Duisburg. Rheinhausen bekommt neue Kitas, hat der Rat der Stadt entschieden. Wo jetzt neue Einrichtungen gebaut werden – und wann sie fertig sein sollen.
- Die Stadt Duisburg will mehr Kita-Plätze in Rheinhausen schaffen, denn die Versorgungsquote im Bezirk liegt deutlich unter dem festgelegten Ziel.
- Die Pläne werden nun konkreter: Der Rat der Stadt hat jetzt zwei Bauprojekte auf den Weg gebracht.
- Stadt und Gebag erklären, wie die Kitas aussehen und wann sie fertig sein sollen.
Einen Kita-Platz fürs Kind im eigenen Stadtteil zu finden, wird für Eltern aus Duisburg-Rheinhausen nicht leichter. Für Kinder unter drei Jahren gibt es weniger Plätze im Bezirk als die angestrebte Versorgungsquote der Stadt vorsieht, genauso bei den älteren Kindern. Das zeigt eine Auswertung der Stadt Duisburg.
Für 89 Prozent der drei- bis sechsjährigen Rheinhauser gibt es zum kommenden Kindergartenjahr einen Kita-Platz. Die Zielquote der Stadt liegt jedoch bei 95 Prozent. Um diese zu erfüllen, müssten 177 weitere Plätze geschaffen werden. Bei den unter Dreijährigen liegt die Versorgungsquote im Bezirk bei 29 Prozent – 67 Plätze fehlen, um die Zielquote von 32 Prozent zu erreichen.
Kita-Plätze in Rheinhausen: Bergheim und Rumeln-Kaldenhausen sollen neue Kitas bekommen
Nun werden aber die Pläne für zwei neue Kindertagesstätten im Bezirk konkreter. An der Kirchfeldstraße in Rumeln-Kaldenhausen soll eine neue Kita errichtet werden. Außerdem soll die Kita Feldrain in Bergheim abgerissen, neu gebaut und dabei erweitert werden. Der Rat der Stadt hat beide Projekte am Montag, 10. Juni, auf den Weg gebracht.
Bislang werden in der Kita Feldrain nur über Dreijährige in vier Gruppen betreut. Mit dem Neubau wird die Einrichtung nicht nur um zwei Gruppen erweitert, sondern auch Kinder unter drei Jahren sollen dann dort betreut werden können.
Viele Mängel am Gebäude: Kita Feldrain wird abgerissen und neu gebaut
Neben der Schaffung von weiteren Kita-Plätzen dient das Projekt auch dazu, die Gebäude in Bergheim auf den aktuellen Stand zu bringen. „Die Kindertagesstätte wurde Anfang der 70er Jahre als einfaches Gebäude in einem Schnellbausystem errichtet“, heißt es in der Beschlussvorlage. Seitdem sei im Innenbereich nicht viel verändert worden.
„Das Raumprogramm entspricht heute nicht mehr den Vorgaben des Landesjugendamtes – es fehlen beispielsweise Neben- und Abstellräume“, so die Stadt. Die Technik sei veraltet. Mängel gebe es im Sanitärbereich, bei der Grundrissorganisation, „an elektrischen Installationen und an baulichen Sicherheitseinrichtungen“.
Daher lässt die Stadt die Kita nun abreißen und neu bauen. Über 6,3 Millionen Euro kostet das Projekt. Damit der Kindergartenbetrieb weiterlaufen kann, sollen die Kinder zum Übergang in eine Ersatzcontaineranlage an der Schwarzenberger Straße einziehen. Dort waren bislang die Kinder der ebenfalls neu gebauten Kita Herkenweg untergebracht.
So lautet der Zeitplan für die Kita Feldrain
Die Bauarbeiten an der Kita Feldrain haben bereits Ende Mai mit der Schadstoffsanierung begonnen, teilt die zuständige Duisburger Baugesellschaft Gebag auf Anfrage der Redaktion mit. Im Juni will die Gebag mit dem Abbruch des alten Gebäudes beginnen.
Danach wird das Gelände hergerichtet und die Baugenehmigungsphase gestartet, „sodass, wenn alles planmäßig läuft, die Module ab Januar 2025 aufgestellt werden können“, sagt Sprecherin Gerhild Gössing. Sie rechnet damit, dass der Neubau abgesehen von den Außenanlagen Ende August 2025 fertig ist.
