Voerde. Nach der Schließung der Aussegnungshalle auf dem Waldfriedhof schlägt die CDU eine Konstruktion in Leichtbauweise als Übergangslösung vor.
Mit „großem Bedauern“ hat die CDU-Fraktion die Schließung der Aussegnungshalle auf dem Waldfriedhof an der B8 zur Kenntnis genommen. Im November 2020 bereits habe sie auf den maroden Zustand des Gebäudes „und auf unzumutbare sowie pietätlose Verhältnisse für Trauergäste, Geistliche, städtische Mitarbeiter und Bestatter detailliert hingewiesen“ und die Verwaltung gebeten, ergebnisoffen zu prüfen, ob eine Renovierung in Betracht komme oder ein Neubau günstiger sei. Die im März 2021 im Bau- und Betriebsausschuss dargelegten Mängel an dem Gebäude hätten nach Darstellung der Verwaltung nicht auf die Notwendigkeit einer Schließung hingedeutet.
Daher komme die Entscheidung, auch wenn sie wegen „der gravierenden Mängel am Tragwerk“ nachvollziehbar sei, mehr als überraschend, erklärt die CDU. Es stelle sich die Frage, warum es damals keine weitergehenden Untersuchungen gegeben habe. Die CDU hält für die Übergangszeit eine Lösung an Ort und Stelle für notwendig und bringt eine Konstruktion in Leichtbauweise ins Gespräch, zu der die Verwaltung Optionen prüfen und zeitnah Ergebnisse vorlegen soll.
Die aktuell eingeplante Summe im Haushalt reicht aus CDU-Sicht für einen Neubau oder eine Renovierung nicht aus. Sie will die Verwaltung bitten, im nächsten Bau- und Betriebsausschuss im Rahmen einer Drucksache mit Beschlussvorschlag eine genaue Kostenschätzung – für eine Renovierung oder für einen Neubau – aufzuzeigen, um die Mittel im Etat vorzusehen.
Die Verwaltung erklärt auf NRZ-Anfrage, dass erste Bestandsuntersuchungen an der Aussegnungshalle bereits unmittelbar im November 2020 erfolgt seien – und zum Jahresbeginn 2021 die ersten „Reinigungs- und Sanierungsarbeiten in der kompletten Entwässerung“. Zur „qualifizierten Beurteilung der Frage, ob eine Sanierung wirtschaftlich erfolgen kann oder ein kompletter Neubau vorteilhaft ist“, sei absprachegemäß ein Friedhofsplaner beauftragt worden, sagt Stadtsprecherin Miriam Gruschka. Um den weiteren Betrieb „nicht unnötig einzuschränken“, sei die Untersuchung des letzten Gebäudeteils aktuell erfolgt. Dabei seien die Mängel an der Dachkonstruktion deutlich geworden.
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Zu der von der CDU vorgeschlagenen Übergangslösung erklärt Gruschka, dass die Verwaltung aktuell prüfe, ob es dafür überhaupt geeignete Standorte auf dem Friedhofsareal gebe. Dabei sei zu berücksichtigen, dass in direkter Nähe zur Baustelle an der alten Halle zum Teil „erhebliche Lärmbeeinträchtigungen zu erwarten wären, die eine Trauerzeremonie massiv beeinflussen“ könnten. Auch sei zu prüfen, inwieweit der von der B8 ausgehende Lärm in einer Leichtbaukonstruktion ausreichend abgeschirmt werden könne. (P.K.)