Duisburg. Duisburgs größte Kirmes startet diesen Freitag um 16 Uhr in Beeck. Der Aufbau ist in diesem Jahr alles andere als Routine. Das ist der Grund.

Das Wetter ist das beherrschende Thema am Tag vor der Eröffnung der Beecker Kirmes. „Es ist bisher eine Schlammschlacht“, bringt es Marlon Kropp, Betreiber des Autoscooters „Golden Greats“ und alter Hase auf dem Jahrmarkt, auf den Punkt. Der viele Regen der vergangenen Tage hat den Boden total aufgeweicht und den Aufbau vieler Fahrgeschäfte verkompliziert.

„Wir waren schon früh hier, hatten viel Platz und keine Probleme“, erzählt Kropp. Also hat er bei den anderen mit angepackt. Trotz aller Probleme mit Matsch und festgefahrenen Trucks: „Wir haben auch viel gelacht“, so der Schausteller.

Marlon Kropp hatte seinen Autoscooter „Golden Greats“ schnell aufgebaut und dann den Kollegen geholfen.
Marlon Kropp hatte seinen Autoscooter „Golden Greats“ schnell aufgebaut und dann den Kollegen geholfen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Beecker Kirmes in Duisburg: Regen macht den Aufbau zur Schlammschlacht

Ronny Deinert ist mit seinem Großfahrgeschäft Rock ’n’ Roll aus Unna angereist. „Ich bin begeistert von der Hilfsbereitschaft hier und dass schon Trecker parat standen“, sagt er. Denn mit den Trucks wie gewohnt zu rangieren, um die Fahrgeschäfte in die richtige Position zu bringen, war einfach nicht drin.

„Wir kämpfen mit bis zu 40 Zentimeter tiefen Fahrrinnen“, berichtet Platzmeister Wolfgang van Mark. „Also musste vorne ein Trecker ziehen und von hinten hat die Zugmaschine geschoben, um die Fahrgeschäfte exakt aufzustellen.“ Denn wer rangieren wollte, hat sich hier und dort festgefahren.

Besucher müssen vom 5. bis 9. Juli trotzdem nicht in Gummistiefeln auf den Rummel kommen. Denn der Platzmeister hat einen Plan: „Es soll jetzt ja nicht mehr regnen. Bis morgen kann der Boden etwas austrocknen. Dann wird ein Radlader die Flächen wieder gerade schieben.“

Mehrere Kubikmeter Schotter werden auf dem Rummel-Gelände verteilt

Danach wird ein Garten- und Landschaftsgärtner aus Mülheim zwei bis drei Kubikmeter Schotter auf dem Gelände verteilen, „vor allem am Rand der Großfahrgeschäfte und auf besonders matschigen Wegen“. Schon am Tag vor der Eröffnung hat der Betrieb 1,1 Kubikmeter Schotter angekarrt und verteilt.

Schausteller Ronny Deinert hat zusätzlich noch große Gummimatten dabei. Die will er auslegen, damit seine Gäste auf jeden Fall trockenen Fußes zu seinem Fahrgeschäft kommen. Das Rock ’n’ Roll wird eine der Hauptattraktionen sein. „Das Fahrgeschäft gibt es nur einmal in Deutschland“, berichtet Deinert.

Der viele Regen hat den Boden des Kirmesgeländes aufgeweicht und zu Problemen geführt.
Der viele Regen hat den Boden des Kirmesgeländes aufgeweicht und zu Problemen geführt. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Es katapultiert 16 Leute in 23 Meter Höhe. „Ruhig, aber schnell und es geht in alle Himmelsrichtungen“, verspricht der Schausteller. Fünf Euro kostet eine Fahrt. Deinert hat noch einen kostenlosen Spaß dabei: einen 60 Jahre alten Autoscooter und eine lebensgroße Marilyn Monroe. „Die Leute können sich in den Scooter setzen und Fotos machen. Das ist immer der Renner.“

Geisterbahn nach Jahren zurück auf der Beecker Kirmes

Danny Reminder ist wieder mit seinem Kesseltanz am Start: „Weil die Kirmes letztes Jahr so ein großer Erfolg war, habe ich auch noch meinen Playball mitgebracht“. Die Attraktion ist zu ersten Mal in Beeck dabei. „Da ist richtig Karacho hinter. Das verträgt nicht jeder“, sagt Reminder und grinst vielsagend.

Auch in der Geisterbahn „Scary House“ muss man starke Nerven haben. „Bei uns begrüßen echte Menschen die Leute mit einer Kettensäge“, macht Betreiber Harry Hansla eine geheimnisvolle Andeutung. Bevor es losgehen kann, muss er erst noch eine Puppe reparieren. Die besteht nur aus einem blutigen Oberkörper. Man bekommt also eine Ahnung, was einen hier erwartet. Vater und Sohn Hansla kommen aus Oldenburg und freuen sich auf das Beecker Publikum. „Wir waren zuletzt vor Corona hier. Die Leute hatten Spaß und Angst. Also alles gut.“

Der Break Dance ist ein alter Bekannter auf der Beecker Kirmes. Das Fahrgeschäft wurde aktuell allerdings mit 16 LED-Schirmen aufgerüstet.
Der Break Dance ist ein alter Bekannter auf der Beecker Kirmes. Das Fahrgeschäft wurde aktuell allerdings mit 16 LED-Schirmen aufgerüstet. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Duisburg Kontor: „Schausteller haben wieder Vertrauen in die Beecker Kirmes“

Egal, welchen Schausteller man an diesem Tag fragt: Alle waren mehr als zufrieden mit dem Verlauf der Beecker Kirmes 2023, der ersten nach vier Jahren Pause. Und alle freuen sich darauf, was jetzt kommt. Allein die Anwesenheit des Excaliburs sei ein Indiz dafür, „dass die Schausteller nach dem Erfolg des letzten Jahres wieder Vertrauen in die Beecker Kirmes haben“, sagt Alexander Klomparend vom Kirmes-Veranstalter Duisburg Kontor.

Das Excalibur ist ein gerade einmal zwei Jahre altes und rund 2,4 Millionen teures Großfahrgeschäft, „das normalerweise auf großen Kirmessen in Düsseldorf oder Crange steht“. Die Besucher fliegen in einer Riesenschaukel, die sich auch noch in sich selbst dreht, 45 Meter hoch in die Luft. Sicher ist auch dieses Großfahrgeschäft eine der Hauptattraktionen der Beecker Kirmes.

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In letzter Minute eingesprungen ist Marvin Dreßen mit seinem Polypen. Das Fahrgeschäft hat eine eigene Facebook-Seite mit mehr als 5500 Followern. Einige Fans haben in den Kommentaren schon angekündigt, nach Beeck zu kommen. Dreßen ist für einen Kollegen nach Duisburg gekommen, der kurzfristig abgesagt hat. „Der Polyp hat mit die modernste Fahrt- und Lichttechnik“, erklärt der Schausteller. Mittags wird es ein extra Fahrprogramm für Familien geben, ab 19 Uhr das für hartgesottene Zeitgenossen. „Dann qualmt die Platte“, verspricht der Mönchengladbacher.

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