Dinslaken/Voerde/Hünxe. Die gegründeten Corona-Hilfsgruppen in Dinslaken, Voerde, Hünxe verzeichnen hohen Zulauf an Freiwilligen. Anfragen hingegen steigen erst langsam.
Viele Menschen in Dinslaken, Voerde und Hünxe wollen bekanntlich derzeit denjenigen helfen, die von der Coronasituation besonders betroffen sind: Älteren Menschen oder solchen, die aufgrund von Vorerkrankungen zur Risikogruppe zählen. Und es sind, zumindest aktuell, mehr Helfer als Hilfesuchende. Das geht aus einer Umfrage hervor, die die NRZ-Redaktion nun bei den einzelnen Gruppen durchgeführt hat.
Das berichten Gruppen in Dinslaken
Über die Facebook-Gruppe „Nachbarschaftshilfe Dinslaken“ haben sich laut Initiatorin Dani Hochstein bislang 32 Freiwillige gefunden, die Menschen unterstützen wollen. Innerhalb der vergangenen anderthalb Wochen haben die Helfer bereits über 20 Einkäufe erledigen können. „Es lief am Anfang noch etwas schleppend, jetzt wird es aber immer mehr“, sagt Hochstein, die bislang bei ihrem Engagement „nur gute Erfahrungen gemacht hat“, wie sie sagt. „Wir sind überglücklich, dass wir helfen können, und die Leute sind überglücklich, dass wir ihnen helfen.“ Sogar ein Anruf aus Bayern habe sie kürzlich erreicht – von dem Sohn einer in Dinslaken lebenden älteren Frau. „Er fragte nach, ob wir ihr auch beim Rasen mähen helfen können – und das machen wir natürlich gerne.“
Dani Hochstein ist zu erreichen unter 0174/4485086.
Bei der Fridays-for-Future-Gruppe Dinslaken haben sich laut Vincent Hahnen rund 50 Helfer gefunden. Die Zahl der Hilfesuchenden sei derzeit noch gering, steige aber langsam. Emely Amberge aus der Gruppe schätzt, dass bislang etwa zehn Menschen die Hilfe der Schüler in Anspruch genommen hätten.
Die Fridays-for-Future-Gruppe Dinslaken ist unter 02064/465760 zu erreichen. Bürger können sich auch in einem Formular an die jungen Leute wenden: Es ist auf www.forms.gle/Uef6Yubai5rkQ7Ek8 zu finden.
Die Messdiener aus St. Vincentius Dinslaken erledigen derzeit laut Messdienerleiter Jonah Hassel jeden Tag etwa einen Einkauf. „Manchmal wünschen sich die Leute frische Sachen vom Markt, dann wiederum Getränke oder auch einen ganz üblichen Einkauf“, erzählt er. Das Feedback, das die knapp 20 jungen Leute für ihren Einsatz erhalten, sei „immer total positiv. Das ermutig uns total. Wir sind auf jeden Fall froh, dass wir überhaupt helfen können.“
Die Messdiener aus St. Vincentius sind unter 0163/1510884 täglich von 11 bis 14 Uhr für Aufträge zu erreichen.
Auch der Caritasverband und der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK)
koordinieren eine Nachbarschaftshilfe in ihrem Verbreitungsgebiet, zu dem unter anderem Dinslaken und Voerde zählen. Laut Caritas-Mitarbeiterin Stefanie Vahnenbruck läuft das Angebot „so langsam an“, jeden Tag erhalte man aus den einzelnen Kommunen vereinzelte Nachfragen. „Ehrenamtliche haben sich auch schon einige bei uns gemeldet – wir haben bislang rund 30 Helfer-Ausweise ausgestellt“, sagt sie.
Wer Hilfe benötigt kann sich von 8.30 bis 16.30 Uhr unter 0180-5-999-313 melden. Von dort aus werden die Hilfsgesuche dann an den jeweils Zuständigen weitergeleitet.
Das berichten Gruppen in Voerde
In Voerde können Menschen über die Facebook-Gruppe „Corona Nothilfegruppe Voerde“ um Unterstützung bitten – auch der Austausch über aktuelle Corona-Entwicklungen in der Stadt und darüber hinaus ist hier regelmäßig möglich. Aktuell gibt es hier laut Stefan Meiners, der die Gruppe mit neun weiteren Voerdern leitet, rund zwei bis drei Anfragen täglich. „Mal geht es um Einkäufe, mal aber fragen die Leute auch nach Einweghandschuhen oder wollen einfach nur reden“, erzählt er. Die Bereitschaft zu helfen sei „sehr hoch, das ist ein schönes Zeichen“. Auch Rückmeldungen auf Hilfeanfragen würden in der Gruppe immer sehr schnell erfolgen. Da auch die Nachfrage nach Mundschutzen immer noch hoch ist, hat die Facebook-Gruppe bereits einen Ableger in dem sozialen Netzwerk gegründet: Sie heißt Mundschutz für Voerde.
Die Gruppe „Corona Nothilfegruppe Voerde“ ist über Facebook zu finden. Auch über www.hand-in-hand.nrw kann man mit den Mitgliedern der Gruppe in Kontakt treten.
Das berichten Gruppen in Hünxe
In Hünxe-Drevenack hilft die Facebook-Gruppe „Gemeinsam statt einsam“, die zuvor als Facebook-Gruppe „Drevenack soll schöner werden“ aktiv war. Laut Gruppenmitglied Ingrid Meyer gibt es hier bereits über 30 Freiwillige, so viele, dass man mittlerweile eine Warteliste führe. „Die Resonanz Hilfesuchender hingegen ist bislang recht verhalten“, sagt sie. Aktuell gebe es drei Ehepaare, die die Freiwilligen regelmäßig bei Einkäufen unterstützen.
Bei „Gemeinsam statt einsam“ können Hilfesuchende sich unter 0178/8196865 melden. Dort meldet sich dann Hünxes stellvertretenden Bürgermeisterin Ingrid Meyer.
In Bruckhausen und dem Hünxer Ortskern organisieren Jan Scholte-Reh beziehungsweise Jacqueline Giese unter dem Motto „Miteinander Füreinander“ Nachbarschaftshilfen – gemeinsam mit der Katholischen Kirche in Bruckhausen. In dem Ortsteil hat Scholte-Reh bislang „tatsächlich nur drei Anfragen gehabt, zwei davon waren nur informativer Natur“, sagt er. Zusätzlich gebe es hier ein Ehepaar, das regelmäßig versorgt werde. Die Helfer-Resonanz war auch hier sehr groß: Über 60 Leute hätten sich bislang gemeldet.
Jacqueline Giese hat in „Hünxe aktuell“ rund 30 Helfer vermerkt. „Wir haben bislang drei Personen, die unsere Hilfe immer wieder in Anspruch nehmen“, sagt sie.
„Miteinander Füreinander“ kann montags bis samstags von 9 bis 12 Uhr per Telefon, WhatsApp oder E-Mail kontaktiert werden. In Bruckhausen ist das möglich unter 0151/16907852 und per Mail an hilfe.bruckhausen@gmail.com, in Hünxe unter 0157/34241268 und per Mail an hilfe.huenxe@gmail.com.