Voerde. Die Zusteller von Briefen und Paketen starten die Touren in ihre Bezirke von der Grenzstraße aus. Der bisherige Standort war zu klein geworden.

Seit einigen Tagen steuern die Laster, die Pakete und Briefe nach Voerde bringen, nicht mehr die Friedrichsfelder Straße an, sondern bringen ihre Fracht ins Gewerbegebiet Grenzstraße. Die Post ist in das Gebäude eingezogen, in dem über viele Jahre Handwerker ihre Wünsche erfüllen konnten. Nun übernehmen in dem ehemaligen „Praktiker“-Baumarkt Zusteller ihre Fracht und starten von hier aus in ihre Reviere. Der Umzug komme zum richtigen Zeitpunkt, berichtet Britta Töllner von der Pressestelle der Deutschen Post DHL Group. Denn der bisherige Standort reichte platzmäßig nicht mehr aus. Immer mehr Pakete werden verschickt. Und diesen Trend gab es schon vor Corona. Die Pandemie bewirkt aber, dass die Zusteller noch mehr zu tun haben.

Umzug erfolgte an einem Tag

Am 21. Oktober war für die Beschäftigten ein komischer Tag. Ihr Arbeitstag begann an der Friedrichsfelder Straße und endete am neuen Standort an der Grenzstraße. Während sie unterwegs waren, Briefe und Pakete in Voerde verteilten, wurden die Räume in Nähe des Rathauses leergeräumt, die Zustellspinde aufgeladen und zur Grenzstraße gebracht.

Während bisher 600 Quadratmeter zur Verfügung standen, sind es am neuen Standort insgesamt 3400 Quadratmeter. Davon entfallen 1000 Quadratmeter auf die Innenflächen, auf die Hallen, in denen die „Ware“ ankommt und weitergeleitet wird, auf Sozialräume und Büros. 2400 Quadratmeter stehen als Außenflächen zur Verfügung, ausreichend Platz für Fahrzeuge. Den Teil, der zu Baumarktzeiten ein Gartencenter war, nutzte die Post nicht.

Paketaufkommen wird noch steigen

„Wir erwarten, dass beim neuerlichen Lockdown sehr viel bestellt wird“, berichtet Britta Töllner. Da komme das größere Platzangebot dem Unternehmen zu gute. Von der Grenzstraße aus starten Verbundzusteller. Heißt, dass sie sowohl Briefe als auch Pakete verteilen. 31 Beschäftigte sind es, geleitet wird der Standort vom Leiter des Zustellstützpunktes, Gerwin Affeldt, der die Zustellung in Voerde, Dinslaken, Dorsten, Wesel, Rheinberg, Hünxe, Xanten und Schermbeck verantwortet.

Da davon ausgegangenen werden kann, dass vor Weihnachten das Paketaufkommen noch steigen wird, werden sechs weitere Mitarbeiter eingestellt. Befristet, ihre Verträge gelten zunächst bis Ende Januar. Jeder Zusteller hat seinen Zustellspind, dort findet er die Briefe für seinen Bezirk. Sie kommen per Laster aus dem Verteilzentrum in Duisburg, die Pakete aus Dorsten.

Mietvertrag für das Gebäude läuft über zehn Jahre


Das Gebäude hat die Post im vergangenen Jahr angemietet, über zehn Jahre läuft der Vertrag. Die Vermieter haben es für die Post umgebaut, zwei große Hallen gibt es. Auf dem Gelände sind Leerrohre verlegt worden, denn künftig sollen die Zusteller mit E-Fahrzeugen unterwegs sein. Die Installation von den dafür benötigten Ladesäulen ist für das nächste Jahr geplant, so Töllner. Dann werde es in Voerde eine rein elektrische Zustellung geben.

Zusteller arbeiten „in zwei Wellen“

Zurzeit arbeiten die Zusteller „in zwei Wellen“. Das sei Corona geschuldet, man wolle vermeiden, dass sich alle Beschäftigten begegnen. Die eine Hälfe befindet sich im neuen Zustellstützpunkt von 8.15 bis 9.45 Uhr, die andere Hälfte kommt um 10.15 Uhr und verlässt ihn bis 11.45 Uhr. In dieser Zeit sortieren sie die Pakete und beladen die Fahrzeuge. Deshalb könne es dazu führen, dass die Post erst am Nachmittag zugestellt wird. Das sei aber organisatorisch nicht anders machbar.