Dinslaken. Eine Projektgruppe soll prüfen, ob ein Markt auf dem Neutorplatz den Markt in Lohberg gefährden würde. Lohbergerin schreibt offenen Brief an CDU.

Der CDU-Vorschlag, auf dem Neutorplatz samstags einen Frischemarkt zu installieren, bekommt weiteren Gegenwind aus Lohberg. Julia Schlimmerei, Vorstandsmitglied des Forums Lohberg, wendet sich in einem offenen Brief in der Online-Stadtteilzeitung „Lohberg mittendrin“ an die CDU und deren stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Fabian Schneider.

Schneider hatte zuvor in einem offenen Brief versichert, dass der Frischemarkt in der Innenstadt keine Konkurrenz zum Lohberger Wochenmarkt sei, der ebenfalls samstags stattfindet.

Sie frage sich, ob Schneider „tatsächlich schonmal auf dem Lohberger Markt zu Gast“ gewesen sei, so Julia Schlimmerei. „Ich frage mich, wie Sie überzeugt schreiben können, ein Frischemarkt in der Innenstadt sei etwas völlig Neues und Anderes und stünde nicht in Konkurrenz zum Lohberger Markt.“ Auch die Benennung der Zielgruppen für den Frischemarkt, Berufstätige und Familien „irritiert mich“, so Julia Schlimmerei. „Haben die in Lohberg nichts zu suchen? Muss man die fernhalten? Genau die sehen wir Lohberger sehr gerne hier.“

Es ergebe sich „ohne jeden Zweifel eine direkte Konkurrenzsituation“

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Wenn aus Lohberg etwas „durchgängig positiv nach außen wirkt, dann ist das doch der Markt! Und genau den gilt es zu erhalten und auszubauen“, findet Schlimmerei. Familien und Berufstätige als Zielgruppe für den Frischemarkt aufzuführen, empfinde sie als „Affront“. Ob das bedeute, dass die anderen Bevölkerungsgruppen „dann ausschließlich für den Lohberger Markt interessante Kunden“ seien?

Dass in der Innenstadt, so Schneider, „bewusst auf Textilangebote, Uhren, Non-Food“ verzichtet werden solle, helfe nicht. „Diese Pfennig-Artikel, die in diesem Bereich angeboten werden, meist von minderer Qualität, sind bestimmt nicht geeignet, ein Alleinstellungsmerkmal für den Wochenmarkt zu kreieren,“ so Schlimmerei. Den Besuchern des Lohberger Wochenmarkts gehe es um Frischwaren, Obst, Gemüse, Fleisch,Wurst. „Werden diese Waren am gleichen Tag in der Innenstadt angeboten, ergibt sich ohne jeden Zweifel eine direkte Konkurrenzsituation“, so die Lohbergerin.

Alternative Vorschläge der Fraktionen

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Aus den Fraktionen gebe es mittlerweile verschiedene Vorschläge zur Gestaltung eines Erlebnismarktes in der Innenstadt. „Zu den Vorschlägen eines Handwerker- und Künstlermarktes, einer Street-Food-Meile und Auftrittsmöglichkeiten für Kleinkünstler habe ich bis jetzt keine Reaktionen von Ihnen gehört und gelesen,“ kritisiert Julia Schlimmerei. Durch diese Alternativen werde aber „die Konkurrenzsituation vermieden. Und es wäre möglich, zwei Ziele mit Mehrwert für die Stadt zu verfolgen: Die Stärkung der Dinslakener Innenstadt und die Stärkung des Lohberger Marktes.“

Denn wenn in der Innenstadt samstags ein Markt stattfinde, auf dem frische Lebensmittel zu erwerben seien, entstehe eine „direkte Konkurrenzsituation“. Wenn dieser Markt dann noch mit Erlebnisqualität aufgewertet werde, „ist es eine Frage kurzer Zeit, dass rentables Wirtschaften auf dem Lohberger Markt zumindest schwierig werden dürfte.“ Julia Schlimmerei appelliert an die CDU, die Idee zu überdenken.

So geht es weiter

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Der CDU-Vorschlag ist am 22. März Thema der Sitzung des Hauptausschusses. Die Stadtverwaltung schlägt vor, „die Einrichtung eines samstäglichen Frischemarktes auf dem Neutorplatz durch eine verwaltungsinterne Projektgruppe“ zu prüfen. Dabei sollen Markthändler, Stadtmarketing, Werbegemeinschaften, Neutor Galerie, IG Altstadt sowie des Forum Lohberg eingebunden werden. Dabei soll auch geprüft werden „ob die Einrichtung eines weiteren samstäglichen Frischemarktes auf dem Neutorplatz den Fortbestand des samstäglichen Wochenmarktes in Lohberg gefährdet und welche Folgen dies für den Stadtteil haben könnte“. (aha)