Duisburg. Die Baerler Apotheke ist die einzige Apotheke im Stadtteil. Ihr Gründer ist 1974 aus Bottrop nach Duisburg gekommen. Das macht sie besonders.
Vor etwas mehr als 50 Jahren machte sich ein junger Apotheker aus Bottrop auf die Suche nach einem geeigneten Standort, um sich selbstständig zu machen. Verwandtschaft lockte ihn nach Duisburg-Baerl: „Komm doch mal gucken. Hier kann es interessant für dich sein.“ Ludger Bähner kam und blieb.
Bis er seine Baerler Apotheke eröffnen konnte, ging ein Jahr ins Land: „Ich habe damals eine Wohnung an der Grafschafter Straße angemietet, die ich erst umbauen musste.“ Und dann waren da noch die Genehmigungen, die ihre Zeit brauchten. Nach 13 Jahren stand der Umzug auf die andere Straßenseite an. „Da gab es ein freies Grundstück. Dr. Förster wollte seine Praxis dort eröffnen und hat mich gefragt, ob wir das Haus nicht zusammen bauen wollen.“
Die Baerler Apotheke in Duisburg feiert jetzt ihren 50. Geburtstag
Seit 2016 ist Thomas Kretzer der neue Eigentümer der Baerler Apotheke. An den Apotheker aus Alpen hat Ludger Bähner sein Geschäft übergeben, als er mit 74 Jahren beschlossen hat: „Jetzt reicht es.“ Von seinen vier Söhnen wollte keiner die Apotheke übernehmen. „Sie hatte andere Interessen. Einer meiner Söhne ist zwar in meine Fußstapfen getreten, hatte damals aber schon eine Apotheke in Rumeln und wollte keine zweite“, berichtet Bähner.
Thomas Kretzer betreibt in Alpen seit 2005 zwei Apotheken, die Adler- und die Burg-Apotheke. Die Baerler Apotheke ist die dritte im Bunde. So ist das heute: Kleine Einzelapotheken haben es schwer, sich im Wettbewerb und mit den sich immer mehr verschärfenden Rahmenbedingungen zu behaupten. Synergien ist das Zauberwort: „Wir profitieren nicht nur beim Personal, sondern auch als Einkaufsgemeinschaft“, sagt Kretzer.
Die Apotheke ist in Baerl „Kommunikationszentrum“
„Kretzer und seine Frau Claudia Hadtstein, ebenfalls Apothekerin, wohnen in der Nähe. „Freunde haben mich 2016 angesprochen, ob ich die Baerler Apotheke übernehmen will. Man kennt sich hier“, so Kretzer. Baerl ist eine eingeschworene Gemeinschaft und die Apotheke „Kommunikationszentrum“, wie Ludger Bähner heute noch sagt.
Claudia Hadtstein ist regelmäßig in der Apotheke anzutreffen. „Wir haben viele Stammkunden, auf die wir aufpassen“, sagt sie. Konkret bedeutet das: Hier gehört niemand zu einer anonymen Masse und die Apotheke hat wichtige Daten der Kunden im Computer. Da fällt zum Beispiel auf, wenn verschiedene Ärzte Medikamente verschreiben, die man besser nicht gleichzeitig nehmen sollte. „Damit schützen wir nicht nur die Patienten, sondern vermeiden Kosten fürs Gesundheitssystem“, erklärt Hadtstein.
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Die Baerler sind ihr längst ans Herz gewachsen: „Die Menschen hier sind ein anspruchsvolles Publikum, aber sie dürfen das und wir kümmern uns gerne“, lacht sie. Dem kann Ludger Bähner nur zustimmen: „Die Baerler sind anspruchsvoll, aber auch nett und treu. Selbst wenn sie in der Stadt zum Arzt gegangen sind, haben sie ihr Rezept bei mir eingelöst.“
Natürlich sind die Baerler wiederum froh, noch eine Apotheke zu haben. Denn das ist nicht mehr selbstverständlich. In Beeck gibt es keine mehr. „Deshalb haben wir schon viele Stammkunden aus Beeck. Die kommen über den Rhein zu uns“, so Kretzer. Und treffen auf eine Apotheke, die noch Dienstleistungen anbietet, die andere längst aufgegeben haben: „Wir kümmern uns auch um Inkontinenzhilfen und passen Kompressionsstrümpfe an“, erklärt Claudia Hadtstein.
>> Wie das Apothekenteam mit seinen Stammkunden feiern wird
- Am Samstag, 6. Juli, wird der 50. Geburtstag der Apotheke offiziell gefeiert. Dann wird es für die Kunden ein Glas Sekt geben. Wer das Glücksrad dreht, kann kleine Preise gewinnen.
- Im Laufe der Woche bekommen Kunden einen Eisgutschein. Den können sie am Samstag am Eiswagen Donato, der von 11 bis 14 Uhr an der Apotheke stehen wird, einlösen. Außerdem wird es eine kleine Ausstellung mit neuen und alten Fotos geben.
- Die Baerler Apotheke an der Grafschafter Straße 32 hat am Samstag von 8.30 bis 13 Uhr geöffnet.