Dinslaken/Voerde. Der VRR-Stationsbericht bewertet die Bahnhöfe in Dinslaken und Voerde mit der zweitbesten Note. Nur in Friedrichsfeld sieht man Handlungsbedarf.
„Ordentlich“ ist vermutlich ein Begriff, der den wenigsten Dinslakenern in den Sinn kommt, wenn es um die Beschreibung des Bahnhofs geht. Genau zu dieser Gesamtbewertung kamen aber die Tester des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr im Rahmen des jährlichen VRR-Stationsberichts.
Im Rahmen des Berichts wurde der Zustand der insgesamt 295 Bahnhöfe und Haltepunkte im VRR-Gebiet unter die Lupe genommen. 24 Stationen bescheinigten die Tester einen „ausgezeichneten“ Zustand, 123 Bahnhöfe erzielten eine „ordentliche“ Gesamtbewertung, die zweitbeste von vier Noten – darunter neben dem Bahnhof Dinslaken und auch der Bahnhof Voerde. Beim Haltepunkt Friedrichsfeld stellten die Prüfer einen „erhöhten Handlungsbedarf“ fest, die zweitschlechteste Bewertung. Im Einzelnen bewerteten die Prüfer folgende Punkte:
Aufenthaltsqualität: Hierbei wurden der bauliche Zustand und die Sauberkeit des jeweiligen Bahnhofs in den Fokus genommen. Der Dinslakener Bahnhof und der Haltepunkt Friedrichsfeld wurden in diesem Punkt als „verbesserungswürdig“ beurteilt (zweitschlechteste von vier Noten), der Bahnhof Voerde schnitt mit „zufriedenstellend“ ab (zweitbeste Note).
Fahrgastinformation: Die Fahrgastinformationsanlagen und Fahrplanaushänge wurden am Bahnhof Voerde mit der Bestnote bewertet: „hervorragend“. Dinslaken und Friedrichsfeld erreichten in diesem Punkt die zweitbeste Note, ein „zufriedenstellend“.
Barrierefreiheit: An 60 Prozent aller Bahnhöfe und Haltepunkte gelangen Fahrgäste über Aufzüge und Rampen stufenfrei zu den Bahnsteigen und auch niveaugleich in die Züge. Auch in Dinslaken wird die Barrierefreiheit als „zufriedenstellend“ bewertet – der Bahnhof hat 2016 nach vielen Jahren Verhandlungen einen Aufzug bekommen, der allerdings nicht immer funktioniert. Künftig soll das gesamte Gebäude abgerissen werden – Bahn und Stadt streiten sich aber noch über die Ausgestaltung und Kosten des Neubaus.
Auch am Bahnhof Voerde bewerten die Tester die Barrierefreiheit als „zufriedenstellend“. Der Bahnhof Friedrichsfeld schneidet in Sachen Barrierefreiheit schlecht ab. Der VRR sieht „sehr hohen Handlungsbedarf“ – allerdings nicht wegen des fehlenden Aufzugs, für den sich die Stadt Voerde sein Jahren einsetzt und der mit dem Betuwe-Ausbau kommen soll. Sondern wegen „Einschränkungen hinsichtlich der barrierefreien Erreichbarkeit aufgrund provisorischer Bahnsteige.“ In der Spalte, in der die Tester die Art der stufenfreien Erreichbarkeit der Gleise angeben und zwischen Rampe oder Aufzug entscheiden mussten, ist ein Strich. Das wird auch bis mindestens 2025 so bleiben.