Dinslaken/Voerde/Hünxe. In Dinslaken, Voerde und Hünxe arbeiten die Räumdienste seit Sonntag rund um die Uhr. Welche Straßen zuerst geräumt werden und welche gar nicht.

  • Der massive Wintereinbruch am Niederrhein hat auch Dinslaken, Voerde und Hünxe getroffen.
  • Die Räumdienst sind seit Sonntag im Dauereinsatz.
  • Welche Straßen zuerst geräumt werden und welche gar nicht.

Seit Sonntag 0 Uhr sind Mitarbeiter des Din-Services im Dauereinsatz, um der Winterpracht in Dinslaken beizukommen, um Fahrbahnen, Geh- und Radwege vom Schnee zu befreien. Dabei wird der Winterdienst in zwei Zwölf-Stunden-Schichten geleistet. Um 12 Uhr und um Mitternacht erfolgt jeweils die Ablösung.

… und dann rückte der nächste Schneefall an

Weil es am Sonntag und auch am Montag immer wieder geschneit hatte, konnten bislang nur Straßen der Streustufe 1 bearbeitet werden. „So lange es durchschneit, wird das auch sicherlich so bleiben“, erklärte Stadtpressesprecher Marcel Sturm auf NRZ-Anfrage. Am Montagmorgen habe man diesen Bereich weitgehend im Griff gehabt, aber dann rückte der nächste Schneefall an.

Der Fuhrpark für den Winterdienst bestehe aus einem Mix an größeren und kleineren Fahrzeugen und sei grundsätzlich auch auf hohe Schneefallmengen ausgerichtet. Allerdings werden in Dinslaken nach Priorität der Streustufen die Straßen abgearbeitet. Hauptverkehrsstraßen und Kreuzungen haben in Dinslaken beim Winterdienst die oberste Priorität. Zu dieser Streustufe gehören auch Fußgängerüberwege und Brücken, Gehwege an Kinderspielplätzen, Kindergärten, Schulen und öffentlichen Gebäuden sowie öffentliche Schwerbehindertenparkplätze und Radwege.

Diese Straßen werden in Dinslaken zuerst geräumt

Das Ziel sei, durch Räumen und Streuen einen verkehrssicheren Zustand herzustellen. Wenn nötig, rund um die Uhr. Ein Video, das die Stadt auf ihrer Facebookseite geteilt hat, zeigt eines der Räumfahrzeuge im Einsatz um drei Uhr nachts im Schneegestöber.

Die Streustufe 1 umfasst 150 Kilometer Fahrbahn, 110 Kilometer Radwege, 56 Fußgängerübergänge, 29 Brücken, 72 Behindertenparkplätze, zwölf Treppenanlagen, 72 Gehwege an städtischen Grundstücken, elf Bus- und zwei Straßenbahnhaltestellen. Sobald auf den der Streustufe 1 zugehörigen Flächen ein verkehrssicherer Zustand hergestellt worden ist, wird in Streustufe 2 geräumt und gestreut. Sie umfasst 48 Kilometer Fahrbahn, 33 Querungshilfen, 158 Bushaltestellen und alle Durchgangsstraßen.

Auf Straßen, die zur Streustufe 3 gehören, wird nicht gestreut und geräumt. Dazu zählen alle Anlieger- und Nebenstraßen sowie Sackgassen. Für weiteren Schneefall ist Dinslaken gerüstet: Es seien noch 800 Tonnen Streusalz auf Lager.

In Voerde wurden 40 Tonnen Salz gestreut

Wegen der extremen Wetterlage sind in Voerde seit Freitag bis zu 40 Mitarbeiter des Baubetriebshofes eingesetzt. Ansonsten, im normalen Winterdienst sei der Straßenbereich mit 16 Kräften im Einsatz – unterstützt durch Kollegen aus der Grünflächenunterhaltung, erklärte die Erste und Technische Beigeordnete Nicole Johann.

Die verschneite Bahnhofstraße am Montag in Voerde.
Die verschneite Bahnhofstraße am Montag in Voerde. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Bislang seien etwa zirka 40 Tonnen Salz gestreut worden. Dieses Salz sei allerdings ab einer bestimmten Schneemenge nicht in der Lage, den Schnee zum Tauen zu bringen. Außerdem führte der starke Wind zu Verwehungen. „Insofern wird aktuell mit Räumfahrzeugen versucht, die Hauptstrecken und Plätze von Schnee zu befreien“, führte die Erste Beigeordnete am Montagnachmittag weiter aus.

