Dinslaken. Die an Leukämie erkrankte Michelle erhielt im Sommer 2024 eine Stammzellenspende. Wie es dem Mädchen nach dem Eingriff mittlerweile geht.
Ihr Schicksal hat viele Menschen in Dinslaken und Umgebung berührt. Bei der damals 12-jährigen Michelle ist im Frühjahr 2024 Leukämie diagnostiziert worden. Kurz nachdem die Schule, die Gustav-Heinemann-Realschule in Hiesfeld, von der Erkrankung ihrer Schülerin erfahren hatte, organisierte die Mutter einer Schulkameradin der erkrankten Schülerin eine Typisierungsaktion – und das mit Erfolg.
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Über 300 Menschen ließen sich während der Veranstaltung, die von der Westdeutschen Spender zentrale (WSZE) unterstützt wurde, als mögliche Spender registrieren. Wie Schulleiterin Heike Tuda kurz nach der Aktion berichtete, seien insgesamt vier passende Spender gefunden worden. Allerdings sei nicht sicher, ob es sich bei den passenden Spendern um jene handelt, die sich während der Typisierungsaktion der Realschule haben registrieren lassen.
Michelle aus Dinslaken erhielt im Sommer eine Knochenmarktransplantation
Im Sommer wurde dann die Knochenmarktransplantation bei Michelle durchgeführt. Mittlerweile ist der Eingriff 78 Tage her (Stand 7. November 2024), wie Realschullehrerin Sabine Desinger auf Nachfrage dieser Redaktion berichtet. Die Mathelehrerin, die auch Michelle unterrichtet, hatte die Typisierungsaktion an der Schule mit organisiert und erklärt im Gespräch, wie es dem Mädchen mittlerweile geht.
„Der Körper hat die Spende gut angenommen“, lautet die gute Nachricht, die die Lehrerin als allererstes verkündet. Zwar sei das Immunsystem der Schülerin noch geschwächt und sie müsse regelmäßig zur ärztlichen Kontrolle, aber: „Sie ist auf dem Weg der Genesung.“ Noch dürfe Michelle nicht wieder am regulären Unterricht in der Realschule teilnehmen, werde derzeit noch von ihren Lehrern im Hausunterricht in den Hauptfächern unterrichtet.
Geburtstagswunsch: Dinslakenerin Michelle wollte ihre Mitschüler besuchen
Ein kurzer Besuch in der Klasse, wenn auch zu ihrem eigenen Schutz mit Maske, sei aber bereits jetzt schon möglich gewesen – und zwar an einem ganz besonderen Tag für Michelle. Die mittlerweile 13-Jährige hat nämlich am 7. November Geburtstag und besuchte ihre Mitschüler zur Feier des Tages. „Das war einer ihrer Geburtstagswünsche, den ihre Eltern und wir auch als Schule ihr natürlich sehr gerne erfüllt haben“, erklärt die Realschullehrerin. Mit Muffins im Gepäck durfte Michelle also kurz zur Schule, in ihre Klasse, zurückkehren. Für die Mitschüler eine große Überraschung, denn Desinger hatte den Besuch extra nicht vorher angekündigt.
„Die Klasse war sprachlos, sie haben sich gefreut, einige waren wirklich sehr berührt, haben Michelle kurz gedrückt. Das war ein emotionales Potpourri“, resümiert die Lehrerin im Nachgang nach dem Besuch. Wann genau Michelle wieder am regulären Unterricht teilnehmen darf, ist derzeit noch nicht abzusehen, doch Desinger zeigt sich optimistisch, dass sie „irgendwann wieder normal in die Klasse zurückkehren kann“.