Dinslaken. Fürs Taylor-Swift-Konzert ließ sich Lena im Dinslakener Studio „Inkternational“ tätowieren. Ein Lied war Inspiration für das besondere Tattoo.

Lena sitzt entspannt auf dem schwarzen Tattoostuhl. Ihr Arm liegt locker auf der Lehne, über die sich Sergio Lopez gebeugt hat. Langsam und vorsichtig zieht er mit der Nadel schwarze, filigrane Linien auf Lenas Haut. Ob es weh tut? „Es pikst und kratzt ein wenig, aber es ist absolut aushaltbar“, sagt die 25-Jährige. Sie kenne das Prozedere ja, schließlich sei das Tattoo, das sie sich an diesem Tag im Dinslakener Studio „Inkternational“ stechen lässt, nicht das Erste für sie – doch dafür ein ganz besonderes. Lena besucht am Freitag, 19. Juli, eines von insgesamt drei Konzerten von Taylor Swift in Gelsenkirchen und hat sich ganz spontan dazu entschieden, sich noch vor dem Konzert ein Taylor-Swift-Tattoo stechen zu lassen.

Die Idee dazu hatte sie, als sie den Aufruf von Nico Köller, Studioleiter von „Inkernational“ in Dinslaken, bei Instagram gesehen hat, erklärt sie. Er hatte über das soziale Netzwerk nur eine Woche vor dem Konzert einen Aufruf geteilt: Ein Realistic-Tattoo-Artist wird einem Swiftie, so nennen sich die Anhänger der amerikanischen Sängerin, ein Tattoo zum halben Preis stechen. „Ich habe in noch nicht mal 24 Stunden über 30 Anfragen erhalten, das war sehr krass“, erklärt der Studioleiter und freut sich über das rege Interesse an der Aktion. Unter den Nachrichten, die er bekommen hat, war eben auch die von der 25-jährigen Lena.

Taylor Swift spielt drei Konzerte in Gelsenkirchen: Lena ergatterte erst im zweiten Anlauf eines der begehrten Tickets

Sie hatte gerade erst, gemeinsam mit einer Freundin, zwei der begehrten Konzertkarten ergattert. „Im ersten Anlauf haben wir keine bekommen und waren total traurig. Dann kam ganz unerwartet ein erneuter Aufruf. Wir haben es gesehen und sofort zugeschlagen“, zeigt sie sich begeistert. Nun müsse in Windeseile noch der Tag geplant und das passende Outfit gekauft werden. „Das ging jetzt alles so schnell, wir haben ja gar nicht mehr daran geglaubt, noch Karten zu bekommen und sind noch gar nicht richtig vorbereitet“, erzählt sie. Die Freude über das unverhoffte Glück, doch noch Tickets ergattert zu haben, sei aber ungebrochen. „Ich liebe an ihr, dass sie verschiedene Genres bedient, dass sie dreieinhalb Stunden so eine große Show durchzieht“, begründet Lena ihre Begeisterung für die Künstlerin.

Der Schriftzug „Karma“ mit Katzensilhouette: Inspiriert wurde Lena durch zu dem Tattoo durch das gleichnamige Lied ihrer Lieblingskünstlerin Taylor Swift.
Der Schriftzug „Karma“ mit Katzensilhouette: Inspiriert wurde Lena durch zu dem Tattoo durch das gleichnamige Lied ihrer Lieblingskünstlerin Taylor Swift. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Dabei gehöre sie noch gar nicht so lange zu den Swifties, „erst seit ein oder zwei Jahren“, erklärt sie im Gespräch mit der NRZ. Klar würde sie Taylor Swift und deren Lieder wie „Lovestory“ bereits länger kennen, doch ein richtiger Fan sei sie erst später geworden. Das erste Lied, dass sie nach Jahren von der US-amerikanische Pop- und Country-Sängerin gehört habe, sei „Karma“ gewesen, Track 11 auf dem zehnten Studioalbum „Midnights“. Neben „Red“ und „All too well“ sei „Karma“ ihr Lieblingslied, weshalb sie sich den Schriftzug mit einer Katzensilhouette nun auch unter der Armbeuge tätowieren lassen wollte. Sie erklärt: „Unabhängig vom Lied und von Taylor Swift glaube ich ganz fest an Karma.“

„Sweet like honey, karma is a cat“: Idee für Tattoo stammt aus Taylor Swift-Lied „Karma“

Für sie war deswegen sehr schnell klar, welches Tattoo es werden soll. „Ich wollte nichts Großes und habe einfach mal nach Tattoo-Ideen mit diesem Schriftzug im Internet gesucht und ein ähnliches gefunden, wie das, was ich jetzt tätowiert bekommen habe“, sagt sie. Und warum eine Katzensilhouette? Lena klärt auf: „In dem Lied gibt es eine Zeile, die lautet ,sweet like honey, karma is a cat‘.“ Zudem sei sie selbst Katzenliebhaberin, habe eine eigene Katze namens Mina.

„Unabhängig vom Lied und von Taylor Swift glaube ich ganz fest an Karma“

Lena
erklärt, weshalb sie sich für den Schriftzug „Karma“ als Tattoo entschieden hat

Zwar kämen viele Kunden ins Studio, die den Wunsch haben, Liedzeilen tätowiert zu bekommen und „auch die Nachfrage nach Künstler-Porträts steigt derzeit“, sagt Studioinhaber Yashar Mehdizade, doch Nico ergänzt: „Ein Taylor-Swift-Tattoo zu stechen, war auch für uns neu.“ Trotzdem sei der Entwurf schnell fertig gewesen: „Es war klar, dass sie es schlicht, filigran und feminin haben wollte.“ 100 anstatt regulär 200 Euro hat Lena nun für Schriftzug und Katzensilhouette gezahlt. „Wir haben immer mal wieder solche Aktionen und passen dabei dann auch die Preise an“, sagt Yashar. Dabei werden die Kunden von echten Stars der Szene tätowiert. „Wir arbeiten mit 50 Tattoo-Künstlern aus der ganzen Welt zusammen“, erklärt der „Inkternational“-Inhaber. Einer von ihnen ist eben auch Sergio. Er kommt alle paar Monate aus Kolumbien nach Dinslaken, um in dem Studio zu tätowieren.

„Wow“: Lena ist begeistert von ihrem neuen Taylor Swift-Tattoo

Ob das, was Lena sich als Motiv ausgesucht hat, schwer umzusetzen ist? Sergio schüttelt den Kopf. „Deutsch zu lernen, ist schwieriger“, sagt er auf Englisch und lacht. Nach nur einer knappen halben Stunde ist Lenas Tattoo fertig. Sie blickt auf ihren Arm und lächelt: „Wow, das ist sehr schön geworden. Ich bin zufrieden. Es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe.“