Kita Kirchfeldstraße in Rumeln-Kaldenhausen: Bau startet wohl erst 2028
Die Kita Kirchfeldstraße in Rumeln-Kaldenhausen steckt im Vergleich dazu noch in den Kinderschuhen. Nach jetzigem Stand soll das Gelände ab Februar 2028 hergerichtet werden, meint Gössing. Voraussichtlich ab Juli würden die Module aufgestellt. Im Dezember 2028 könnte die achtgruppige Kita dann fertig sein.
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Da der Bedarf an Kita-Plätzen in Rumeln-Kaldenhausen jedoch groß ist, will die Stadt „kurzfristig auf einer Freifläche an der Jahnstraße eine provisorische Ersatzcontaineranlage“ errichten, steht in der Vorlage für den Rat. Sie soll Anfang 2025 in Betrieb gehen, maximal vier Jahre genutzt und „sofort wieder abgebaut“ werden, sobald der Neubau fertig ist.
Neue Kitas: Das sind die Vorteile der Modulbauweise
Trotz der Unterschiede im Zeitplan haben die beiden Projekt baulich einiges gemeinsam. „Sie verfügen über eine PV-Anlage, Luft-Wärme-Pumpe, extensive Dachbegrünung und eine Fassadenverkleidung, die zu 25 Prozent hinterlüftet ist“, sagt Gebag-Sprecherin Gerhild Gössing.
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Die Kitas werden in Modulbauweise mit zwei Geschossen errichtet. Bei dieser Bauweise werden die Bauteile in einheitlichen Formen hergestellt und vor Ort zusammengesetzt. Weil die Module bereits vorgefertigt sind, entsteht der Vorteil, dass die Gebäude schneller und witterungsunabhängig gebaut werden können, erklärt Gössing.
Außerdem ließen sich die Kosten besser kontrollieren. Es gebe weniger Bauabfälle. Und: Die Gebäude könnten einfach erweitert oder demontiert werden, „da die Module leicht wieder abgebaut und umplatziert werden können“.
Weitere Kitas in Rheinhausen geplant
Neben diesen beiden aktuellen Projekte stehen weitere Arbeiten an Kitas in Rheinhausen an. Die Katholische Kita Dorfstraße wird saniert und erweitert. Die Stadt strebt an, das Projekt im Kindergartenjahr 2025/26 fertigzustellen.
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Die Zaubersterne wollen zudem eine Kita mit sechs Gruppen an der Franz-Schubert-Straße bauen. Dort ist der Baubeginn für den kommenden Jahreswechsel und die Fertigstellung im KGJ 2026/27 geplant, sagt die Stadt.
An der Winkelhauser Straße in Bergheim wird zudem eine Einrichtung mit vier Gruppen gebaut, Träger ist der Caritasverband. Die Pläne würden gerade mit Landschaftsverband Rheinland abgestimmt, sagt Stadtsprecher Maximilian Böttner zum aktuellen Stand.
Zuletzt sind jedoch auch zwei Kita-Projekte gescheitert, und zwar an der Bismarckstraße in Friemersheim sowie am geplanten Standort Düsseldorfer Straße Ecke Schulallee in Rumeln-Kaldenhausen.
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- Beim Blick auf die Betreuungsangebote der einzelnen Stadtteile fällt auf: Bergheim zieht die Versorgungsquote des Bezirks in beiden Altersgruppen deutlich nach oben.
- Für Kinder über drei Jahren gibt es hier 147 Plätze mehr als nötig wären, um den angestrebten Bedarf zu decken (Quote: 122 Prozent). Bei der Altersgruppe unter drei Jahren sind es 49 Plätze mehr (Quote: 43 Prozent).
- Dafür liegen die anderen Stadtteile meist weit unter den angestrebten Quoten. In Friemersheim gibt es nur für 70 Prozent der über Dreijährigen einen Kita-Platz, in Hochemmerich für 80 Prozent, in Rheinhausen-Mitte für 81 Prozent.
- Beim Angebot für Kinder unter drei Jahren schneiden Rheinhausen-Mitte (18 Prozent) und Hochemmerich (23 Prozent) am schlechtesten ab.