Duisburg. Um den Aufenthaltsort der jahrelang versteckten Affen im Zoo Duisburg macht der Tierpark ein großes Geheimnis. Diese Haltung füttert Kritiker.

Mehr als fünf Jahre lang hat der Zoo Duisburg eine vierköpfige Affenfamilie hinter den Kulissen gehalten. Besucher waren lange Zeit im Glauben, die Primaten hätten den Kaiserberg schon verlassen. Schließlich hatte der Tierpark den Abschied der Tiere in sozialen Netzwerken angekündigt, die Aussage später aber nicht revidiert, obwohl ein fest geplanter Transfer der Gruppe gescheitert war.

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Der Zoo Duisburg hatte für die Unterbringung der Tiere hinter den Kulissen mutmaßlich relevante Gründe. Auch das Veterinäramt der Stadt lässt keine Zweifel hinsichtlich der Haltungsbedingungen zu: Bei Kontrollen des provisorischen Geheges in einem Abschnitt des Elefantenhauses hatte die Behörde nichts zu beanstanden. Anforderungen wurden teilweise sogar „übererfüllt“. Die gegenüber dem Besucher verschwiegene Haltung der Affen hinter den Kulissen lässt aber Zweifel am Bühnenbild der heilen Tierpark-Welt zu.

Zoo Duisburg findet Abnehmer für die Affen – und sät Misstrauen

Nun hat der Zoo nach über fünf Jahren einen Abnehmer für die Affengruppe gefunden. Das Versteckspiel ist damit aber nicht beendet: Denn die Verantwortlichen beider Zoos verschweigen, wo die Primaten jetzt leben. Mit ihrer lückenhaften Kommunikation lassen sie Besucher mit Fragen zurück, denn sie wollen sicherlich erfahren, wo ihre Zoolieblinge jetzt leben.

Stattdessen sät die abblockende Haltung und Heimlichtuerei viel Misstrauen und lässt die oft behauptete Transparenz vermissen. Denn wer allein den Anschein erweckt, er wolle etwas verbergen, verspielt Vertrauen. Wer aus dem, was in Tierparks hinter den Kulissen passiert, ein großes Geheimnis macht, füttert Kritiker im Publikum.

Mit der lückenhaften Kommunikation über den Verbleib der Mandrill-Gruppe lässt der Zoo Duisburg Fragen offen. Ein Kommentar von Jory Aranda.
Mit der lückenhaften Kommunikation über den Verbleib der Mandrill-Gruppe lässt der Zoo Duisburg Fragen offen. Ein Kommentar von Jory Aranda. © FUNKE Foto Services | André Hirtz