Duisburg. Ein 65-Jähriger terrorisierte die Nachbarn in einem Duisburger Mehrfamilienhaus. Am Ende soll er seine eigene Wohnung in Brand gesetzt haben.

Mit einem Feuerzeug, Grablichtern sowie einer Matratze und einer Wolldecke soll ein 65-Jähriger am 22. Januar dieses Jahres in seiner eigenen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus an der Hermannstraße in Rheinhausen einen Brand gelegt haben. Die Wohnung brannte aus. Es war der negative Höhe- und Schlusspunkt einer langen Reihe von Diebstählen, Sachbeschädigungen, Bedrohungen und Körperverletzungen. Die Anklage listet insgesamt 26 Taten auf.

Ab Februar 2023 soll der Duisburger immer wieder, vor allem in Drogeriemärkten und Supermärkten, gestohlen haben. Darüber hinaus soll er vor allem den Vermieter, den Bauverein Rheinhausen, und die Nachbarn in Atem gehalten haben. So soll er bei zwei Gelegenheiten Gegenstände durch das geschlossene Fenster seiner Wohnung geworfen haben, einmal soll er dabei auch ein vor dem Haus geparktes Auto beschädigt haben.

Duisburger drohte seinem Nachbarn massiv

Zweimal soll der 65-Jährige das Glaselement der Haustür zerschlagen haben. Als er Sperrmüll ins Haus schleppte, um ihn dort zu sortieren, und er gebeten wurde, das umgehend zu unterlassen, soll er mit einem Aschenbecher geworfen haben. Als ihm eine Aufsicht auf dem Hochemmericher Markt untersagte, mit einem schwer beladenen Einkaufswagen über den Markt zu gehen, soll er dem Mann zwei Mal vor das Knie getreten haben.

Vor Gericht gestand der Duisburger überraschend einen Großteil seiner Taten.
Vor Gericht gestand der Duisburger überraschend einen Großteil seiner Taten. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Eine Nachbarsfamilie soll der Angeklagte besonders auf dem Kieker gehabt haben. Mindestens vier Mal brach er in den Keller der Familie ein, stahl unter anderem Werkzeug und Farbeimer. Dem Nachbarn soll er gedroht haben, ihn abzustechen und das Haus anzuzünden. Und er soll das Zündschloss eines der Familie gehörenden Kleinkraftrades mit Sekundenkleber ruiniert haben.

65-Jähriger gab großen Teil der Vorwürfe zu

Einen erheblichen Teil der Anklage gab der 65-Jährige zu Beginn des Prozesses vor dem Schöffengericht überraschend zu. Nicht jedoch die Brandstiftung und die zweifache drohende Ankündigung der Tat. Für die Staatsanwaltschaft stellt dieser Punkt allerdings den Schwerpunkt der Anklage dar.

Der Sitzungsvertreter der Anklagebehörde erklärte, dass diese Punkte unbedingt aufgeklärt werden müssten. Bei einigen kleineren Delikten, an die der Angeklagte sich nicht mehr genau erinnert, signalisierte der Staatsanwalt bereits, dass er sich eine Einstellung des Verfahrens vorstellen könne. Im Hintergrund der langen Tatserie soll eine Drogenerkrankung des Angeklagten stehen . Bis September sind drei weitere Sitzungstage vorgesehen.