Dinslaken. Stadt Dinslaken und NRZ suchen gemeinsam einen Namen für den Blitzer ohne Personal. Das sind die zehn Vorschläge. So läuft die Abstimmung.

Semistationärer Enforcement Trailer. Oder Blitzer ohne Personal (BoP). Wer möchte schon so heißen? Es hat ein paar Jahre gedauert. Aber nun bekommt Dinslaken einen... – wie soll er denn nun heißen? Vielerorts tragen die mobilen Blitzkisten einen individuellen Namen. Das soll auch in Dinslaken so sein. Wir von der NRZ haben unsere Leser und die Follower unserer Facebook- und Instagram-Seite um Namensvorschläge gebeten und gemeinsam mit der Stadtverwaltung zehn Vorschläge ausgewählt. Nun können die Bürgerinnen und Bürger abstimmen, wie der Dinslakener Blitzer heißen soll: Die Stadt stellt die zehn Vorschläge am Montag, 26. August, auf ihrer Facebookseite zur Wahl - wer teilnimmt, kann zudem etwas gewinnen.

Der noch namenlose Blitzer steht schon in seinem ursprünglichen Zuhause, der Firma Jenoptik in Monheim, bereit. Er wartet nur noch auf seinen Namen. Sobald er sein finales „Namensschild“ erhalten habe, ziehe er nach Dinslaken um, so Stadtsprecherin Verena Barton. Etwa 200 Namensvorschläge haben die NRZ auf den Aufruf hin erreicht. Einige davon waren doppelt. Und manche auch ein bisschen gemein: Abzocki oder Gierlapp etwa. Oder der Vorschlag von Comedian Tim Perkovic: „MDSKV – Macht die Stadtkasse voll“. Natürlich soll und wird er auch Geld einspielen. Ungefähr 300.000 Euro im Jahr könnten es sein, hat die Stadtverwaltung errechnet. Allerdings sollte man – bei allem Ärger, wenn es überraschend geblitzt hat – nicht Ursache und Wirkung verwechseln. Nicht der Blitzer ist böswillig – sondern der jeweilige Autofahrer hatte es wohl etwas zu eilig. Das könnte schlimmere Folgen haben als „nur“ ein teures Foto.

Darum kauft Dinslaken einen Blitzer

Bislang kontrolliert die Stadt Dinslaken die Geschwindigkeit des Verkehrs mit zwei Radarwagen. Die haben gegenüber dem mobilen Blitzer den Nachteil, dass sie immer mit Personal besetzt sein müssen. Oftmals sind Raser aber zu Zeiten unterwegs, zu denen auch die städtischen Bediensteten regulär nicht im Dienst sind: Viele Bürger haben sich schon über Autorennen abends und nachts auf der Karl-Heinz-Klingen-Straße, der Hans-Böckler-Straße oder der B8 beschwert. Spätestens der entsetzliche Unfall in Moers vor fünf Jahren, bei dem eine 43 Jahre alte zweifache Mutter von einem solchen Raser angefahren und getötet wurde, hat gezeigt, welche Folgen solche Autorennen haben können. Der Blitzer ohne Personal könnte solche und andere gefährliche Strecken entschärfen. Einen beleidigenden Namen hat er deswegen nun wirklich nicht verdient. Auch Eigennamen, die schon an andere Prominente und Marken vergeben sind, wurden vorsichtshalber herausgefiltert.

So haben andere Städte ihre Blitzer genannt

Auch andere Kommunen haben ihren Blitzern einen Namen und damit eine Persönlichkeit gegeben. In Bielefeld blitzt Bernhard, in Marl steht Kai-Uwe am Straßenrand, Moers hatte zuerst einen Anton leihweise im Einsatz, danach wurde ein eigener Blitzer gekauft – und „Mobi Blitz“ getauft. Und wer sagt eigentlich, dass das Gerät männlich ist? In Neustadt am Rüberberge blitzt eine „Karin“ (laut Bürgermeister für „Kein Arsch rast in Neustadt“), in Rheine eine Elsa. Auch Dinslakens Bürgermeisterin Michaela Eislöffel hat einen weiblichen Namen vorgeschlagen: Wilde Hilde.

Diese Namen stehen zur Wahl

Diese Namen stehen zur Wahl (in Klammern jeweils der Name der oder des Vorschlagenden):

  • Blitzi (Mike Deden und „nici.jere.leo“ sowie „_sein_maedchen_13.09.22_“ via Instagram)
  • Blinky Din (Ludwig Wansing)
  • Bobbele (Sillaman Zimbo)
  • Bob der Blitzer („nadiinoo“ via Instagram)
  • BoP der Blitzmeister (Sascha Whoop)
  • Dicke Berta (Yvonne Pohlmann)
  • Dino (Oliver Schwarzhoff)
  • Helmut („shado_k_420“ via Instagram)
  • Mickie (für Krauses Lied: „Schatzi schenk mir ein Foto“ – von „jettomo_“ via Instagram)
  • Wilde Hilde (Bürgermeisterin Michaela Eislöffel)

So läuft die Abstimmung

Die Abstimmung läuft über die Facebookseite der Stadt Dinslaken (https://www.facebook.com/StadtDinslaken). Start ist am Montag, 26. August. Die Stadt verlost unter allen Abstimmenden zwei Tickets für die Sommerkultur 2024 („Frieda Braun – Jetzt oder nie!“). Der Blitzer bekommt ein Schild mit dem Namen, der die meisten Stimmen erhält – und wird dann nach Dinslaken geliefert. Und vielleicht kommt es hier ja zu einer offiziellen Taufe.