Duisburg. Julia Antonin ist mit einer Traum-Note von 0,69 Duisburgs Super-Abiturientin. Die 18-Jährige verrät ihr Lern-Geheimnis und ihre Zukunftspläne.

Auch auf ihrem Zeugnis steht die Note 1,0, aber rein rechnerisch war Julia Antonin aus Duisburg besser. Von 900 möglichen Punkten in der Oberstufe hat die 18-Jahre alte Hombergerin 897 am St. Hildegardis-Gymnasium im Dellviertel bekommen und damit das beste Abitur 2024 in Duisburg gemacht.

Duisburger Super-Abiturientin: Nur dreimal in der Oberstufe nicht die Topnote

Bei der Berechnung ihres Notendurchschnitt von 0,69 musste noch einmal Mathelehrer Sebastian Albiez helfen. „Ich hab‘ keine Formel dafür gefunden“, sagt Julia. Geschenkt: Auch Super-Abiturienten müssen nicht alles wisen.

Solche kleinen Schwächen hat sich Julia Antonin aber nur selten geleistet. In den Jahrgangsstufen 11 und 12 – da zählen die Noten für das G8-Abitur – hat sie dreimal „geschwächelt“: Zweimal in Mathe und einmal in Informatik gab‘s „nur“ eine glatte Eins und 14 Punkte statt der 15 Zähler für die Eins plus.

Auch interessant

Einser-Abiturientin: Mit Kontinuität zum Lernerfolg

Die Top-Punktzahl stand dafür dann unter jeder Abitur-Prüfungen: in den Leistungskursen Deutsch und Englisch, Mathematik und Kath. Religion. „Die Leistungskurse haben mir sehr viel Spaß gemacht“, berichtet sie, ein Lob gibt‘s für die Lehrer: „Sie haben den Stoff stehr gut vermittelt.“

Doch auch an einem bischöflichen Gymnasium belohnt der liebe Gott nur die Fleißigen. Nein, zugeflogen sei ihr das Schulwissen nicht, versichert Julia, die ihr Erfolgsrezept so beschreibt: „Aufpassen, verinnerlichen, kontinuierlich lernen.“ Das Langzeit-Gedächtnis zu trainieren, damit sei sie gut gefahren: „Die Themen bauen aufeinander auf. Bulimie-Lernen kurz vor der Prüfung – das sollte man nicht machen.“

Auch interessant

Begonnen mit den Spitzen-Noten habe das schon in der Grundschule am Lutherpark in Homberg, erinnert sich Julia: „Je schwieriger es wurde, desto besser wurden die Noten.“ Hat sie mal eine Fünf oder Sechs bekommen? „Nein, nur eine Drei. In der ersten Englisch-Arbeit auf dem Gymnasium. Es war ein kleiner Schock für mich.“

Besonderheit am Hildegardis-Gymnasium

Hat sie als Klassenbeste mitunter auch einen schweren Stand gehabt? „Ich war vielleicht nicht die Schülerin mit den meisten Freundinnen“, sagt Julia Antonin, „aber einige gab es. Wir haben gemeinsam gelernt, uns gegenseitig geholfen.“ Dass bis zur Oberstufe am St. Hildegardis Jungen und Mädchen getrennt lernen, das habe ihr wohl geholfen, vermutet sie.

Seit dem ersten Halbjahr in der Oberstufe hat sie den Abi-Durchschnitt 1,0 zum klaren Ziel gesetzt. „Da war für mich klar, dass ich Medizin an der Uni Münster studieren möchte. Der Numerus Clausus dort ist sehr hoch.“ Die Zusage für den Studienplatz steht noch aus, den erforderlichen „Test für medizinische Studiengänge“ (TMS) hat sich bereits im vergangenen Jahr absolviert.

Ihr Ziel ist die Medizin

Medizin, das sei ihr Ding, ist Julia sicher: „Sehr vielseitig, man lernt viel und kann Menschen helfen.“ Augenärztin zu werden, das könnte es sein, sagt sie. Aber das kann sich noch ändern. Als Ausgleich hat sie den Sport entdeckt – Dodge-Ball, eine dem Völkerball ähnlich Trendsportart, spielt sie seine einem Jahr mit Begeisterung beim TV Utfort-Eick in Moers.

Mit Zeit, sich die Welt anzusehen will sich die Jüngste von vier Geschwistern vorerst nicht für das Super-Abitur belohnen. Im Bethesda-Krankenhaus in Hochfeld steht ein zweimonatiges Pflegepraktikum an, dann heißt es wohl umziehen nach Münster. Die Welt muss noch ein wenig auf Julia Antonin warten: „Ich kann ja ein Auslandssemester machen.“

TOP-ABITURIENTEN AN DUISBURGER GYMNASIEN

  • Am St. Hildegardis-Gymnasium hat Julia Antonin mit 897 Punkten sicher das beste Abitur der jüngeren Schulgeschichte absolviert. Schulleiterin Sabine Kretschmann-Dulisch kann sich an keine bessere Durchschnittsnote erinnern.
  • Um vier Punkte besser ist sie als Carlotta Vandecruys. Sie schaffte 2021, ebenfalls am St. Hildegardis-Gymnasium, 894 Punkte und beim rechnerischen Durchschnitt ebenfalls eine 6 hinter dem Komma.
  • Stadtweit war zumindest einer bereits in diesem Jahrzehnt noch ein wenig besser: Tobias Willée schaffte im Abi-Jahrgang 2022 am Mannesmann-Gymnasium in Huckingen 898 von möglichen 900 Punkten. Durchschnittsnote: 0,68.
  • Das Top-Resultat des vergangenen Jahres schaffte Pia Hoffmann am Kopernikus-Gymnasium in Walsum. Bei ihr ergaben 891 von 900 Punkten einen Durchschnittsnote von 0,7.