Dinslaken. Die Stadt Dinslaken soll die Zechenwerkstatt in Lohberg kaufen. Das beantragten CDU, SPD und Grüne. Zu den Sanierungskosten gab es keine Angaben.

Die Stadt Dinslaken soll die Zechenwerkstatt kaufen. Das beantragten am Dienstagabend überraschend CDU, SPD und Grüne im Finanz- und danach im Hauptausschuss.

Das war geplant

Geplant war, dass die Stadt Fördermittel für die Sanierung der Außenhülle des historischen Gebäudes beantragt und den dafür notwendigen 30-prozentigen Eigenanteil in Höhe von 1,3 Millionen bereitstellt. Die Fördermittel sollten dann an die Zechenwerkstatt Immobilien Verwaltung (ZIV), die aus der Freilicht AG und der Stiftung Ledigenheim hervorgegangen ist, weitergeleitet werden.

So argumentieren SPD, CDU und Grüne

CDU, SPD und Grüne fürchten aber, so CDU-Fraktionsvorsitzender Heinz Wansing, „unabsehbare Risiken“, die im langen Förderzeitraum von 20 Jahren eintreten und die dazu führen könnten, dass die Stadt als Antragsteller und Fördermittelempfänger die gesamte Fördersumme in Höhe von mehr als vier Millionen zurückzahlen müsste. Und zwar, ohne dass sie Einfluss auf die Nutzung noch Eigentum an dem Objekt hätte, so Wansing. Zwischen Stadt und ZIV solle ein Erbpachtvertrag geschlossen werden.

Kaufpreis soll 400.000 Euro sein

400.000 Euro soll die Zechenwerkstatt nach Informationen der NRZ kosten. Offizielle Angaben gab es dazu nicht. Viel zu teuer, fand Gerd Baßfeld, Fraktionsvorsitzender der Linken, der für eine solche „Schrottimmobilie“ höchstens einen symbolischen Euro zahlen würde. Wie hoch die zu erwartenden Sanierungskosten sind, wurde nicht beziffert. Die Freilicht AG hatte in der Vergangenheit von sechs bis acht Millionen Euro gesprochen. Tatsächlich aber, so erläuterte Planungsdezernent Dr. Thomas Palotz, berücksichtige der Kaufpreis lediglich den Wert des Grundstücks, „die Gebäudehülle ist mit einem Euro symbolisch bewertet“.

Ziel ist auch im Sinne der Kulturentwicklungsplanung, dass sich die Veranstaltungsorte Zechenwerkstatt und Kathrin-Türks-Halle nicht gegenseitig Konkurrenz machen. Ein gemeinsames Vorgehen solle schriftlich fixiert werden, so Ronny Schneider (SPD).

Keine Anforderungen an Betrieb der Halle

Die Stadt will bei dem Projekt ein anderes Förderprogramm nutzen als bislang. Dieses habe den Vorteil, dass es „keinerlei Anforderungen an den Betrieb der Halle“ stelle, so Planungsdezernent Palotz. Die Gesellschaft, an die die Stadt die Fördermittel weiterleite, müsse diese lediglich fördergerecht verwenden. Heißt: „Es könnten in der Halle auch rein kommerzielle Veranstaltungen stattfinden“, so Palotz. Das bisherige Fördermodell hätte Ansprüche an die Gemeinnützigkeit der Gesellschaft, der Veranstaltungen und das Wirken in den Stadtteil gestellt.

Der Beschluss über den Förderantrag soll in einer Sondersitzung vor dem 15. Januar gefasst werden.