Duisburg. 911 Tage wartet Schäferhund Nono auf den ersten Vermittlungsversuch. Warum das Tierheim Duisburg nichts machen konnte. Das traurige Schicksal.

Schon sehr lange 911 Tage ist Schäferhund-Mischling Nono im Tierheim Duisburg. In dieser Zeit hatte der Vierbeiner keine Chance auf eine Vermittlung. Doch an Interessenten hätte es für den hübschen Rüden sicher nicht gemangelt. Warum der vierjährige Rüde dennoch mehr als sein halbes Leben darauf warten musste, um überhaupt die Möglichkeit für einen Neustart zu bekommen.

Tierheim Duisburg: Schäferhund Nono darf endlich vermittelt werden

Nono kam zusammen mit zwei Katzen und drei Nymphensittichen aus einer Sicherstellung. Um das Wohl der Tiere zu gewährleisten, haben die zuständigen Behörden (Ordnungs- und Veterinäramt) die Tiere beschlagnahmt. Diese werden dann dem Eigentümer entzogen. „Der Besitzer kann dagegen klagen und das Verfahren kann sich über mehrere Instanzen und somit Jahre hinziehen“, sagt Lutz Kaczmarsch, Leiter der Einrichtung an der Lehmstraße. Das war auch bei Nono der Fall.

Tierheim Duisburg: Viele Tiere warten auf eine Vermittlung

Ohne die Freigabe ist eine Vermittlung durch das Tierheim, das in der Zeit der Beschlagnahmung als Verwahrstelle gilt, aber nicht möglich. Somit müssen mitunter Tiere mehrere Jahre auf eine neue Chance warten. Sie sitzen auf der „Wartebank“, erklärt das Tierheim, ohne dass die Verantwortlichen oder die zuständigen Ämter etwas dagegen tun könnten. „Für die Tiere ist das eine Katastrophe. Sie sind die Leidtragenden. Die Zeit hinterlässt Spuren“, sagt Lutz Kaczmarsch.

„Für die Tiere ist das eine Katastrophe. Sie sind die Leidtragenden.“

Lutz Kaczmarsch
Tierheimleiter in Duisburg

Für die Beschlagnahmung von Tieren gibt es unterschiedliche Gründe, erklärt der Tierheimleiter. Neben schlechten Haltungsbedingungen, die laut Kaczmarsch zunehmen, kann auch bei einem fehlenden Sachkundenachweis und nach einem Verwarngeld ein Hund beschlagnahmt werden.

Hunde und Katzen aus dem Ausland können ebenfalls aufgrund einer fehlenden Tollwutimpfung vorübergehend beschlagnahmt werden. Das Tierheim führt die Impfungen durch, erst im Anschluss und nach der Quarantäne wird das Tier wieder dem Besitzer übergeben. In allen Fällen gilt: Die beschlagnahmten Tiere werden auf Kosten ihres Halters im Tierheim untergebracht und versorgt. Das kann bei mehreren Jahren teuer werden.

30 beschlagnahmte Tiere warten in Duisburg

Für Hund Nono ist die lange Zeit des Wartens nun aber vorbei. „Wir können es kaum glauben: Nach knapp zweieinhalb Jahren dürfen wir nun endlich ein Zuhause für ihn suchen.“ Für den stressanfälligen Rüden werden erfahrene und konsequente Halter gesucht. „Da er gerne aktiv ist und trotz täglichem Training noch einiges aufholen muss, sollten seine zukünftigen Besitzer genug Zeit und Motivation mitbringen“, erklärt das Tierheim. Ein ruhiger Haushalt sei von Vorteil, vielleicht mit anderen Hunden.

Nono darf nun vermittelt werden, doch der Vierbeiner ist kein Einzelfall: „Aktuell warten fast 30 weitere sichergestellte Tiere, die meisten davon Hunde, auf eine Freigabe“, erklärt das Tierheim. Hinzu kommen einige Vierbeiner, die noch nicht vermittlungsfähig sind. Das heißt, sie zeigen Krankheitssymptome, sind noch nicht gültig geimpft und, im Fall von Katzen und Nagetieren, noch nicht kastriert. Bis zur Vermittlung werden von den Tieren auch keine Bilder im Internet veröffentlicht.

>> Tierheim sucht ein Zuhause für Hund Nono

  • Wer sich für Nono interessiert, sendet bitte einen ausgefüllten Interessentenfragebogen, der auf www.tierheimduisburg.de als Download zur Verfügung steht, an das Tierheim – zum Beispiel per Mail an info@duisburger-tierheim.de.
  • Danach nimmt eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter des Heims Kontakt auf, um den weiteren Ablauf zu besprechen.
  • Weitere Informationen zu den Tieren gibt es montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 17 Uhr telefonisch unter 0203 93 55 090.