Duisburg-Friemersheim. Betrügerische Empfänger von Sozialhilfe oder Kindergeld in Duisburg erwischt: Wie erfolgreich war die Razzia am Erlinghagenplatz in Friemersheim?
Was hat die Razzia von Duisburgs neuer Stabsstelle Sozialleistungsbetrug am Dienstagmorgen (15. August) in Friemersheim gebracht? Viel mehr als ein paar erste Zahlen kann die Stadt auch am Tag danach noch nicht nennen. „Da ist jetzt sehr viel Recherchearbeit nötig“, sagt Sprecher Peter Hilbrands. Während in dem Wohnblock am Erlinghagenplatz 4-5b nach dem Großeinsatz wieder Ruhe eingekehrt ist, beginnt jetzt die Auswertung der Daten in den Fachämtern.
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Nicht nur bei der Stadt Duisburg werden die Ergebnisse der Überprüfung des Mehrfamilienhauses am Erlinghagenplatz bearbeitet: Neben dem städtischen Außendienst, der Ausländerbehörde und dem Amt für Rechnungswesen waren unter anderem auch das Jobcenter und die Familienkasse vor Ort. Ein dicker Batzen ist der Betrug im Zusammenhang mit Kindergeld. Gemeinsam bekämpfen die Behörden von Stadt und Bund den Sozialleistungsbetrug, der ihnen in Duisburg pro Jahr einen Verlust von mehreren hunderttausend Euro beschert.
Der Einsatz am Erlinghagenplatz, wo viele Zuwanderer aus Südosteuropa leben, war für die neue Stabsstelle Sozialleistungsbetrug in Duisburg nur der Auftakt. „Wir haben natürlich auch andere Bereiche im Blick“, sagt Peter Hilbrands. Der Wohnblock in Friemersheim sei für die Premiere gut geeignet gewesen, weil hier viele Menschen auf überschaubarem Raum wohnen.
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Eine Hundertschaft der Polizei hatte den Einsatz begleitet, bei dem ab sechs Uhr früh an den Haustüren geklingelt wurde. „Wir sind sehr froh, dass alles friedlich verlaufen ist“, so der Stadtsprecher. In dem Friemersheimer Wohngebiet hatte es in der Vergangenheit schon öfter Probleme gegeben. Die Post hatte zwischenzeitlich sogar das Verteilen der Briefe verweigert, weil sich die Zusteller an dieser Adresse nicht mehr sicher gefühlt hatten.
Illegaler Aufenthalt: Vier Personen wurden in Duisburg-Friemersheim festgenommen.
Gemeldet waren in den 140 Wohnungen insgesamt 430 Personen. „Unsere Hauptaufgabe gestern war die Meldekontrolle“, erklärt Peter Hilbrands. Dabei stellte sich heraus, dass mehr als 80 Menschen dort wohnten, die nicht gemeldet waren und 27 direkt abgemeldet werden konnten, weil sie dort überhaupt keinen Wohnsitz hatten. Wie berichtet waren bei der Überprüfung auch acht Bewohner aufgefallen, die gar keine Aufenthaltserlaubnis hatten. Vier von ihnen wurden festgenommen.