Dinslaken. Der Dinslakener Stadtplaner und Kämmerer Dr. Thomas Palotz könnte in Oberhausen Beigeordneter werden. Die Entscheidung fällt in diesem Monat.
Nach zehn Jahren in Dinslaken wird Beigeordneter und Kämmerer Dr. Thomas Palotz die Stadtverwaltung sehr wahrscheinlich verlassen. Ihm liegt eine Offerte aus Oberhausen vor. Dort wird ein Beigeordneter für die Bereiche Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt gesucht. Die Entscheidung soll noch in diesem Monat getroffen werden. Am 20. September tagt in der Nachbarstadt der Rat.
Das sagt Thomas Palotz zum möglichen Wechsel
Gegenüber der NRZ sagte Palotz, er habe hier zehn schöne Jahre gehabt, habe mit einem professionellen Team zusammengearbeitet. In Oberhausen sei die Stelle zu besetzen, weil die Wiederwahl einer Beigeordneten nicht erfolgt sei. Ein Wechsel in die Nachbarstadt reize ihn, weil Oberhausen eine kreisfreie Stadt und größer als Dinslaken sei. Palotz erklärte, er werde sich in den nächsten Tagen bei den Fraktionen vorstellen. „Erstmal schauen, ob es dazu kommt“, so Palotz. Er müsse nicht zwingend aus Dinslaken weg. „Ich würde mich freuen, wenn es mit Oberhausen klappen würde.“
Das sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Heinz Wansing
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Der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Heinz Wansing, betrachtet den möglichen Weggang des langjährigen Dezernenten als einen großen Verlust für Dinslaken. Zumal man Palotz erst während der Ratssitzung im Juni gemeinsam mit der SPD, den Grünen und der UBV zum Ersten Beigeordneten bestimmt hatte. Es gehe der Stadt ein profilierter Stadtplaner verloren, der viel in Dinslaken bewegt habe, erklärt Wansing. Nicht nur der CDU-Fraktion, sondern allen Fraktionen habe er immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Wansing habe gehofft, dass Palotz in Dinslaken bleibe, aber es hätten sich einige Dinge verändert.
Auch die erste Beigeordnete geht im Dezember
Für die Verwaltung könnten es schwere Zeiten werden. Dezernentin Christa Jahnke-Horstmann geht im Dezember in Pension. Mit Palotz würde der zweite Beigeordnete, der sich in Dinslaken auskennt, das Rathaus verlassen. Die Rede ist davon, dass er die Stelle in Oberhausen zum 1. Januar 2022 antreten könnte.
Dr. Thomas Palotz war im Dezember 2010 erstmals vom Dinslakener Rat zum Dezernenten gewählt worden. Für weitere acht Jahre im Amt bestätigt wurde er vor drei Jahren. Vor seinem Wechsel nach Dinslaken leitete er ab 2004 beim Kreis Wesel den Bereich Zentrales Immobilienmanagement. Davor war er Leiter der Bottroper Gebäudewirtschaft und arbeitete als Architekt. Seine Beziehung zu Dinslaken hängt mit seiner Familie zusammen, stammt aus Kindertagen. Der in Bottrop geborene Palotz war zunächst mit seinem Großvater, dann mit seinem Vater immer samstags nach Lohberg gefahren, um die Bergleute mit Backwaren zu versorgen. Für den Kreis hat er mehrere Um-, Aus- und Neubaumaßnahmen realisiert, zunächst an den Förder-, danach an den Berufsbildenden Schulen, unter anderem in Dinslaken.
Darum ist die Stelle in Oberhausen frei
In Oberhausen ist die Stelle seit dem 1. Oktober 2020 verwaist. Mit großer Mehrheit hatte der Stadtrat die frühere Umwelt-, Gesundheits- und Mobilitätsbeigeordnete Sabine Lauxen (Grüne) nicht mehr für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Es folgte die Ausschreibung der Stelle. Im offiziellen Ausschreibungstext spielten die Parteifarben keine Rolle. Gesucht wurde ein „Technischer Beigeordneter (m/w/d)“ als Leiter für die Bereiche Stadtplanung, Bauen, Mobilität und Umwelt. „Für die Wahrnehmung dieses Aufgabenbereiches wird eine innovative, entscheidungsfreudige und fachlich qualifizierte Führungspersönlichkeit mit überdurchschnittlicher Einsatzbereitschaft und hoher sozialer und kommunikativer Kompetenz gesucht.“
Bezahlt wird der Posten nach Besoldungsgruppe B 4 der Bundesbesoldungsordnung (BBes0) mit rund 9200 Euro brutto im Monat. Ungewöhnlich: Für die Besetzung der Stelle hat die Stadt ein Personalberatungsunternehmen eingeschaltet.