Dinslaken. Die DINArt-Zeltkunst der Lebenshilfe und der algeei Agen war ein Twins-Projekt von Ruhr.2010. Eine bleibende Erinnerung ist eine Skulptur.

„Guckmal“ - so sieht Freundschaft aus. Hell strahlt sie dir entgegen, fest und aufrecht steht sie da. Das Bekenntnis zur Freundschaft ist ihr fester Sockel. Und der Stoff, aus dem sie Menschen gemeinsam erarbeiteten, ist „ökologisch und nachhaltig“, „ohne chemische Zusätze“, zeichnet sich durch „hohe Wertbeständigkeit“ aus und bereitet ein „angenehmes Raumklima“.

Im Kulturhauptstadtjahr entstanden

So wenigstens heißt es auf der Internetseite von Ytong Porenbeton, in den die „Freundschaft“ im Burginnenhof des Rathauses Dinslaken gemeißelt ist. Das „Guckmal“ entstand im Kulturhauptstadtjahr 2010 und feiert die Städtefreundschaft zwischen Dinslaken und Agen. Doch das integrative Element ist noch stärker, als es das tragfähige Material auf dem ersten Blick vermuten lässt.

Die „Freundschaft“ ist die bleibende Großplastik des gemeinsamen Twin-Projekts DINArt-Zeltkunst der Dinslakener Lebenshife und ihrem Pendant, der algeei Agen. Die Dinslakener Künstlerinnen Regine Strehlow-Lorenz und Ruth Bojarra standen einer eigens für das Projekt ins Leben gerufenen Kunstgruppe der Lebenshilfe zur Seite, eine eigene, individuelle künstlerische Sprache zu finden, sich in Form und Farbe auszudrücken und so neue Brücken zu bauen. Integrativ zwischen Menschen mit und ohne Behinderung unter anderem im Rahmen zweier Ausstellungen, aber auch durch persönliche Begegnungen und einen kreativen Austausch in den Partnerstädten Dinslaken und Agen. Neben einer ganzen Reihe beeindruckender Bilder entstanden nicht nur Freundschaften zwischen den Beteiligten, sondern als zentrales gemeinsames Werk die „Freundschaft“ als allegorisches Kunstwerk.

Das Werk wurde am Niederrhein vollendet

Konzeptionell geschaffen wurde sie von dem Künstler Christoph Sanchez aus Agen. Mindestens so wichtig wie ihre letztendliche Fertigstellung war die Ausführung der bildhauerischen Arbeiten.

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Die Mitglieder der Kunstgruppen der Lebenshilfe und der algeei arbeiteten gemeinsam an der Skulptur. Los ging es in Agen im Freilichtmuseum und vollendet wurde das Werk in Dinslaken - „ich weiß immer noch nicht, wie die einzelnen Teile komplett und unbeschädigt hier hin kamen“, so Strehlow-Lorenz.

Der weiße Ytong sollte ursprünglich bemalt werden. Aber als Strehlow-Lorenz und Bojarra die fertige Skulptur sahen, entschieden sie sich dagegen. Manchmal ist eben auch bei der Freundschaft weniger mehr, tritt sie in der Zurücknahme der Einzelnen deutlicher zutage.