Dinslaken. Steffen Gleim verwandelt zur Adventszeit sein Haus in Dinslaken in ein echtes Weihnachtshaus, inklusive XXL-Schriftzug. Wo es zu finden ist.

Mit großen, leuchtenden Augen steht Jannis - ausgestattet mit einer rot-weißen Weihnachtsmann-Zipfelmütze - an der Konrad-Adenauer-Straße in Dinslaken vor dem Haus mit der Nummer 148. Er zeigt mit dem Finger auf den großen Stern, der - eingerahmt von jeweils zwei kleineren Sternen rechts und links - an der seitlichen Hecke des Wohnhauses in einem warmen Weiß leuchtet. „Den“ findet er besonders schön, sagt der Dreijährige. Seit Steffen Gleim sein Zuhause in ein echtes Weihnachtshaus verwandelt hat, bewundern Jannis und seine siebenjährige Schwester oft das geschmückte Nachbarshaus.

Doch nicht nur die beiden sind fasziniert von der Gestaltung. „Die Nachbarin von gegenüber hat schon erzählt, dass ihr Sohn nicht einschlafen will, wenn er nicht noch einmal den Hirsch von seinem Fenster aus sehen darf“, berichtet Gleim. Das Tier, dessen Form aus unzähligen Lichterketten einem echten Hirsch nachgeahmt ist, thront nämlich gut sichtbar auf dem Carport des Hausbewohners. Doch nicht nur das: Daneben zu sehen, ebenfalls aus Lichterketten geformt, ist der Schriftzug „XMAS“. Ein weiterer Hirsch und ein kleinerer Stern komplettieren die Deko auf dem Dach des Autostellplatzes.

Jannis gefallen besonders die beleuchteten Sterne am Haus von Steffen Gleim.
Jannis gefallen besonders die beleuchteten Sterne am Haus von Steffen Gleim. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Weihnachtshaus in Dinslaken: 120 Meter Lichterkette

„Für mich gibt es nichts schöneres, wenn ich abends von der Arbeit komme und schon von weitem den Schriftzug in der Dunkelheit leuchten sehe“, zeigt sich der Inhaber der Dinslakener Alltagshelden selbst begeistert von der weihnachtlichen Dekoration rund um sein Haus. Doch mit den großen Figuren und dem Schriftzug sowie den Sternen, die an der Hausseite zur Konrad-Adenauer-Straße den Gehweg hell erleuchten, ist es noch nicht getan. Oben, am Dach, umrahmt eine Lichterkette das Haus, ebenso ist die Hecke, die das Grundstück von Gleim vom Gehweg abtrennt, mit einer Lichterkette behangen. Insgesamt kommt Gleim auf ca. 120 Meter Lichterkette, die sein Weihnachtshaus erleuchten. Außerdem von der Straße aus zu sehen: Schneeflocken an der Hauswand, die durch einen Projektor im Garten an die Fassade gespielt werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Gleim so viel Mühe mit der Deko für sein Weihnachtshaus macht. Bereits 2023 hatte er das Haus geschmückt, doch: „Wir haben nochmal einen draufgelegt. In diesem Jahr sind zum Beispiel noch der Schlitten auf der Hecke, der Schneeflocken-Projektor und eben die Sterne dazugekommen“, die die auch Jannis so gerne mag. Bei all der Ausgestaltung ist Gleim jedoch wichtig: „Es soll nicht kitschig sein. Kein blingbling, nicht so kunterbunt“, betont er. Bewusst habe er sich deshalb auch für warmweißes Licht bei jeglichem Dekor entschieden. Außerdem sollte es einen „erkennbaren roten Faden“ geben, wie er selbst sagt. Deshalb finden sich in seinem Gestaltungskonzept immer wieder Sterne, die für Gleim „das Symbol für die Weihnachtszeit“ sind.

Steffen Gleim mit Nachbarskind Jannis: Er besucht oft mit seiner Schwester das Weihnachtshaus an der Konrad-Adenauer-Straße in Dinslaken.
Steffen Gleim mit Nachbarskind Jannis: Er besucht oft mit seiner Schwester das Weihnachtshaus an der Konrad-Adenauer-Straße in Dinslaken. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Dinslakener hat 2000 Euro für weihnachtliche Deko am Haus ausgegeben

Ungefähr 2000 Euro hat der Dinslakener bereits ausgegeben, um sein Haus zur Adventszeit in ein echtes Weihnachtshaus zu verwandeln. Zur Zeit liebäugelt der Weihnachts-Fan auch noch mit einem zwei Meter großen Stern, den er am Stand der Albert-Schweitzer-Einrichtung auf dem Weihnachtsmarkt in der Zechenwerkstatt entdeckt hat. 80 Euro soll er kosten. Warum investiert Gleim aber so viel Geld in die Deko, wenn er sie selber nur selten sieht? „Ich bin schon immer ein Weihnachtsliebhaber gewesen und habe gerne geschmückt. Weihnachtszeit ist doch einfach die schönste Zeit“, sagt er. Außerdem freue er sich, wenn er den Menschen „ein wenig Freude“ bereiten könne.

Spenden für den guten Zweck

Weil das Weihnachtshaus auch bei den Nachbarn so beliebt ist, hat Gleim sie dieses Jahr zum jährlichen Nachbarschafts-Glühwein-Trinken auch zu sich eingeladen. „Es ist eigentlich immer so, dass jeder seinen Teil dazu beiträgt. In diesem Jahr haben wir aber gesagt: Kommt einfach zu uns, wir stellen eine Spendenbox auf und jeder wirft da so viel rein wie er mag“, erklärt Gleim. Das Geld, das er eingenommen hat, soll jedoch nicht in neue Deko fließen: „Wir spenden es an die Bürgerhilfe Dinslaken und den Voerder Verein Gänseblümchen.“ Mit einem Zuschuss durch die Alltagshelden selbst, seien so 500 Euro für den guten Zweck zusammengekommen.

Das scheint zu funktionieren: Oft beobachte er nämlich, wie Autofahrer abbremsen und kurz Halt vor dem Haus an der Konrad-Adenauer-Straße machen, um ein Foto von dem Weihnachtshaus zu schießen. Manche schellen sogar bei Gleim an, um zu fragen, wo er die Deko gekauft hat. Bestaunen können Interessierte das leuchtende Weihnachtshaus übrigens täglich von 6 Uhr bis 8.30 Uhr am Morgen. Abends erstrahlt das Zuhause von Gleim von 16.30 Uhr bis 23 Uhr. Jannis freut sich bereits schon jetzt auf den nächsten Morgen, wenn er aufsteht und einen Blick aufs erleuchtete Nachbarshaus werfen darf: Schließlich ist es für ihn zur Weihnachtszeit das schönste Haus auf der ganzen Straße, meint der Dreijährige.