Dinslaken. Das alte DGB-Heim steht seit Jahren leer. Nun soll es an die Wohnbau verkauft werden. Warum das so lange gedauert hat - und wie es weiter geht.
Fast vier Jahre lang stand das ehemalige DGB-Heim an der Uhlandstraße 18 leer. Bis Mitte 2017 waren dort der DGB-Ortsverband, der Computer- und der Schach Club ansässig, auch die Volkshochschule führte in dem Haus im Hagenbezirk Seminare durch. Seitdem die Nutzung eingestellt wurde, stand das Haus verlassen. Die alten Lamellen baumeln noch in den Fenstern, Flatterband sperrt das Grundstück an der Flanke des Alten Drahtwerks ab. Nun soll an der Stelle gebaut werden.
Wohnraum für vier Familien
Die Stadt Dinslaken will das Gebäude an die Wohnbau Dinslaken verkaufen. An der Stelle sollen ein öffentlich gefördertes sowie ein frei finanziertes Einfamilien-Doppelhaus entstehen – also Wohnraum für vier Familien, so Stadtsprecher Marcel Sturm auf Nachfrage der NRZ.
Die UBV hatte Mitte 2019 schon den Zustand des Grundstücks kritisiert. Die Nachbarn hatten sich über die verwilderte Fläche beklagt. Die UBV forderte damals die Herrichtung und die schnelle Vermarktung der Fläche. Das allerdings war nicht ohne weiteres möglich. Denn das Grundstück gehörte zwar der Stadt. Es war aber im Jahr 1957 für den Zeitraum von 99 Jahren im Erbbaurecht an die Gesellschaft für Jugendheime des DGB vergeben worden. Dieser hatte zwar die ursprüngliche Nutzung als Jugendheim aufgegeben. Eine andere Nutzung war aber für den DGB nach dem Erbbauzweck nicht zulässig, erklärte damals die Stadtverwaltung.
Verhandlungen zur vorzeigen Auflösung des Erbbaurechtsvertrags scheiterten lange an der Höhe der zu entrichtenden Entschädigung für das Gebäude. Die Summe ist auch jetzt nicht bekannt, das Thema wurde am Dienstagabend im nicht öffentlichen Teil des Ausschusses für Liegenschaften, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing besprochen. (aha)