Dinslaken. . Der Mietvertrag für das DGB-Haus an der Uhlandstraße in Dinslaken wird vom DGB-Bezirk nicht mehr verlängert. Die Gewerkschafter sind verärgert.

  • Mietvertrag für das DGB-Haus an der Uhlandstraße wird ab Sommer nicht verlängert
  • Gewerkschafter sind über Kündigung verärgert: „Waren nicht eingebunden.“
  • Jetzt wird nach neuen Räumlichkeiten gesucht, denn die Arbeit soll weitergehen

Der DGB-Ortsverband Dinslaken hat dort seit den 1960er Jahren seine Heimat – für Sitzungen, Infoveranstaltungen, Sommerfeste, zur Vorbereitung der Mai-Kundgebung mit Plakate-Kleben und mehr. Die Außergewerkschaftliche Arbeit (AGA) findet dort statt, auch der Computer Club und Schach Club sind dort ansässig, die Volkshochschule führt dort Seminare durch. Doch die Tage des DGB-Jugendheims Dinslaken an der Uhlandstraße 18 sind gezählt. Der Mietvertrag für das DGB-Haus wird zur Mitte dieses Jahres nicht mehr verlängert.

„Wir haben es noch nicht schriftlich, aber in Absprache zwischen Region und Bezirk des DGB als Mieter wurde aufgrund der wirtschaftlichen Lage die Kündigung des Mietvertrages beschlossen“, erklärt Alexander Lazarevic (57), Vorsitzender des DGB-Ortsverbandes Dinslaken. Zusammen mit den langjährigen Gewerkschaftern Günter Alsdorf (66), Günter Seidel (72), Reimund List (71) und Hans-Jürgen Woydich (73) machte er gestern vor Ort seinen Unmut deutlich, denn: „Wir waren in die Ergebnisfindung nicht eingebunden.“

In Eigenregie noch eine Küche eingebaut

Auch die Benteler-Betriebsratssitzungen und die Treffen der Lehrergewerkschaft (GEW) hätten früher im DGB-Heim stattgefunden. „Natürlich gibt es inzwischen hier weniger Aktivitäten und die Unterhaltungskosten steigen“, weiß Lazarevic, „wirtschaftliche Zwänge sind einfach schade.“ Im Sommer letzten Jahres habe man in Eigenregie sogar noch eine Küche eingebaut, „und wir hatten vor, in den Räumen selber zu renovieren.“ Die IG Metall habe bisher den Großteil der Mietkosten übernommen, sich aber „aus der Fläche zurückgezogen“, so Lazarevic. Stagnierende oder sinkende Mitgliederzahlen seien für Investitionen kontraproduktiv – und das Fehlen jüngerer Leute. „Unsere Vermutung ist, dass das Haus abgerissen wird, ein wahres Filetstück für neue Immobilien“, glauben die Gewerkschafter.

Wie soll es weitergehen? „Wir sind auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten, denn wir wollen weitermachen. Das ist notwendig und sinnvoll“, sagt Dinslakens DGB-Vorsitzender. „Wir hoffen auf Unterstützung und Aussagen auf unserer nächsten Sitzung.“ Diese findet am Mittwoch, 8. Februar, um 17 Uhr im DGB-Jugendheim statt, wozu auch Vertreter von Region und Bezirk eingeladen sind. Auch wenn für das gemeinnützige Gewerkschaftshaus an der Uhlandstraße 18 bald Schluss ist, freuen sich Lazarevic und Co. schon auf die Mai-Kundgebung: „Um zu sagen, was gesagt werden muss!“