von Anfang an zu begleiten“, ergänzt Marco Peters.

Marco Peter (l.) freut sich mit Rasmus C. Beck über seine neue Aufgabe bei der DBI. Für die Wirtschaftsförderung soll er zukünftig Gründer beraten.
Marco Peter (l.) freut sich mit Rasmus C. Beck über seine neue Aufgabe bei der DBI. Für die Wirtschaftsförderung soll er zukünftig Gründer beraten. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke