Dinslaken. Frank Schütze ist neuer Bezirksdienstbeamte in der City. Er will für alle da sein, den Fokus legt er auf Schulwegsicherung und Verkehrserziehung.
Polizeihauptkommissar Frank Schütze kommt ins Schwärmen, wenn er von seiner neuen Aufgabe erzählt. Er ist, wie es Egbert Doernemann, der Chef der Polizeiwache Dinslaken, ausdrückt, „einer der Kollegen, die das Gesicht der Polizei sind. Ein Polizist zum Anfassen.“
Frank Schütze ist seit Anfang Juli der neue „Dorfsheriff“ für die Dinslakener Innenstadt – offiziell nennt sich diese Funktion Bezirksdienstbeamte. Der 56-jährige Hiesfelder hat fortan die Aufgabe, für die Menschen in der City da zu sein und ihnen zuzuhören, bei kleinen sowie größeren Anliegen.
Frank Schütze ist froh, dass es ihn in die Innenstadt verschlagen hat
Dass es Frank Schütze in die City verschlug, bezeichnet er selbst als großes Glück. „Die Innenstadt ist für mich der beste Bezirk, weil ich hier alles zu Fuß durchstreifen kann“, sagt der Hiesfelder und sieht darin einen großen Vorteil. „Denn wenn man statt mit dem Polizeiauto mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs ist, haben die Menschen weniger Hemmungen, einen Polizeibeamten anzusprechen und ihre Sorgen zu äußern“, sagt er.
In seiner neuen Funktion bliebe ihm die Zeit, um auch wirklich mit den Menschen in Kontakt zu kommen. „Das kommt bei Einsätzen ja häufig zu kurz, weil ein Einsatz den anderen jagt und man meist schnell weiter muss“, erzählt der 56-Jährige, der sich selbst als einen „waschechten Dinslakener“ bezeichnet.
Zwei Schwerpunkt für Schütze: Schulwegsicherung und Verkehrserziehung
Seit über 40 Jahren lebt er in Hiesfeld. Er hat hier geheiratet, gebaut und seine zwei Kinder großgezogen, sieht nun seine drei Enkelkinder in der Stadt aufwachsen. „Ich kenne also die Sorgen der Eltern und die Knackpunkte der Schulwege“, sagt Schütze. Auf die Themen Schulwegsicherung und Verkehrserziehung in den Schulen und Kindergärten möchte er deshalb auch einen Schwerpunkt bei seiner Arbeit legen. „Deswegen wird man mich zum Beispiel regelmäßig an der Gartenschule antreffen können“, sagt Schütze. Er wolle für Kinder „der erste positive Kontakt zur Polizei sein. Sie sollen sich jederzeit an die Polizei wenden können, ohne Angst haben zu müssen.
Bei den Schulen und Kindergärten im Bezirk hat der Polizeihauptkommissar sich bereits vorgestellt und auch seine Kontaktdaten hinterlassen, ebenso bei den vielen Trägern und Vereinen. Die Leute sollen ihn schließlich kennen, „wissen, dass sie jederzeit mit ihren Problemen zu mir kommen können – auch, wenn ich vielleicht mal nicht im Dienst bin“.
„Dinslaken ist auch generell ein gutes Pflaster“
Bei seinen Streifzügen durch die Innenstadt, die Frank Schütze immer mit Polizeimütze und schusssicherer Weste antritt, wird er auch jetzt schon regelmäßig von Dinslakenern angesprochen. Festgestellt hat der „waschechte Dinslakener“ nicht erst durch diese Gespräche, dass gerade diejenigen, die die Neustraße, die Fußgängerzone also, unerlaubterweise mit ihren Fahrrädern nutzen, ein Ärgernis für Viele sind und gerade für Kinder und Senioren auch mal zur Gefahr werden können. Für diese Problematik will er die Dinslakener künftig ebenfalls sensibilisieren.
Ansonsten allerdings sieht Frank Schütze den Bereich zwischen Altmarkt, Stadtpark und Neustraße nicht als Problembezirk an. Bei den meisten Vergehen hier handele es sich eher um Bagatelldelikte; kleinere Vergehen, die beispielsweise im Rahmen von einer der vielen Veranstaltungen stattfänden. „Dinslaken ist auch generell ein gutes Pflaster“, findet er. Auf seine neuen Aufgaben hier freue er sich und wünscht sich „ein offenes und partnerschaftliches Miteinander“.
>> Polizeihauptkommissar Frank Schütze tritt als „Dorfsheriff“ in die Fußstapfen des langjährigen Bezirksdienstbeamten Jürgen Vormann, der Ende Juni in den Ruhestand eintrat.
>> ZUR PERSON
Ehe Polizeihauptkommissar Frank Schütze 1984 beim Bundesgrenzschutz, der heutigen Bundespolizei, anfing, arbeitete er – auch auf Wunsch seiner Eltern, die wollten, dass er etwas „Richtiges“ macht – als Schreiner.
Im Mai 1984 begann er schließlich seine Ausbildung beim Bundesgrenzschutz, holte dort seine mittlere Reife nach und versah seinen Dienst bei der Bereitschaftspolizei in St. Augustin und Siwsttal-Heimerzheim (beides Rhein-Sieg-Kreis).
1991 erfolgte für Frank Schütze der Wechsel zur Landespolizei NRW, der neue Dienstort war Moers. Der Polizeihauptkommissar ließ sich jedoch schnell wieder nach Dinslaken versetzen – und blickt hier nun auf fast 20 Dienstjahre, mit kleineren Unterbrechungen auf der Wache Moers und im Schwerpunktdienst, zurück.