Duisburg. Jahrelang vergammelte die alte Siemens-Verwaltung an der Wörthstraße in Duisburg-Hochfeld. Nun investiert die Stadt. Was dort entstehen soll.

Die alte Siemens-Verwaltung an der Wörthstraße 110 in Duisburg-Hochfeld ist ein Lost Place: Fensterscheiben sind eingeschlagen, Sprayer haben sich in der Vergangenheit Zutritt verschafft – die Gemälde an den Wänden in dem leerstehenden Gebäude sind von außen gut zu sehen. Im November hat es dort sogar gebrannt. Zudem hatten sich immer wieder Nachbarn beschwert, dass sich beispielsweise dort Kinder und Jugendliche aufhielten, Fenster einschlugen und auch sonst viel kaputt machten. Bauzäune konnten sie nicht abhalten.

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Inzwischen hat die Stadt das Gebäude gekauft. Es stammt aus den 1950er Jahren und die Quadratmeterzahl summiert sich auf 6400. Das Grundstück ist 8400 Quadratmeter groß.  

In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte beschlossen die Politiker, dass nun die städtische Baugesellschaft Gebag Pläne entwickeln soll, wie das ehemalige Bürohaus genutzt werden soll. Erste Ideen gibt es schon: Im Erdgeschoss und in der ersten Etage könnte eine Kindertagesstätte einziehen. Kita-Plätze sind im kinderreichen Hochfeld begehrt. Im zweiten Obergeschoss sollen in Zusammenarbeit mit „Urbane Zukunft Ruhr“ Räume für Bürger des Stadtteils entstehen.

Neuer Kindergarten in Duisburg-Hochfeld geplant

Darüber, in den weiteren Etagen, könnten Büroflächen hergerichtet werden, die extern vermarktet oder von der Stadtverwaltung genutzt werden könnten. „Die vorhandene Stellplatzanlage soll begrünt und nach Möglichkeit mit Photovoltaik-Elementen aufgewertet werden“, schwebt den Planern von. Das Gebäude am Rande des Stadtteils hat künftig eine prominente Lage. Wenn 2027 die Internationale Gartenausstellung (IGA) im Rheinpark stattfindet, liegt es direkt gegenüber vom Haupteingang. Entsprechend soll die Sanierung denn auch zum IGA-Motto „Wie wollen wir zukünftig leben, wohnen, arbeiten?“ passen.

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Die Politiker haben nun die Gebag mit der Vorbereitung zur Sanierung beauftragt. Das Essener Architekturbüro Heinrich Böll soll eine Machbarkeitsstudie erarbeiten, auf deren Grundlage dann weitere Pläne entwickelt werden. 700.000 Euro kosten die vorbereitenden Arbeiten. Abschließend wird am 10. Juni der Rat entscheiden. Die Politiker hoffen allerdings, dass die Sanierung dann bis 2027 abgeschlossen sein wird, damit die IGA-Besucher nicht auf eine Baustelle schauen werden.

Gebäude liegt gegenüber vom Haupteingang der IGA

Ibrahim Yetim, Geschäftsführer von „Urbane Zukunft Ruhr“.

„2027 ist sportlich, aber wir müssen es auf jeden Fall so hinbekommen, dass dort Leute vorbeilaufen können, ohne sich zu erschrecken.““

Ibrahim Yetim, Geschäftsführer „Urbane Zukunft Ruhr“.

„2027 ist sportlich, aber wir müssen es auf jeden Fall so hinbekommen, dass dort Leute vorbeilaufen können, ohne sich zu erschrecken“, wünscht sich Ibrahim Yetim, Geschäftsführer von „Urbane Zukunft Ruhr“. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt er weiter, dass er sich über einen neuen Kindergarten freue. „Allerdings soll in die oberen Etagen Leben einziehen. Da muss etwas passieren, auch nach 17 Uhr.“ Bisher stehe man allerdings noch ganz am Anfang der Planungen.