Dinslaken. Beim vierten Entenrennen waren 7000 Enten auf dem Rotbach und zahlreiche Besucher an Land unterwegs. Familienfest auf dem Altmarkt.
Eine Menschentraube hatte sich gestern Vormittag an der Sterkrader Straße in Hiesfeld gebildet. Unzählige Menschen wollten an der Brücke, die an dieser Stelle über den Rotbach führt, den Start des vierten Dinslakener Entenrennens verfolgen. „7000 Enten sind am Start und Dinslaken ist auf den Beinen. Das ist schon etwas Besonderes“, freute sich Bürgermeisterin Michaela Eislöffel am Startpunkt, „ich bin total stolz, dass so viele Menschen dafür sorgen, dass das Entenrennen wieder stattfindet.“
Hohes Starttempo
Mit Spannung erwarteten die zahlreichen Menschen, darunter viele Familien, den Start. Einige Enten-Nachzügler wurden noch kurz zuvor bei den freiwilligen Helfern abgegeben und kamen in letzter Sekunde noch in den großen Korb, der über dem Wasser hing. Endlich wurde der Countdown heruntergezählt und als der Startschuss fiel, plumpsten 7000 Enten in den Rotbach und machten sich stromabwärts auf den Weg Richtung Altstadt – und das mit einer enormen Geschwindigkeit, denn der erste große Pulk mit den Gummitieren setzte sich sehr schnell in Bewegung und vom restlichen Feld ab.
Unter den Beobachtern am Start war auch Joachim Vogel vom Rotary Club Walsum-Dinslaken. Das vierte Entenrennen war für ihn zu diesem Zeitpunkt schon „wie immer ein totaler Erfolg. Die Resonanz der Menschen ist begeisternd. Das Entenrennen ist eine Erfolgsgeschichte für die Stadt, aber auch für die Service Clubs.“ Denn die könnten an so einem Tag auch auf ihre Arbeit aufmerksam machen. Aufmerksam verfolgten auch die Menschen das Rennen der Enten auf dem Rotbach. Manche Zuschauer kamen sogar von weiter weg, so wie Doris und Harald Selkmann, die aus Langenfeld bei Leverkusen angereist waren, um mit ihrem Enkelkind aus Wesel das Rennen ihrer Ente, die sie beim gemeinsamen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt gekauft hatten, zu verfolgen.
Spannend für die Kinder
Auch Nathalie Kulschewski beobachtete mit ihrer Tochter und ihrer Mutter das Treiben auf dem Wasser vom Ufer aus. Ihre Ente, die schwarzen Lippenstift trug und mit schwarzem Edding verziert worden war, konnten sie aber nicht entdecken. Ein paar Meter weiter stand Familie Richard an der Brücke an der Krengelstraße. Der fünfjährige Robin hatte seine BVB-Ente noch nicht entdeckt, war sich aber sicher die glitzernde Barbie-Ente seiner kleinen Schwester Lara gesehen zu haben. „Für die Kinder ist es spannend“, meinte Vater Christian schmunzelnd, bevor die Vier zum Altmarkt fuhren.
So wie an der gesamten Rennstrecke tummelten sich auch hier jede Menge Menschen. Die Service Clubs sorgten beim Familienfest für das leibliche Wohl der Besucher, für die Kinder gab es verschiedene Angebote, etwa das Spielemobil der Stadt Bottrop und auf der Bühne führte Moderator Roland Donner durchs Programm, das musikalisch von der „Achim Frank Band“ und DJ Andi von Radio Wanne gestaltet wurde. Auf einer großen Leinwand konnte man in der Live-Übertragung das Wettschwimmen der Enten auf dem Rotbach verfolgen, oder besser gesagt, den Zieleinlauf des Mittelfeldes, denn die Gummitiere waren in diesem Jahr eine Stunde schneller als gedacht – die ersten Enten schwammen schon um 12.30 Uhr über die Ziellinie an der Brücke an der Gartenstraße. „Die waren gut trainiert“, meinte Helferin Maria Vogt lachend, es sei aber auch sehr viel Wasser im Rotbach. Die Siegerin war eine Ente in Hellblau.
Entenrennen ist ein Highlight
Trotz des rasanten Rennens war die Stimmung gut. „Gigantisch“ konnte Heike Schmitz vom Inner Wheel Club nur sagen, als sie auf den Altmarkt und all die Menschen blickte. „Es ist toll, dass wir das alle so zusammen geschafft haben.“ Die Freude über die gelungene Veranstaltung lag nicht nur aufseiten der Organisatoren. Das Schönste am Start seien die strahlenden Gesichter gewesen, berichtete Gerd Joschko, der mit seiner Familie die komplette, etwa 2,3 Kilometer lange Rennstrecke von Hiesfeld bis zum Altmarkt mitgelaufen ist. Anderthalb Stunden war die Familie unterwegs, „wir kamen nach den ersten Enten ins Ziel.“ Für Gerd Joschko ist das Entenrennen „immer wieder ein Highlight.“
Das dürfte es angesichts der guten Stimmung und zahlreichen Besucher auch für viele andere gewesen sein. Gegen 15 Uhr verkündete Heike Schmitz die Sieger des diesjährigen Entenrennens. Die letzte Ente mit der Startnummer 6149 schwamm übrigens gegen 14 Uhr ins Ziel – und erhielt einen Gutschein fürs Fitnessstudio, damit sie für das nächste Entenrennen trainieren kann und dann vielleicht als Erste im Ziel ankommt.
Organisiert wurde der Publikumsmagnet vom Entenrennverein und den Serviceclubs, federführend vom Inner Wheel Club Wesel-Dinslaken-Walsum, gemeinsam mit dem Rotary Club Walsum-Dinslaken und dem Lions Club Dinslaken. Unterstützung erhielten die Serviceclubs von ihren Jugendclubs sowie der DLRG, dem THW und der Jugendfeuerwehr. 150 bis 180 ehrenamtliche Helfer waren gestern im Einsatz – und das alles für den guten Zweck, denn der Erlös aus dem Entenverkauf kommt der Dinslakener Tafel und den Wunderfindern zugute.