Seit Jahren wird um eine Erweiterung der Dinslakener Klaraschule gerungen. Nun läuft es auf Container hinaus. Der Kommentar dazu.

Die Stadt Dinslaken hat sich vor zwölf Jahren auf einen guten Weg gemacht: Gemeinsam mit Politik und Schulen wurde die Sanierung der Dinslakener Schulen auf den Weg gebracht. Mehr als 60 Millionen Euro wurden dafür investiert, einige millionenschwere Maßnahmen laufen aktuell noch. Natürlich fallen auch diese Millionen in Form von Zinsen der Stadt nun auf die Füße - alleinige Ursache für das Abgleiten in die Haushaltssicherung sind sie aber nicht.

Die Sanierung der Schulen war eine sinnvolle Investition - in das Vermögen der Stadt Dinslaken, wie die damalige Stadtspitze nicht müde wurde zu betonen. In die Kinder und deren Bildung. Und in den Standort: Ordentliche Kitas und Schulen im Umfeld sind ein wichtiger Standortfaktor für Familien auf Wohnungssuche. Sie haben wesentlichen Einfluss auf die Zukunft der Kinder.

Aber was ist mit dem Standort Blumenviertel? Ein Bereich mit einem ohnehin hohen Sozialindex? Ausgerechnet hier soll nun an Bildungseinrichtungen gespart werden? Die Fraktionen argumentieren, sie wollen sich den eigenen künftigen finanziellen Spielraum durch die Investition in einen Anbau an die Klaraschule nicht einschränken. Aber wofür eigentlich? Was wäre denn wichtiger als eine Investition in die Bildung von Kindern?

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Laut Stadt Dinslaken steigen die Schülerzahlen in dem Bereich und der Anbau wäre bis zum Schuljahresbeginn 2025/26 fertig geworden, wenn SPD, CDU, UBV und FDP im vergangenen Frühjahr nicht die Reißleine gezogen hätten. Allerdings hätte auch schon damals der Kreis Wesel als Aufsichtsbehörde die Investition genehmigen müssen. Ebenso wie jetzt auch. Wie die Entscheidung ausgefallen wäre? Darüber lässt sich nur spekulieren. In vorauseilendem Gehorsam aber 2024 auf die Umsetzung der 2023 vom gesamten Stadtrat beschlossenen Erweiterung der Klaraschule zu verzichten, und nun, wo nichts anderes mehr geht, auf eine Containerlösung zu setzen, war und ist finanzpolitisch möglicherweise pragmatisch. Im Sinn der Kinder ist es nicht wirklich.

Und wie die UBV offenbar kein Problem damit zu haben, dass eine Containerlösung die Eltern im Blumenviertel, einem der weniger gut betuchten Viertel der Stadt, abschrecken könnte, damit diese ihren Nachwuchs dann freiwillig per Elterntaxi zu anderen Schulen kutschieren, finde ich noch dazu zynisch.