Voerde. Bei der Umweltcheck-Befragung sprachen sich viele Bürger für ein Naturschutzgebiet an der Stelle des Kraftwerks aus. Warum das nicht geht.
Wo steht der Kreis Wesel beim Thema Klimaschutz? Welchen Beitrag leisten die Menschen, die hier leben? Dazu wurden im Rahmen einer repräsentativen Umfrage mit Unterstützung der Universität Duisburg-Essen mehr als 1200 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger in allen Kommunen des Kreises Wesel befragt.
Einige Fragen bezogen sich allerdings nur auf auf einzelne Kommunen und wurden auch nur von den dortigen Befragten beantwortet. In Voerde wurden insgesamt 94 Bürger im Rahmen des Umweltchecks befragt. Anders als die Befragung unter den 1200 Kreis Weselern sind die Ergebnisse aus der Kommune nicht repräsentativ. Aber sie sind nicht minder interessant.
Denn bei der Frage „Wie soll das Gelände des ehemaligen Kraftwerks am Rhein in Möllen zukünftig genutzt werden?“ haben sich 38 Prozent der Befragten für die Antwort „Naturschutzgebiet“ entschieden. 29 Prozent wollen an der Stelle neue Freizeitangebote, 22 Prozent wünschen sich Wohnraum an der Stelle. Nur neun Prozent befürworten, dass auf dem Kraftwerks-Areal neues Gewerbe angesiedelt wird – was nach den Plänen von RWE im Zuge eines einzigen Projekts auf dem gesamten Gelände geschehen soll.
Das sagt der Bürgermeister
Den Gedanken, „eine Industriebrache in ein Naturschutzgebiet umzuwandeln“, hält Bürgermeister Dirk Haarmann für ungewöhnlich. Dies erfordere den vollständigen Rückbau und die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands beziehungsweise eine Gestaltung in ähnlicher Form. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein solches Vorhaben finanziell umzusetzen wäre“, sagt Haarmann.
Zudem benötige die Stadt Voerde dringend Flächen für die gewerbliche Entwicklung. Dafür böten sich insbesondere bereits genutzte Flächen (sogenannte Brownfields wie das ausgediente Kraftwerksgelände) an, „da jede anderweitige Ausweisung von Gewerbeflächen mit der Inanspruchnahme von Freiraum und damit von Grünflächen, verbunden wäre“, erklärt Haarmann. Eine Ausweisung der Fläche als Naturschutzgebiet nach Rücknahme als Regionaler Kooperationsstandort hält er grundsätzlich für möglich, die Herstellung jedoch für „wohl nicht finanzierbar“. (P.K./aha)
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