Voerde. Für die Unterstufe des GV wurden neue Sitzgruppen, Tischtennisplatten und Spielgeräte aufgestellt. Möglich wurde dies dank vieler Unterstützer.
Ein grauer Novembertag, etwa sieben Grad und Nieselregen – das Wetter für die „Inbetriebnahme“ der neuen Spielgeräte und Möbel auf dem Schulhof der Unterstufe des Gymnasiums Voerde (GV) hätte wahrlich dem Anlass entsprechender sein können. Doch sei’s drum – die Schülerinnen und Schüler der 6c von Klassenlehrer Constantin Böckhaus scheuen sich nicht, die neuen Sitzbänke sowie das Klettergerüst und die besondere Schaukel auf der großen Sandfläche wenige Meter weiter einzuweihen. Knapp ein Jahr, nachdem am GV zur Umgestaltung eines Teils der Fläche ein Arbeitskreis aus Lehrern und Schülern ins Leben gerufen worden war, kann die weiterführende Schule das Ergebnis präsentieren und die Neuanschaffungen ihrer Bestimmung übergeben.
Die Sechstklässler hocken an diesem Dienstagvormittag – auch für Fotoaufnahmen – an einigen der fünf Sitzgruppen zusammen, andere spielen Tischtennis oder bringen gemeinsam im Stehen die riesige Schaukel in Bewegung. Wer höher hinaus will, kann das Klettergerüst erklimmen. Vor der Umgestaltung sei der sehr große Schulhof auch sehr leer gewesen, sagt Lehrer Constantin Böckhaus, Koordinator der Erprobungsstufe. Das Gleiche galt auch für die Sandkastenfläche, die im Zuge der Maßnahme erweitert wurde. Das Spielgerät, das vorher darauf stand, war veraltet und musste Mitte 2020 abgebaut werden. Auf dem Schulhof hätten die Schülerinnen und Schüler sich zwar aufhalten, aber nicht spielen können, erklärt Böckhaus. Schulleiter Gerd Kube beschreibt es so: Die Fläche habe „keine inspirierende Aufenthaltsqualität“ geboten.
Auch interessant
Für den Arbeitskreis waren denn auch bei der Erstellung eines Konzepts zur Umgestaltung des Schulhofes zwei Punkte von zentraler Bedeutung: So sollte zum einen eine Zone zum Entspannen, zum Austausch und zum Verweilen entstehen und zum anderen ein Bereich, in dem die Schülerinnen und Schüler spielen und sich bewegen können, wie Böckhaus erläutert. Tischtennis sei eine Sportart, die sich sehr schnell ausüben lässt: Wer an den drei aufgestellten Platten spielen will, braucht neben einem Gegner nur Schläger und Ball – und los kann’s gehen. Wichtig bei der Auswahl der Spielgeräte sei es gewesen, dass diese funktional sind und „von möglichst vielen gleichzeitig“ genutzt werden können, sagt Böckhaus. Und robust und wetterbeständig sollten sie sein, sprich, wenig Pflegeaufwand bedürfen.
Das vom Arbeitskreis erarbeitete Konzept wurde mit der Stadt als Schulträgerin abgestimmt. Zum Ende der Herbstferien sei alles geliefert worden, erklärt Böckhaus. Die fünf Sitzgruppen mit je einem Tisch und zwei Bänken kamen als Einzelbauteile an und wurden in vielen Stunden Arbeit zusammengefügt. Anschließend wurden die Möbel im Boden verdübelt. Sollte die Fläche auf dem Schulhof grundlegend überarbeitet werden müssen, könnten Bänke und Tische leicht versetzt werden. Für die Stadt sei dies ein „ausschlaggebendes Argument“ gewesen, das Vorhaben zu unterstützen, so Patrick Marhofen, Leiter des Fachbereichs Bildung, Sport und Kultur. Die Sitzgruppen lassen sich nicht nur in den Pausen nutzen. Dort könnte mit einer Klasse auch Unterricht draußen stattfinden, sagt Lehrer Constantin Böckhaus.
Bei der Finanzierung der Neuanschaffungen halfen neben dem Förderverein des Gymnasiums Voerde auch verschiedene Fördertöpfe: Die Lokale Aktionsgruppe der Leader-Region (LAG) Lippe-Issel-Nieder-rhein unterstützt „Kleinprojekte“ bis maximal 20.000 Euro zu 80 Prozent. Damit können zu einem großen Teil die Kosten für die Tische und Bänke (6500 Euro) und die für das Klettergerüst (12.500 Euro) gestemmt werden. 20 Prozent der insgesamt 19.000 Euro trägt der Förderverein des GV, der zunächst für den kompletten Betrag in Vorleistung getreten sei, erklärt Constantin Böckhaus.
Die Schaukel habe die Stadt Voerde angeschafft. Eine der drei Tischtennisplatten zum Nettopreis von 2000 Euro wurden über das Projekt „von klein auf“ finanziert. Damit unterstützt die Gelsenwasser-Stiftung Kindergärten und Schulen bei ihrer Arbeit. Die Fördersumme liege bei bis zu 2000 Euro, erklärt Böckhaus. Die Kosten für die anderen beiden Tischtennisplatten inklusive deren und der Lieferung der dritten Platte – insgesamt knapp 5500 Euro – übernahm der Förderverein. Dessen erster Vorsitzender Gerd Hüsken signalisiert auch Hilfe bei der Umsetzung eines Wunsches, den Constantin Böckhaus bei der Vorstellung des neugestalteten Schulhofs der Unterstufe äußert: Noch in diesem Monat, so hofft er, möge der fehlende Baum gepflanzt werden, der dann mit den drei bereits stehenden die Sitzgruppen umgeben würde.
>>Info: Fußballarena geplant
Ein weiteres Vorhaben ist, auf dem Schulhof des GV eine Fußballarena zu errichten. Die Kosten werden auf mindestens 40.000 bis 50.000 Euro geschätzt. Patrick Marhofen, bei der Stadt Voerde Fachbereichsleiter Bildung, Sport und Kultur, geht von einer Umsetzung in maximal drei Jahren aus. Für die Schülerschaft wäre eine solche Fußballarena „ein Knaller“, sagt Schulleiter Gerd Kube.