Dinslaken. Zum nächsten Kitajahr müssen noch mindestens 37 Kinder versorgt werden. Stadt Dinslaken schlägt mehrere Maßnahmen vor, wie das gelingen soll.
Die Kindergartenbedarfsplanung für das kommende Kitajahr 2022/23 in Dinslaken muss erneut in den politischen Gremien thematisiert werden – erstmals bei der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Dienstag, 31. Mai. Grund dafür ist der Zuzug ukrainischer Geflüchteter – es sind laut der Verwaltung mit Stand vom 25. April 37 Kinder, die kurzfristig noch versorgt werden müssten.
Die Verwaltung schlägt im Wesentlichen zwei Wege vor, um die kurzfristige Versorgung dieser Mädchen und Jungen sicherzustellen: Zum einen soll für die kurz vor der Einschulung stehenden Kinder im Alter von mindestens fünf Jahren ein Regelangebot geschaffen werden, welches über zusätzliche Überbelegungen in den hiesigen Kindergärten seitens der Kita-Träger realisiert wird. „Insgesamt werden auf diese Weise rund 30 Plätze (Stand 25. April 2022) im gesamten Stadtgebiet realisiert“, so die Verwaltung.
Zum anderen sollen sogenannte Brückenprojekte zur Versorgung der Kinder umgesetzt werden. Diese seien auch schon im Rahmen der Flüchtlingsbewegungen der Jahre 2015 und Folgende durchgeführt worden. Ein Brückenprojekt ist ein niedrigschwelliges, frühpädagogisches Angebot für Kinder und Familien mit Fluchterfahrung oder vergleichbaren Lebenslagen, die noch keinen Platz im Rahmen eines Regelangebotes – also Kita oder Tagespflege – bekommen haben. Sie können unterschiedliche Formen annehmen und zum Beispiel als Eltern-Kind-Angebot oder als Spielgruppe umgesetzt werden. „Die hier in Dinslaken angebotenen Brückenangebote sollen zunächst an den zentralen Unterbringungsorten durchgeführt werden, können perspektivisch aber auch im gesamten Stadtgebiet, etwa im Rahmen von Kooperationen mit Familienzentren, umgesetzt werden“, so die Stadt.
Drei weitere Maßnahmen zur Bedarfsdeckung
Drei Maßnahmen schlägt die Verwaltung darüber hinaus vor. Erstens: die Schaffung eines weiteren mobilen Betreuungsangebotes durch die Anschaffung eines sogenannten Wichtelwagens („Dagobert“). Dieser könne an eine Kita angegliedert werden, wodurch dann bis zu 20 Kinder über drei Jahre (Ü3) zusätzlich betreut werden könnten.
Zweitens: Die Erweiterung der Kita Taubenstraße um eine Gruppe. Das war im Sommer 2019 bereits von der Politik beschlossen worden, konnte damals aber nicht umgesetzt werden, da der Caritasverband als Träger der Einrichtung für die Erweiterung keine kirchenaufsichtliche Genehmigung erhalten hatte (die NRZ berichtete). Wie die Verwaltung mitteilt, werde die Stadtspitze sich „vor dem Hintergrund der immer noch angespannten und durch die Ukrainekrise verschärften Betreuungssituation in Dinslaken (...) an das Bistum Münster wenden, um für die Erweiterung der Kita zu werben“. Bei positiver Bewertung seitens des Bistums solle die Erweiterung der Kita Hühnerheide zurückgestellt werden.
Drittens: Eine Kita auf dem noch zu entwickelnden Trabrennbahngelände solle zur mittel- und langfristigen Bedarfsdeckung so frühzeitig wie möglich errichtet werden.
Der Jugendhilfeausschuss tagt am Dienstag, 31. Mai, ab 17 Uhr in der Kathrin-Türks-Halle.