Dinslaken. Zusätzliche Stellen für das Jugendamt hat der Rat nicht genehmigt. Nun verschärft sich die Situation auch noch. Das unternimmt die Verwaltung.

Die Stadtspitze schlägt Alarm. Beim Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) müssen Stellen besetzt werden. Sonst könne man den Dienstbetrieb nicht mehr aufrechterhalten. Mit der Personalsituation im Jugendamt hat sich am Donnerstag der Hauptausschuss beschäftigt. Diese Entscheidung ist dort getroffen worden.

Das Institut für Sozialplanung und Organisationsentwicklung (INSO) hatte das städtische Jugendamt unter die Lupe genommen und Empfehlungen ausgesprochen. Demnach müssten für den ASD eigentlich zusätzliche Stellen geschaffen werden. Das verhinderte aber eine Mehrheit im Rat. Die Stellen sind mit einem Sperrvermerk versehen.

Nun hat sich die Situation beim ASD noch verschärft. „Aktuell ist der Dienstbetrieb im Jugendamt der Stadt Dinslaken durch mehrere Landzeiterkrankungen, Renteneintritte und zwei kürzlich erfolgte Kündigungen erheblich beeinträchtigt“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Die Folge wird von der Verwaltung so beschrieben: Der Personalmangel gefährdet die Aufgabenerfüllung, insbesondere im Bereich Kinderschutz.

Um die Qualität der Leistungen sicherzustellen, müssen diese unbefristeten Stellen unverzüglich ausgeschrieben und nachbesetzt werden: Nach zwei Kündigungen mit Wirkung zum 31. März 2025 sowie dem Renteneintritt einer Mitarbeiterin sind beim ASD drei Stellen zu besetzen. Weitere 1,5 Stellen sind beim ASD aufgrund von Elternzeitvertretung und Langzeiterkrankung befristet (zwei Jahre) zu besetzen. Bei der Jugendhilfe im Strafvollzug ist es eine halbe unbefristete Stelle. Auch hier ist der Grund die Kündigung einer Mitarbeiterin zum 31. März.

So hat der Hauptausschuss entschieden

Wie in der Sitzung Bürgermeisterin Michaela Eislöffel liege für den Bereich ASD eine dritte Kündigung vor. Mit Blick auf die im Dezember geführte Diskussion über Stellen im Jugendamt sei die Stadt Dinslaken offenbar nicht mehr ein attraktiver Arbeitgeber. Jede einzelne ASD-Beschäftigte müsse 77 Fälle bearbeiten. „Wir müssen dringend und schnell handeln“, so die Bürgermeisterin.

Der Hauptausschuss, der nach einem Beschluss des Rates über Ausschreibungen für anstehende Wiederbesetzungen entscheiden darf, stimmte einstimmig für den Vorschlag der Verwaltung.