Voerde. Erst bei Kenntnis aller Daten soll Frage nach einer Renovierung/Sanierung oder etwaigem Neubau der Aussegnungshalle beantwortet werden.
Die CDU hält den Zustand der Aussegnungshalle auf dem Waldfriedhof an der B8 für nicht tragbar und hat deshalb den Antrag gestellt, zu prüfen, ob eine Renovierung in Betracht käme oder ein Neubau günstiger wäre. Der Bau- und Betriebsausschuss soll zunächst über das Ansinnen der Christdemokraten beraten. Sie monieren, dass „in den feuchten Wänden Schimmel an der Wand wächst und der Putz abblättert“, winterliche Trauerfeiern „in einer kaum beheizten Aussegnungshalle stattfinden und sich Pastoren in Räumen umkleiden müssen, die letztmals vor Jahrzehnten renoviert“ worden seien. Die CDU-Fraktion nennt die Gesamtsituation „pietätlos“.
Hauptgebäude der Aussegnungshalle wurde 1955 errichtet
Die Erste und Technische Beigeordnete der Stadt, Nicole Johann, geht davon aus, dass die Verwaltung „gewiss“ in der nächsten Sitzung des Bau- und Betriebsausschusses zu dem Thema berichten wird. Das Gremium würde – Stand jetzt – am 11. März das erste Mal in diesem Jahr tagen. Zu den von der CDU-Fraktion angebrachten Mängeln erklärt Johann auf Anfrage der NRZ, dass aktuell eine „kleine Stelle“ mit Schimmel in einem nicht für die Öffentlichkeit zugänglichen Bereich im Flur gesichtet worden sei. In der Aussegnungshalle selbst, deren Hauptgebäude 1955 errichtet und 1986 um Umkleiden und Aufenthaltsräume erweitert wurde, sei kein Schimmel festgestellt worden. Schäden am Putz in Form von Abplatzungen beziehungsweise an der Deckenverkleidung stammen ihr zufolge noch von einem Wasserschaden. Dieser sei vor Jahren im Zuge einer Teildachsanierung behoben worden. Nach einer ersten Einschätzung hätten diese Schäden „aktuell nur optische Auswirkungen“, erläutert Johann.
Zu der von der CDU angeführten Kritik, dass Trauerfeiern im Winter in einer kaum beheizten Aussegnungshalle stattfänden, merkt die Erste Beigeordnete an, dass die Heizungsanlage „in die Jahre gekommen“ sei. Diese müsse modernisiert werden. Gleichwohl werde „zumindest das, was möglich ist“, umgesetzt, indem die bestehende elektrische Heizungsanlage rechtzeitig vor einer Trauerfeier in Betrieb genommen werde.
Stadt Voerde: Größere Renovierungsmaßnahmen finanziell nicht umsetzbar
Nicole Johann führt aus, dass „immer wieder“ kleinere Instandsetzungsmaßnahmen erfolgt seien. So sei etwa die Beleuchtung in der Aussegnungshalle teilweise erneuert worden. Auch sei eine „umfassende Teildachsanierung“ erfolgt und wurden Abdeckplatten von einer Garage entfernt. Fortlaufend seien verschiedene kleinere Arbeiten zur Instandhaltung wie etwa ein Anstrich vorgenommen worden, antwortet die Erste Beigeordnete auf die Kritik der CDU, dass die Missstände offenbar schon mehrfach angeprangert, aber nicht behoben worden seien. Auch verweist Johann auf die schwierige Kassenlage der Stadt: „Leider waren aufgrund der Haushaltssituation der letzten Jahre keine größeren Renovierungsmaßnahmen sowohl finanziell als auch personell umsetzbar.“
Einen Schätzwert, wie teuer eine Renovierung oder ein Neubau der Aussegnungshalle würde, kann die Verwaltung zurzeit noch nicht nennen. Zunächst werde mit einer detaillierten Bestandsanalyse begonnen, um dann die notwendigen Renovierungs-, Sanierungs- beziehungsweise Erneuerungsarbeiten zu beziffern. „Die Frage Neubau versus Renovierung/Sanierung wird sicher auch dann zu gegebener Zeit zu beantworten sein“, erklärt Johann. Ob ein Neubau der zielführendere Weg sei – ein Altbau kann immer Unerwartetes zutage bringen, wie zuletzt die Sanierung der Comenius-Gesamtschule mit den während der Abbrucharbeiten festgestellten gravierenden Baumängeln gezeigt hat – könne erst nach Kenntnis sämtlicher Zahlen, Daten und Fakten festgelegt werden.