Duisburg. Im Rheinpark laufen Bauarbeiten. Die plötzliche Absperrung der Hochfeldallee sorgt bei Duisburgern für Ärger. Das sagen die Verantwortlichen.
Der Rheinpark in Duisburg-Hochfeld soll sich in den nächsten Jahren verändern. Am Rande der Wörthstraße entsteht das neue Quartier „Rheinort“, andere Flächen werden für die Internationale Gartenausstellung (IGA) hergerichtet. Die Pläne sind bekannt. Doch als einige Hochfelder dieser Tage in den Rheinpark spazieren wollten, guckten sie dennoch verdutzt.
Einer der Hauptzugänge an der Wörthstraße, die so genannte Hochfeldallee, ist plötzlich dicht. Großflächig wurden Bauzäune aufgestellt. Um Passanten in den Park oder beispielsweise zum Ausflugslokal Ziegenpeter zu lotsen, hat das Stadtteilbüro Banner aufgehängt. Viele sind trotzdem verärgert.
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„Was soll das?“, fragen sie und müssen fast einmal ums Gelände trotten. An der Liebigstraße, wo sich auch einer der Parkplätze befindet, ist mit Baustellenbarken ein Fußweg abgeteilt. Auch im Bereich des Kultushafens ist der Zugang noch geöffnet. „Es handelt sich nicht um eine Baumaßnahme zur IGA, sondern Arbeiten durch den Investor DLE Land Development GmbH (DLE)“, erläutert Silke Kersken, Sprecherin der Duisburger Wirtschaftsbetriebe.
Grundsätzlich werde es zwar künftig auch durch geplante Baumaßnahmen der Wirtschaftsbetriebe, die im Zusammenhang mit der Gartenausstellung stehen, immer wieder zu Sperrungen kommen. „Diese werden wir dann auch entsprechend kommunizieren.“ Das Banner sei eine Idee des Stadtteilbüros gewesen. „Lust auf einen Besuch der Skateranlage? Oder Schiffe auf dem Rhein beobachten? Zu Fuß oder mit dem Fahrrad geht es hier entlang“, ist darauf zu lesen.
Im Duisburger Rheinpark beginnen Bodenarbeiten
„Wir haben die Maßnahme mit der Stadt und dem Stadtteilbüro abgestimmt“, betont Petra Müller, verantwortlich für die konzeptionelle Entwicklung der DLE-Projekte. In den nächsten Wochen und Monaten werden verschiedene Teilflächen zwischen Liebigstraße und Wörthstraße saniert. Vis-a-vis der Kirche soll beispielsweise eine Empfangshalle für die IGA entstehen. Zuvor muss allerdings der Boden in den entsprechenden Bereichen saniert werden. Nicolas Sauerwein, „Rheinort“-Projektleiter bei der DLE, erklärt: „So gesehen stehen unsere Arbeiten doch in Zusammenhang mit der Gartenausstellung.“
Der Oberboden wird abgetragen und anschließend die Fläche mit einer Schutzschicht versiegelt. „Er ist nicht stark belastet“, kennt Petra Müller die Gutachten. Da die Bagger das Material auf die gegenüberliegende Seite bringen müssen, wo früher einmal die Firmenhallen standen, und dabei auch die Hochfeldallee kreuzen, bleibt der Durchgang für Passanten gesperrt. Voraussichtlich bis Mitte nächsten Jahres werden die Arbeiten dauern. So lange müssen Besucher außen herumlaufen, um in den Park zu gelangen.
Ziegenpeter verzeichnet bisher keine Einbußen
Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärt Jutta Lütke-Vestert von der Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung, die den Ziegenpeter betreibt: „Bisher haben wir noch keine Einbußen. Die Leute wissen, wie sie uns finden.“ Auch das Fest der Vielen im August kann an gewohnter Stelle stattfinden. Mit Blick auf 2025 sagt Kersken: „Wie die Veranstaltung in 2025 umgesetzt werden kann, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.“
Die nächsten Arbeiten für die IGA, die die Wirtschaftsbetriebe ausführen, sind Baumpflanzungen im Herbst. Im kommenden Frühjahr soll dann der Ausbau der Bewässerungen und einer weiteren technischen Infrastruktur erfolgen. Im Sommer stehe dann die Aussichtsplattform an der Skateranlage an.
Die DLE entwickelt 27 Hektar. 70 Prozent sind für Wohnbau vorgesehen, 30 Prozent für Gewerbe. Zudem werden dort eine Kindertagesstätte und eine Schule von der Stadt errichtet. Für diese Projekte wird die Stadt die Flächen von der DLE kaufen. Andere Areale könnten, sobald Baurecht vorliegt, an kleinere Projektentwickler übergeben werden. Petra Müller: „Rheinort ist ein sehr spannendes Projekt, weil es so viele unterschiedliche Aspekte gibt. Auf der einen Seite das Wasser, auf der anderen der Stadtteil Hochfeld.“
Die Wörthstraße stellt aus ihrer Sicht keine Barriere dar. „Wir wollen keinen Closed Shop mit Eigentumswohnungen, sondern ein gemischtes Quartier, das an Hochfeld anschließt.“ In der Vergangenheit hatten die Hochfelder stets argwöhnisch beäugt, was sich im Rheinpark tut. Sie befürchten, von der Entwicklung abgehängt zu werden.
DLE plant Info-Veranstaltung für Bürger
Als die DLE das Areal vor zweieinhalb Jahren übernahm, gab es bereits zuvor schon viele schillernde Zukunftsvisionen. Sogar Vormerkungen für Luxuswohnungen mit Rheinblick wurden gesammelt. Es tat sich – nichts.
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„Wir stehen in einem guten Kontakt zur Stadt. Die Verwaltung war sehr offen für unsere Konzepte“, erklärt Petra Müller. Nicolas Sauerwein gibt weitere Einblicke: „Wir mussten erst einmal die Erzählstränge Entwässerung, Bodensanierung und Städtebau übereinander bekommen. Das passt jetzt.“
Um die Bürger zu informieren will DLE in den nächsten Monaten eine Info-Veranstaltung für die Hochfelder durchführen.