Erreichbarkeit der Ortschaften sicherstellen

Zunächst werden die Hauptverkehrsstraßen gestreut. Ein besonderes Augenmerk liege auch auf den Rettungssystemen wie etwa der Feuerwehr, um das Nutzen der Gerätehäuser zu ermöglichen. Danach würden die Sammelstraßen geräumt und zum Schluss erst die Nebenstraßen.

Spielstraßen müssten durch die Anlieger selber geräumt werden. Dies sei per Straßenreinigungssatzung geregelt, wie Nicole Johann weiter ausführt. Auch müssten Eiszapfen an Brücken und Unterführungen entfernt werden. Weitere Teams mit Pritschenfahrzeugen seien im Einsatz gewesen, um händisch den Schnee an Bushaltestellen zu räumen.

„Schneeverwehungen bis zwei Meter in ländlichen Bereichen erschweren die Arbeiten“, erklärte Johann. Es sei gelungen, die Erreichbarkeit der Ortschaften und ländlichen Liegenschaften sicher zu stellen. „Der Baubetriebshof ist mit allen verwendungsfähigen Fahrzeugen und großer Mannschaftsstärke im Einsatz, um für die Voerder Bürgerinnen und Bürger den bestmöglichen Streu- und Räumdienst in dieser außergewöhnlichen Wetterlage zu erreichen“, resümierte Johann.

In Hünxe werden nur die innerörtlichen Hauptstrecken geräumt

In der Gemeinde Hünxe werden aufgrund der Witterungslage durch den Bauhof nur die innerörtlichen Hauptstrecken geräumt. Des weiteren unterstützt der Bauhof auf den Land- und Kreisstraßen, wie die Gemeinde auf ihrer Homepage mitteilt. Anliegerstraßen im Innenbereich und Straßen im Außenbereich können erst frühestens ab kommenden Mittwoch geräumt werden. „Wenn nicht unbedingt nötig, bleiben Sie zuhause, selbst auf den Landstraßen fahren sich derzeit noch Autos fest“, heißt es.

Personell sind für den Winterdienst 20 Mitarbeiter im Einsatz, die Hausmeister mit eingerechnet, wie Klaus Lehmann von der Verwaltung erklärt. „Wir haben vier Großfahrzeuge, das sind Ackerschlepper, mit Schneeschild und Streuer.“

Für ein Fahrzeug mit Motorschaden sei im Januar noch ein Fahrzeug gemietet worden, um den Winterdienst wie geplant umzusetzen. Ferner gibt es laut Lehmann einen Mobilbagger, um die Schneewehen zur räumen, fünf Kleintraktoren mit Schiebeschild und Streuer auf den Radwegen, Gehwegen und an den Schulen, sowie vier Pkw für die Handarbeit an Bushaltestellen und Gehwegen.

Die Innenstadt in Dinslaken - ganz in Weiß.
Die Innenstadt in Dinslaken - ganz in Weiß. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Derzeit würden nur die Haupterschließungsstraßen im Innenbereich und die Gemeindeverbindungswege im Außenbereich geräumt. „Selbst bei Schneewehen auf den Landstraßen hilft der Bauhof im Gemeindegebiet, um liegen gebliebene Fahrzeuge zu bergen“, so Lehmann. „Wir bemühen uns auch um Hilfeleistung im Außenbereich und auf Nebenstraßen“, zunächst seien aber die Hauptstraßen dran. „Hier geht etwa um den Pflegedienst, der nicht mehr durchkommt.“

Die Gemeinde Hünxe rät dazu, nur in dringenden Fällen das Haus zu verlassen und berät die Bürger, welche Streupflicht jeder einzelne hat. Klaus Lehmann: „Wir sind auf gegenseitige Hilfe angewiesen. 14.000 Bürger und wir versuchen mit 20 Mitarbeitern das Beste zu tun und bedanken uns über jedes kleine Dankeschön, dass uns erreicht hat.“ (P.K./P.N./mt/aha)