Duisburg. Zwei Männer brachen in dasselbe bekannte Duisburger Restaurant ein. Vor Gericht überrascht einer von ihnen mit einem ungewöhnlichen Geständnis.

Kurios: Mitten in der Nacht begegneten sich ein 29-jähriger Ruhrorter und ein 45-jähriger Neudorfer am Ludgeriplatz. Der eine kam gerade mit einem Komplizen von einem Einbruch ins Restaurant „Costa Azzurra“ zurück, wo man Laptops, Kaffee und Zigaretten erbeutet hatte. Der andere nutzte die günstige Gelegenheit und ging auch noch hinein, um wenigstens ein paar Flaschen mitgehen zu lassen. Gemeinsam stand das Duo nun vor dem Amtsgericht am König-Heinrich-Platz.

Gericht in Duisburg urteilt über neun Einbrüche

Die Vorwürfe hatten sich bereits im Vorfeld des Verfahrens dramatisch reduziert. Ermittelt wurden ursprünglich weit über 20 Taten, darunter zahlreiche Fälle, in denen mit gestohlenen EC-Karten Geld abgehoben worden war. Vor dem Schöffengericht ging es nun nur noch um insgesamt neun Einbrüche.

Mal gemeinsam, mal allein waren die beiden Männer nachts in mehrere gastronomische Betriebe eingestiegen. Besondere kulinarische Vorlieben bewiesen sie dabei nicht. Ein Schnellimbiss an der Friedrich-Wilhelm-Straße gehörte ebenso dazu wie ein Vollwertkost bietendes Restaurant mit Lieferservice in Ruhrort.

Ins Restaurant Costa Azzurra in Duisburg brachen gleich beide Täter ein.
Ins Restaurant Costa Azzurra in Duisburg brachen gleich beide Täter ein. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Auch eine Bäckerei in der Nähe des Ruhrorter Amtsgerichts, ein Fachgeschäft für Autoteile an der Hochfelder Johanniterstraße und eine Tankstelle in Neudorf fanden sich am Ende im Urteil.

Ein Einbruch in das Brauhaus „Webster“ am Dellplatz, der sich in der Nacht zum 6. Juli 2023 ereignete, konnte ihnen allerdings nicht nachgewiesen werden. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen zwar zwei Täter, die aber nicht die entfernteste Ähnlichkeit mit den Herren auf der Anklagebank aufwiesen.

Die Festnahme hat mir vermutlich das Leben gerettet.
Angeklagter

Der ältere Angeklagte gestand die übrigen ihm zur Last gelegten Taten rückhaltlos ein.

Der Mitangeklagte war etwas zurückhaltender. Er erinnerte sich aufgrund seines Drogenkonsums nicht mehr. Die ersten Tage nach seiner Festnahme hatte er im Krankenhaus verbracht. „Die Festnahme hat mir vermutlich das Leben gerettet“, so der 29-Jährige, der ebenso wie der 45-Jährige zuletzt vor allem Kokain und Heroin geraucht hatte.

Einbrüche in Duisburger Restaurants: So lautet das Gerichtsurteil

Der bislang stets nur zu Geldstrafen verurteilte 29-Jährige kam zu seiner großen Erleichterung mit 18 Monaten Freiheitsstrafe davon, deren Vollstreckung auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde.

[Bleiben Sie mit unserem kostenlosen Newsletter bei Ermittlungen, Polizei- und Feuerwehreinsätzen in Duisburg immer auf dem Laufenden: Hier geht es zur Anmeldung]

Der 45-Jährige wurde zu zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Bewährung kam angesichts der erheblichen Vorstrafen des Bewährungsversagers nicht mehr in Betracht. Allerdings eröffnete das Schöffengericht ihm im Urteil die Chance, die Strafe zu Gunsten einer Therapie zurückzustellen.