Voerde. Die Grünen in Voerde wollen ökologischeres Bauen und eine pflanzenreiche Gartengestaltung fördern. Die Verwaltung soll dazu Möglichkeiten prüfen.

Die Grünen möchten ökologischere Formen des Bauens in Voerde fördern. Darauf zielt ein aktueller Antrag der Fraktion ab. Demnach soll die Verwaltung in Abstimmung mit der Politik ein Konzept entwickeln, das dazu motiviert, beim Bauen Maßnahmen zu bevorzugen, die „weniger klimaschädlich“ und „ökologisch sinnvoller“ sind. Darunter fielen Neu-, Um-, wie auch Anbauten, erläutert Grünen-Fraktionschef Stefan Meiners im Gespräch mit der NRZ.

Programm soll direkte Anreize für ökologischeres Bauen setzen

Da geht es etwa auch um die Frage, wie sich Baumaterialien auf das Klima auswirken. „Beton hat eine schlechtere CO2-Bilanz als Holz“, konstatiert Meiners. Auch nennt der Grünen-Fraktionsvorsitzende beim Thema nachhaltiges Bauen die Verwendung von Dämmstoffen, deren Entsorgung unkritisch ist, sowie den Einsatz recycelbarer Materialien. Seine Fraktion möchte von der Verwaltung prüfen lassen, inwieweit die Verwendung von klimafreundlicheren Baumaterialien gefördert werden kann. Eine Frage ist für ihn auch, wie die Stadt selbst dazu animieren kann, ökologischer zu bauen. Eine mögliche Überlegung wären aus seiner Sicht niedrigere Preise beim Verkauf kommunaler Flächen. Am Ende des Entwicklungsprozesses soll ein Programm stehen, das ähnlich der Förderung junger Familien beim Erwerb eines städtischen Wohnbaugrundstücks „direkte Anreize“ setze.


Der Vorstoß der Grünen ist im Lichte des Anfang Juli durch den Stadtrat gemeinsam mit den Stimmen der SPD in Voerde ausgerufenen Klimanotstandes und des vor drei Jahren auf den Weg gebrachten Klimaschutzkonzeptes zu sehen, wie Meiners erläutert. Der Antrag hat noch ein weiteres Ziel: Die Verwaltung soll prüfen, inwieweit einer Flächenversiegelung durch „Steingärten“ entgegen gewirkt werden kann.

Grüne verweisen auf wichtige Rolle grüner Gärten insbesondere bei Starkregung

Derzeit gehe der Trend dazu, dass immer mehr Menschen, „leider auch in Voerde“, Gärten pflegeleicht, aber pflanzenarm gestalten, beschreiben die Grünen in ihrem Antrag ein „allgemeines Phänomen“, wie es Meiners nennt. Die Fraktion verweist auf das Problem, das mit einer fortschreitenden Versiegelung einhergeht: Die pflanzenarme Gestaltung als Steingärten wirke sich negativ „auf die Fähigkeit dieser Flächen aus, Regenwasser aufzunehmen und zu verhindern, dass dieses direkt in die Kanalisation fließt“. Begrünte Gärten dagegen könnten insbesondere bei Starkregen eine wichtige Rolle spielen, heißt es in der Begründung zu dem Antrag.

Die Grünen fänden es wünschenswert, Eigentümer durch Anreize in ihrer Entscheidung zu unterstützen, Gärten wieder vermehrt grüner zu gestalten. Um dieses Ziel zu erreichen, halten sie zwei Wege für möglich: durch positive Anreize zur Begrünung wie aber auch durch negative, wenn Steingärten geplant sind. Was den letztgenannten Punkt betrifft, will Meiners nicht ausschließen, dass eine Versiegelung von Flächen kostenpflichtig gemacht wird.


Die Grünen möchten ihren Vorstoß beim Thema „Steingärten“ nicht in Konkurrenz zu einem ähnlichen Antrag der CDU sehen. Der Antrag seiner Fraktion sei als Erweiterung zu verstehen. Man wolle mit den Christdemokraten und den anderen Kräften im Stadtrat in der Frage zu einem Weg finden. Ziel sei es, dass die Politik eine gemeinsame Marschrichtung festlegt, die für die Verwaltung dann Richtschnur ist, erklärt Meiners und betont, dass das Ergebnis nichts sein soll, was „übers Knie gebrochen wird“.