Duisburg. Gibt es bald Kappen, Shirts und Einkaufstaschen mit einem coolen Hochfeld-Aufdruck? An einem Logo für den Stadtteil wird gerade gearbeitet.

Der Stadtteil Hochfeld soll ein neues Logo bekommen. Das Emblem soll künftig dafür sorgen, dass sich Hochfelder selbstbewusst zu erkennen geben und sich noch stärker mit ihrem Stadtteil identifizieren. Gibt es also bald Kappen, Taschen und Shirts mit neuem Hochfeld-Markenzeichen?

Lissa Peters vom Stadtteilbüro Duisburg-Hochfeld und Rainer Schmidt vom Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement der Stadt begleiten den Prozess.
Lissa Peters vom Stadtteilbüro Duisburg-Hochfeld und Rainer Schmidt vom Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement der Stadt begleiten den Prozess. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

„Egal wie einfach das Logo aussieht. Dem ist ein Branding-Prozess vorausgegangen, an dem viele mitgewirkt und definiert haben, wofür Hochfeld steht und was der Stadtteil für eine Bedeutung hat“, erklärt Reinhard Schmidt. Er war viele Jahre als Stadtteilmanager für die Entwicklungsgesellschaft in Hochfeld tätig, betreut den Umbau nun als Teil des Hochfeld-Teams vom Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement und weiß: Es gibt viele Akteure in dem Stadtteil, die meisten agieren aber eher nebeneinander.

Bevor ein Grafikbüro nun also zwei Vorschläge für ein neues Logo erarbeitet hat, waren Mitarbeiter vom Büro „StadtRaumKonzept“ erst einmal unterwegs und haben Kinder und Erwachsene erklären lassen, was sie mit Hochfeld verbinden. Herausgekommen sind so genannte Markenkerne, die in die neue Grafik einfließen sollen.

Wie tickt Duisburg-Hochfeld? Neuem Logo ging längere Befragung voraus

Bei der ersten Variante soll das quadratische Logo um weitere Zeichen ergänzt. So könnte es auf einer Plakatwand aussehen.
Bei der ersten Variante soll das quadratische Logo um weitere Zeichen ergänzt. So könnte es auf einer Plakatwand aussehen. © Labor b Designbüro | Labor b Designbüro

Zu den Kernwerten gehört unter anderem das Schlagwort „unternehmerisch“. „Viele Menschen regeln ihre Angelegenheiten auf eigene Weise, in den Netzwerken, die ihnen vertraut und damit erfolgsversprechend sind“, fassen die Stadtplaner zusammen.

Auch „beheimatend“ sei Hochfeld: „Hochfeld soll neue Heimat werden, man möchte ankommen, nicht weiterziehen müssen, anerkannt und gleichberechtigt sein.“ Auf den Bildern, die die Kinder gemalt haben, wie sie Hochfeld sehen, findet sich immer wieder Müll. Die Stadtplaner notieren: „Die Probleme im Stadtteil, im persönlichen Umfeld und in den Bereichen, die für die eigene Versorgung wichtig sind, werden gesehen und nicht für gut befunden. Hier ist keiner glücklich mit den Umständen, sondern die Menschen streben nach Veränderung und Aufwertung.

Auf dieser Grundlage haben die Kreativen vom Designbüro „Labor B“ zwei verschiedene Logos entwickelt und beim Forum „Leben in Hochfeld“ erstmals präsentiert. Auf schwarzem Hintergrund steht dort „DU Hochfeld“. Die Lücke dazwischen kann beliebig gefüllt werden, etwa mit „DU bist Hochfeld“, „DU gestaltest Hochfeld“ oder auch „DU lebst Hochfeld“. Das Quadrat soll ergänzt werden um weitere Icons, die für den Stadtteil noch definiert werden.

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Die andere Variante soll etwas kantiger und gleichzeitig verspielter sein. Rund eingefasst ist Hochfeld in einer etwas runderen Schrift notiert. „Duisburg Hochfeld verbindet“ lautet ein Beispiel. Verbinden meint in dem Fall die verschiedenen Sprachen, aber auch den Rhein. Die farblichen Hintergründe können variieren, und blau wie das Wasser, grün wie der Grüne Ring oder orange wie das Rheinorange sein. „Es gibt noch keine Entscheidung, welches Logo es werden könnte. Wir befinden uns mitten im Prozess und wollen bis August noch mit vielen ins Gespräch kommen“, betont Stadtteilmanagerin Lissa Peters.

Wunsch: Möglichst viele Ehrenamtliche und hauptamtliche Akteure sollen Logo verwenden

Wichtig sei, dass das Logo leicht verwendbar ist. Schön wäre es, wenn zum Beispiel sämtliche Akteure, die in Hochfeld tätig sind, künftig dieses Logo ebenfalls mit verwenden – sei es im Briefkopf, in einer E-Mail oder auch auf Flyern. Langfristig soll unter der neuen Marke auch eine Homepage aufgebaut werden, die zusammenträgt, was im Stadtteil los ist: Termine könnten bekannt gemacht werden, aber auch Themen oder Gruppen. Anfangs könnten die Mitarbeiter im Stadtteilbüro helfen, dann aber sollte die Seite von einem ehrenamtlichen Redaktionsteam betreut werden. 

„Vor allem die Kinder kennen die typische Hochfeld-Erzählung, was hier alles schlecht ist, gar nicht.“, weiß Schmidt. Sie seien stolz auf ihren Stadtteil und wollen das auch zeigen. „Hochfeld muss selbst dafür sorgen, dass es wahrgenommen wird. Wir wollen dieses Logo aber niemanden oktroyieren. Es ist ein Angebot und wir würden uns freuen, wenn es genutzt wird“, stellt Schmidt klar. Allen, die sich über die Kosten für das Logo aufregen, hält er entgegen, dass die 80.000 Euro vergleichsweise günstig seien und es eben nicht nur um ein Emblem ginge, sondern man die Menschen im Stadtteil nun viel besser kenne und einschätzen könne.

Bis zum zum 20. August werden Meinungen und Anregungen gesammelt

Wird bald Hochfeld-Merchandise entwickelt?
Wird bald Hochfeld-Merchandise entwickelt? © Labor b Designbüro | Labor b Designbüro

Noch bis zum 20. August können sich die Hochfelder einbringen. Dienstags und donnerstags ist beispielsweise das Stadtteilbüro an der Heerstraße 109 in der Zeit von 10 bis 16 Uhr besetzt. Andere Termine können unter der Rufnummer 0203 46808505 vereinbart werden. Im Herbst könnte dann die Bezirksvertretung Duisburg-Mitte darüber entscheiden, wie das neue Logo aussehen soll.

Für Lissa Peters ist die Idee jedenfalls gar nicht so abwegig, dass es bald Hochfeld-Fan-Artikel wie Kappen, Taschen oder Shirts geben könnte.