Dinslaken. Pflegeschule in der Lohberger Lohnhalle: Die Stiftung Wohlfahrtspflege beteiligt sich mit 1,4 Millionen Euro an dem 4,4 Millionen Euro Projekt.

Die Caritas hat auf dem Weg, aus der ehemaligen Licht- und Lohnhalle der Zeche Lohberg ein Pflegekompetenzzentrum zu machen, ein weiteres Etappenziel erreicht. Die Stiftung Wohlfahrtspflege beteiligt sich an dem Projekt mit 1,4 Millionen Euro. Das teilte am Freitag Caritasdirektor Michael van Meerbeck mit. Und er bedankte sich bei Landrat Dr. Ansgar Müller, denn ohne die Unterstützung der Kreisverwaltung wäre das nicht möglich gewesen.

Der Caritasverband hat das etwa 3000 Quadratmeter große Zechengebäude und das 5800 Quadratmeter große Grundstück in Lohberg im vergangenen Jahr von der RAG erworben und will dort neben der Pflegeschule auch ein „Zentrum zur Potenzialentwicklung Pflege“ mit Uni-Seminaren sowie einen Inklusionsbetrieb einrichten. Insgesamt sollen 200 Ausbildungsplätze, sechs Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen und Arbeitsplätze für Fachkräfte der Sozialpädagogik entstehen.

Projekt ist gut für die Region

Wie van Meerbeck bei dem Treffen mit dem Landrat betonte, habe der Kreis bei der Antragstellung sehr geholfen. Er habe den Bedarf für die Einrichtung bescheinigt und gegenüber der Stiftung Wohlfahrtspflege erklärt, dass die Pläne der Caritas gut für die Region seien. Und der Kreis habe die erforderliche baufachliche Stellungnahme erstellt. „Das hat uns erst ermöglicht, den Antrag zu stellen“, so van Meerbeck.


Der Landrat wies auf die Entwicklung im Kreis Wesel hin. Bis 2030 werde sich im Pflegebereich der Bedarf an Fachkräften erhöhen. Für das Jahr 2011 ist ein Bedarf von 2110 Fachkräfte prognostiziert. Im Jahre 2030 würden rund 4000 benötigt. Und auf der anderen Seite würde im Zeitraum von 2011 bis 2030 die Zahl der pflegebedürftigen Menschen um 43 Prozent steigen.

„Das zeigt, dass die bisherigen Anstrengungen nicht genügen. Deshalb ist diese Einrichtung so wichtig“, betonte der Landrat. Es gehe ja auch darum, neue Konzepte für die Pflege zu entwickeln. Deshalb sei es ihm wichtig gewesen, das Projekt der Caritas zu unterstützen.

Stadt erstellt weiteren Förderantrag

Kreis und Stiftung Wohlfahrtspflege sind nur zwei Akteure, die nötig sind, damit das Projekt umgesetzt werden kann. Einen wichtigen Beitrag hat die Stadt Dinslaken geleistet, in dem der Stadtrat Anfang Juli beschlossen hat, das Projekt mit 480.000 Euro zu unterstützen. Das ist der Eigenanteil, der aufgebracht werden muss, damit auch Mittel aus der Städtebauförderung fließen.

Die Licht- und Lohnhalle der ehemaligen Zeche Lohberg.
Die Licht- und Lohnhalle der ehemaligen Zeche Lohberg. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich


Insgesamt rechnet die Caritas mit Zuschüssen in Höhe von 3,25 Millionen Euro. Dann werden aber noch 1,4 Millionen Euro benötigt, um alle Pläne umsetzen zu können, so van Meerbeck. Dafür müsse die Caritas sorgen, die auch die Anschaffung des Gebäudes trägt. Die Stadtverwaltung sei zurzeit dabei, den Städtebauantrag zu erarbeiten. Eine weitere Unterstützung, für die Einrichtung des Inklusionsbetriebes erhält die Caritas 120.000 Euro vom Landschaftsverband Rheinland.

Caritas möchte noch 2019 mit den Bauarbeiten beginnen

Trotz der Zusage der Stiftung Wohlfahrtspflege können die Arbeiten am und im Gebäude noch nicht beginnen. Beide Anträge sind miteinander verknüpft, erläutert van Meerbeck. Sollte der Städtebauantrag nicht durchkommen, wäre das ganze Projekt wieder in Frage gestellt. Daran glaubt van Meerbeck aber nicht. Im Zusammenhang mit dem Städtebauantrag sei der vorzeitige Baubeginn beantragt worden. „Wir hoffen, dass wir noch in diesem Jahr beginnen können“, sagt van Meerbeck. Denn vor dem Winter sollte das Dach zu sein.

Wer baut, weiß, dass zurzeit die Baukosten erheblich seien, so van Meerbeck, der aber davon ausgeht, dass man mit den 4,4 Millionen Euro auskommen werde. Ansonsten müssten die Wünsche dem vorhandenen Geld angepasst werden. Und er sei überzeugt, dass man mit Firmen, mit denen man eng verbunden ist, zu Lösungen kommen könne. Van Meerbeck rechnet mit einer Bauzeit von einem Jahr.

Weil es ein Gebäude der ehemaligen Zeche ist, würde sich die Caritas freuen, wenn ihr Dinge, die einen Bezug zum Bergbau haben, kostenlos zur Verfügung gestellt würden. Für den geplanten Garten wäre eine Lore toll, so van Meerbeck.