Duisburg. Das beliebte Freibad Großenbaum steht immer noch unter Wasser. Kann es in diesem Sommer noch öffnen? Verantwortliche fürchten massive Folgen.
Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Dass das Freibad Großenbaum im Duisburger Süden in diesem Jahr noch einmal öffnen wird, dieses Ziel haben alle Verantwortlichen bereits eine Woche vor dem Start der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen längst aufgegeben. „Das wird sicher nichts mehr“, sagt Frank Skrube, der Vorsitzende des Trägervereins des beliebten Familienbades an der Buscher Straße. „Das ist wirtschaftlich eine absolute Katastrophe.“
Ein Vater mit seinem kleinen Sohn und einem riesigen Wassertier verlässt gerade den Parkplatz. „Ich wusste nicht, dass das Bad geschlossen ist“, sagt der Mülheimer. „Wir kommen hier total gerne hin, weil es einen so schönen Spielbereich für die Kinder am Wasser gibt.“ Eigentlich.
Freibad Großenbaum: Hoher Grundwasserspiegel mach Öffnung unmöglich
Davon ist an diesem Tag aber nichts zu sehen. Genauer gesagt: der Sandbereich am Großenbaumer See ist seit Monaten verschwunden. Duschen, Sitzbereiche, die Treppen zum Ufer, ein Großteil der Liegeweise, alles ist überschwemmt. Der aufblasbare Kletterfelsen treibt trost- und luftlos auf der Wasseroberfläche, eine einsame Entenfamilie schwimmt gerade daran vorbei.
Von der eigentlich breiten Liegewiese ist nur noch ein schmaler Streifen übrig, das Unkraut ist an vielen Stellen mehr als kniehoch. „Wir können ja nicht einmal ordentlich mähen“, sagt Tan Teyfik vom Team Samonte. Ein Schritt in der Nähe des Wassers und schon sinkt man in dem weichen Boden ein. So sind Aufräumarbeiten zwecklos. Wieder steht ein Stammgast an der Eingangstüre des Freibads. „Geht noch immer nicht?“, fragt der Duisburger. Nein, hier geht gar nichts. „Wir schicken einfach alle ins Freibad Wolfssee“, sagt Teyfik.
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Fünf Zentimeter in den letzten zwei Wochen. So viel – beziehungsweise so wenig – ist das Wasser seit dem Höchststand zurückgegangen. Das reicht aber bei weitem noch nicht, um überhaupt über eine Eröffnung nachzudenken. Und das bei bestem Freibadwetter. „Wenn der Wasserstand in dem Tempo weiter sinken würde, könnten wir in gut 30 Wochen öffnen“, sagt Tan Teyfik mit einem verzweifelten Lachen im Gesicht. „Das ist alles wirklich eine Kathastrophe.“
Samonte Beach im Freibad Großenbaum öffnet drei Tage pro Woche
Dabei sei die Wasserqualität sehr gut, weiß auch Frank Skrube. Aber das bringt dem Freibad Großenbaum leider gar nichts, solange der Grundwassersspiegel konstant hoch bleibt. „Es ist so schon nicht leicht, die Finanzierung zu gestalten, aber völlig ohne Einnahmen, das ist wirklich schlimm. Und selbst wenn wir irgendwann wieder öffnen, es ist ja alles kaputt“, beschreibt Skrube die wirtschaftliche Aussicht. Der Sand ist weggespült, die gepflasterten Bereiche müssen erneuert werden. Wie es mit den Abflüssen, Rohren und Duschen aussieht, kann jetzt auch noch niemand absehen. „Wir müssen langsam überlegen, wie wir die Zukunft hier gestalten können.“
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Eine erste Idee wird jetzt umgesetzt. Zunächst wird an den Wochenenden der „Samonte Beach“ am Freibad Großenbaum öffnen. Freitags, samstags und sonntags gibt es zwischen 16 und 22 Uhr verschiedene Tantuni-Gerichte. „Wir werden den Bereich zum See komplett absperren, aber zumindest den Blick auf das Wasser kann man von unserer Strand-Terrasse aus genießen“, sagt Tan Teyfik. Die Abkühlung im See muss man sich dann einfach vorstellen.