Dinslaken. Trotz langer Wartezeiten wurde Siham Kaiser aus Dinslaken endlich in der Uniklinik Essen operiert. Welchen Wunsch ihr Vater ihr nun erfüllen will.
„Jetzt kann Siham normal atmen und sprechen“, freut sich Vater Mounir Kaiser aus Dinslaken, nachdem seine Tochter endlich operiert wurde. Den Termin hat die Familie im Universitätsklinikum Essen bekommen. „Dr. Stephan Lang und sein Team haben uns von Anfang an gut aufgenommen und sich um Sihams Fall gekümmert“, sagt Kaiser.
Hintergrund: Vor einigen Wochen berichtete die NRZ über den Fall des kleinen Mädchens Siham aus Dinslaken. Die Dreijährige litt bis vor kurzem an einer schweren Nasennebenhöhlenentzündung, die ihre Atemwege blockierte und ihren Alltag stark beeinträchtigte. „Wir waren beim Kinderarzt und beim HNO-Arzt. Dort wurde sie sechs Monate lang beobachtet. Und man kam zu dem Schluss, dass sie sofort operiert werden muss“, erzählt Vater Mounir Kaiser damals der NRZ. Doch als der Vater versuchte, einen OP-Termin für seine Tochter zu bekommen, erhielt er erst einen für Oktober 2025.
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Dann meldete sich die Uniklinik in Essen bei der NRZ-Redaktion und bot einen schnelleren Termin für die kleine Siham an. Nach einem ersten Kontakt mit der Familie schlug das Team der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde unter Professor Stephan Lang einen Termin für Donnerstag, 5. Dezember, vor. „Die Operation fand eine Woche später, am Freitag, dem 13. Dezember, statt“, sagt Kaiser.
Uniklinik Essen bietet einen schnelleren OP-Termin
Beim ersten Termin stellte sich heraus, dass das Mädchen unter wiederkehrenden Entzündungen beider Ohren, Atemwegserkrankungen und Mundatmung litt. Bei der ersten Untersuchung konnte Siham nicht gut hören. „Auch deshalb ist die Sprachentwicklung verzögert“, erklärt der Vater.
Aus diesen Gründen musste Siham Kaiser laut Professor Stephan Lang so schnell wie möglich operiert werden. „Dr. Stephan Lang und sein Team haben mir sofort einen OP-Termin für Freitag, den 13. Dezember, angeboten“, sagt der Vater. Die Operation sei sehr gut verlaufen, so Mounir Kaiser, und seine Tochter konnte schon wenige Stunden später mit nach Hause kommen. „Wir haben gemerkt, dass sich ihre Aussprache verbessert hat, sie hört jetzt besser und kann auch gut atmen“, sagt der Vater.
Auch der Schlaf ist nicht mehr gestört. Die kleine Siham kann jetzt ungestört durchschlafen. Und ihre Atmung setzt im Schlaf nicht mehr aus. „Die Behandlung war sehr gut und das Personal in der Klinik super“, sagt Kaiser.
SPD-Politiker aus Dinslaken kümmert sich um Siham
Doch nicht nur die Uniklinik in Essen hat sich um den Fall gekümmert, sondern auch viele Menschen aus Dinslaken, unter anderem die Politik im Kreis Wesel. Nach der Veröffentlichung des Artikels hat Richard Kaczynski von der SPD-Kreistagsfraktion Wesel Kontakt mit der Familie aufgenommen. Er hatte bereits versucht, über den Sozialdezernenten der Kreisverwaltung etwas zu erreichen. Denn Kaczynski hält es für unmöglich, dass es keinen zeitnahen OP-Termin für das Mädchen gab. „Richard Kaczynski hat mich in dieser Zeit mit Rat und Tat unterstützt. Er hat viel telefoniert, um für uns einen OP-Termin in der Region zu bekommen“, sagt Kaiser, der sich deshalb bei Richard Kaczynski für seine Unterstützung bedankt. „Er ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Mensch“, so Kaiser.
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Traum vom Trampolin wird wahr
Besonders Prof. Stephan Lang und sein Team von der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde hätten dazu beigetragen, „dass meine Tochter wie ein normales Kind leben kann“, so Kaiser. Jetzt, wo es seiner Tochter gut geht, plant der Vater, ihr einige Träume zu erfüllen. „Siham liebt es, Trampolin zu springen.“ Doch Vater und Tochter befürchteten damals, dass sie wegen ihrer Atemwegserkrankung nicht Trampolin springen kann. „Deshalb ist jetzt unser Plan, dass ich mit ihr zum ersten Mal Trampolin springen gehe“, verspricht der Vater.
Dennoch appelliert Kaiser an Politik und Gesellschaft, dass es viele ähnliche Fälle wie den seiner Tochter gibt - auch in Dinslaken. „Auf solche Fälle muss man aufmerksam machen. Denn Kinder dürfen nicht die Leidtragenden von irgendwelchen Streitereien um Geld zwischen Krankenkassen und Krankenhäusern sein“, sagt Kaiser. Deshalb fordert er von der Politik eine gerechte Lösung, damit Familien und kleine Kinder nicht länger unter diesem Gesundheitssystem leiden müssen.