Düsseldorf. Düsseldorfer Airport erwartet in Sommerferien drei Millionen Passagiere. Zahlen erreichen teils Vorcorona-Niveau. Chaos scheint vorprogrammiert.

Die am Freitag startenden Sommerferien in Nordrhein-Westfalen wirken sich massiv auf die Verkehrszahlen des Düsseldorfer Flughafens aus. Flughafen-Chef Thomas Schnalke freut sich zwar über diese Zahlen, warnt aber weiter vor Belastungen für die Reisenden wegen langer Wartezeiten bei Checkin, vor den Sicherheitskontrollen und bei der Gepäckausladung.

Drei Millionen Passagiere in den Ferien

Flughafen-Chef Thomas Schnalke freut sich über die rasant steigenden Passagier-Zahlen in Düsseldorf, entschuldigt sich aber bei den Fluggästen für lange Abfertigungszeiten.
Flughafen-Chef Thomas Schnalke freut sich über die rasant steigenden Passagier-Zahlen in Düsseldorf, entschuldigt sich aber bei den Fluggästen für lange Abfertigungszeiten. © Flughafen Düsseldorf | Andreas Wiese

Während der Sommerferien werden drei Millionen Passagiere in Düsseldorf erwartet und damit etwa 70 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte der Flughafen mit. „An einzelnen Tagen nähert sich die Zahl der Fluggäste sogar wieder der 70.000er Marke.“ Dieser Trend lasse sich auch bei den Flugbewegungen erkennen. Für die gesamten Sommerferien rechnet der Flughafen mit 22.600 Flügen – in den Spitzen mit 510 Starts und Landungen pro Tag. „Mit einem Plus von über 60 Prozent liegen auch diese Zahlen weit über denen des Vorjahres. Betrachtet man die Passagier- und Bewegungszahlen im Vergleich zum Vor-Coronajahr, kommt der Flughafen mit rund 80 Prozent an das 2019er Niveau heran“, so Thomas Schnalke.

Erstes Ferienwochenende besonders verkehrsreich

Die verkehrsreichsten Zeiten innerhalb der Ferien sind das erste und das vorletzte Wochenende. Von Freitag, 24. Juni, bis Sonntag, 26. Juni, sowie von Freitag, 29. Juli, bis Sonntag, 31. Juli, rechnet der Airport mit jeweils mehr als 200.000 Passagieren.

Eurowings streicht weiter Flüge

Die Fluggesellschaft Eurowings streicht in Düsseldorf weiter Flugverbindungen. Die Lufthansa-Tochter ist mit einem Marktanteil von etwa 35 Prozent Marktführer am Düsseldorfer Flughafen.
Die Fluggesellschaft Eurowings streicht in Düsseldorf weiter Flugverbindungen. Die Lufthansa-Tochter ist mit einem Marktanteil von etwa 35 Prozent Marktführer am Düsseldorfer Flughafen. © dpa | Friso Gentsch

Flugreisende müssen sich in Düsseldorf aber weiter auf chaotische Zustände und lange Wartezeiten einstellen. An den Checkin-Schaltern vor allem der Eurowings und vor den Sicherheitskontrollen. Außerdem hat Eurowings bereits weitere Annullierungen wegen Personalmangels angekündigt. Seit Sonntag gibt es bei der Lufthansa-Tochter Eurowings kurzfristige Flugstreichungen, am Dienstag wurden zehn Verbindungen annulliert.

Der Flughafen versucht, die durch Personalmangel und Missmanagement verursachten Verzögerungen in der Passagierabfertigung im Rahmen seiner Möglichkeiten abzumildern: Mit einer personellen Aufstockung der Servicekräfte durch Studierende, mit einer gezielten Umleitung der Passagiere je nach Besetzung der Sicherheitskontrollen, mit einem eigenen Team aus qualifizierten Mitarbeitern zur Unterstützung der Gepäckausladung, mit umfänglichen, tagesgenauen Prognosedaten und mit einem Früh-Check-in ab 3 Uhr.

Flughafen-Chef bittet um Entschuldigung

„Leider wird dies bei weitem nicht ausreichen, um die personellen Engpässe der Dienstleister von Airlines und Bundespolizei auszugleichen“, sagt Flughafen-Chef Thomas Schnalke. Er befürchtet, dass die Reisen zahlreicher Passagiere mit Unregelmäßigkeiten, Verzögerungen und langen Schlangen beginnen oder enden. „Wir danken unseren Passagieren, die nach den Corona-Einschränkungen zurückgekommen sind. Zugleich bitten wir sie um Entschuldigung, dass sie in diesen Ferienwochen nicht immer die Abfertigungsprozesse so vorfinden, wie sie es erwarten dürfen, weil den Dienstleistern der Airlines und der Bundespolizei Arbeitskräfte fehlen.“

Insgesamt werden aktuell ab Düsseldorf von 51 Airlines 150 Ziele in 41 Ländern angeflogen. Bei den Reisewünschen sind die so genannten Warmwasserziele wieder am gefragtesten. Ganz oben auf der Liste stehen die Türkei, Spanien, Griechenland und Ägypten.