Duisburg. „Tiger & Turtle“ in Duisburg ist ein Besuchermagnet. Wer die Skulptur nachts erleben und mehr erfahren will, kann eine Führung buchen.

• Wie weit reicht der Ausblick auf dem „Tiger and Turtle“?
• Die öffentlichen Führungen finden zur "blauen Stunde" statt.
• Tiger and Turtle in Duisburg: Wir haben wichtige Informationen zur Führung gesammelt.

Mehrmals im Jahr steigt Jupp Tolle hinauf bis zum Looping von „Tiger and Turtle“. Der Rentner ist Gästeführer bei Duisburg Kontor und erklärt den Teilnehmern der öffentlichen Führungen, was es mit „Tiger und Schildkröte“ auf sich hat.

Die öffentlichen Führungen finden zur „Blauen Stunde“ statt, die Tolle für einen Besuch des Kunstwerks empfiehlt. „Der Sonnenuntergang auf der anderen Rheinseite“, schwärmt Tolle, sei von „Tiger & Turtle“ aus ein tolles Erlebnis. Und ist der Feuerball am Horizont verschwunden, setzt auch die Beleuchtung ein. Dann strahlen nicht nur die 880 LEDs der Landmarke, sondern die Lichter der Stadt, etwa mit dem Stadtwerketurm oder dem Heizkraftwerk in Wanheim, beginnen zu leuchten.

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„Tiger & Turtle“: Aussicht bis nach Moers

„Man kann von hier bis Moers sehen“, sagt Tolle über die grandiose Aussicht. In seinem Rucksack hat er eine Darstellung mit all den markanten Bauwerken und Landmarken der umliegenden Landschaft. Die Brücke der Solidarität, die Halde Rheinpreußen mit der größten Grubenlampe der Welt oder der Flughafen Düsseldorf. „Wie Perlen an einer Kette“, sagt der Gästeführer, sieht man die Flugzeuge in den Abendstunden landen.

Doch bevor der Blick in die Ferne geht, heißt es erst einmal, die 220 begehbaren Stufen zu erklimmen. Schon nach den ersten Stufen lässt der Wind die Konstruktion schaukeln. Der Blick auf die Treppe fällt durch den Gitterrost direkt durch bis zum Boden. Bei so manchem Besucher rutscht der Magen hinterher, verrät Tolle.

Der Scheitel- und höchste Punkt der Konstruktion liegt in 13 Metern Höhe. 220 Meter können begangen werden, 349 Gitterroste als Trittstufen sind verbaut, 90 Tonnen wiegt das Kunstwerk, das 20 Meter in die Höhe ragt.

Führung auf „Tiger & Turtle“: Kurzer Geschichtsexkurs

Bei einer Tour tauchen die Besucher auch in die Vergangenheit ein: Mit der Stilllegung der insolvent gegangenen Zinkhütte MHD Sudamin im Jahr 2005 endete nach fast einem Jahrhundert die industrielle Herstellung von Zink am Standort Duisburg. Sie ließ dramatische Umweltbelastungen zurück. Im selben Jahr fiel die Entscheidung der Stadt Duisburg zur Neunutzung des Werksgeländes als Logistikstandort (Logport 2) sowie zur Errichtung eines großzügigen Landschaftsbauwerks.

Die Heinrich-Hildebrand-Höhe im Angerpark, benannt nach dem 2004 verstorbenen Duisburger Heimatforscher, umschließt als begrünte Aufschüttung die Fläche der ehemaligen MHD Sudamin Werksdeponie. Im Inneren der Höhe befinden sich unter einer Kunststoffdichtungsbahn Erd- und Abbruchmaterialien vom Gelände der früheren Zinkhütte. Oben thront seit 2011 „Tiger & Turtle“ und zählt nun zu den Besuchermagneten in Duisburg.

Bei ihrer Reise nach Dänemark hält eine belgische Familie in Duisburg – nur um „Tiger & Turtle“ zu sehen. „Wir haben es auf Pinterest entdeckt“, sagt die Mutter und meint damit eine große Fotoplattform im Internet. Andere Orte der Rhein-Ruhr-Stadt besuchen sie auf ihrer Durchreise nicht. In puncto „Tiger & Turtle“ funktioniert das Destinationsmarketing für Duisburg aber ausgezeichnet.

>> FÜHRUNGEN „TIGER & TURTLE“

• Eine öffentliche Abendführung mit Taschenlampe bietet Duisburg Kontor an. Die einstündige Tour ist für zehn Euro pro Erwachsener buchbar, Kinder bis 13 Jahren zahlen fünf Euro.
• Derzeit gibt es keine öffentlichen Termine für 2023. Diese Führungen finden in der warmen Jahreszeit statt.
• Stattdessen gibt es Gruppentermine auf Anfrage (maximal 25 Personen). Der Preis pro Gruppe liegt bei 90 Euro. Der Fremdsprachenzuschlag kostet 20 Euro pro Stunde. Buchbar auf duisburg.de.